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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Saba Freiburg Abgleich

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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Fr Jan 29, 2021 20:46 
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Moin Peter,

also ich muss sagen, ich bin vom Klang des Freiburg 9 eigentlich positiv ueberrascht. In der "Musik" Einstellung finde ich die Seitenlautsprecher etwas zu dominant und dann noch der uebliche Kampf gegen den ueberbetonten Bass, aber ansonsten sehr ok. Um gegen das Bassproblem anzugehen, muesste man halt die Klangregelung anpassen, das wollte ich aber beim Freiburg nicht.
Beim UKW Empfang ist der Saba auf jeden Fall bis dato die Referenz.

So, aber nun gehts endlich beim Grundig weiter - mit einer kurzen Bestandsaufnahme.
Da ich an dem Radio schon lange nicht mehr gearbeitet hatte, hatte ich leider auch etwas den Faden verloren. Das Radio spielt schon mal auf (fast) allen Baendern, die Spannungen sind ok, den NF Teil habe ich schon kurz durchgemessen und auch den kratzigen Bassregler repariert. Der Empfang auf UKW koennte besser sein, ob die Frequenz passt kann ich noch nicht sagen, weil ich das Skalenglas noch nicht montiert habe. Also macht es durchaus Sinn, den Abgleich zu ueberpruefen (wenn nur das elendige Wachs nicht waere...). Der Antrieb vom Stationsspeicher macht auch noch Probleme, aber das wird vorerst ignoriert.

Die erste Aufgabenstellung war die Aufnahme einer brauchbaren Durchlasskurve.
Der Grundig hat im Gegensatz zum Saba einen symmetrischen Ratiodetektor, deshalb habe ich einen ganz normalen Tastkopf verwendet. Das Wobbelsignal habe ich ueber einen 4,7nF Kondensator am Gitter der ersten EF89 eingkoppelt. Das scheint recht gut zu funktionieren, allerdings wird das erste Filter so nicht beruecksichtigt. Die Einkopplung ueber die ECC85 habe ich mir aber noch fuer spaeter aufgehoben...

Da beim Abgleich vom Saba der Ratioelko und auch der Signalpegel angesprochen wurden, wollte ich mir das diesmal etwas genauer anschauen.

Hier sind die ersten Durchlasskurven, zuerst mit Ratioelkeo:
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SCR01.PNG [ 9.49 KiB | 4215-mal betrachtet ]

Dann ohne Ratioelko:
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SCR02.PNG [ 9.98 KiB | 4215-mal betrachtet ]

Und schliesslich noch bei hoeherem Signalpegel an der EF89:
Dateianhang:
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SCR03.PNG [ 9.74 KiB | 4215-mal betrachtet ]

Der 10uF Ratioelko verschiebt in diesem Fall die Durchlasskurve, bei niedrigem Pegel sieht die Kurve noch ganz passabel aus, bei hoeherem Pegel dann nicht mehr.

Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob die Messung so auch wirklich belastbar ist. So ganz sicher bin ich mir da nie. Wer misst... :mrgreen:

EDIT: Nachtrag der Oszillatorschwingung
Dateianhang:
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SCR04.PNG [ 18.41 KiB | 4196-mal betrachtet ]

Nachdem es immer interessant ist was der Oszillator so macht und um nicht versehentlich auf der Spiegelfrequenz zu landen, pruefe ich auch immer Oszillatorschwingung. Die Frequenz passt und auch die Amplitude bleibt ueber den ganzen Frequenzbereich konstant, Pruefung bestanden.
Frequenzdrift nach dem Einschalten koennte ich morgen noch checken, faellt mir gerade ein.

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mo Feb 22, 2021 23:14 
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Hallo zusammen,

nachdem ich die mechanischen Probleme am Senderspeicher endlich in den Griff bekommen habe (das Skalenseil kann ich mittlerweile auswendig aufziehen...), geht es jetzt mit dem Abgleich am 5040 weiter.

Zuerst wollte ich einen statischen Abgleich machen und diesen dann mit einem Wobbelabgleich ueberpruefen. Soweit so gut.
Jetzt steht in der Grundig Anleitung fuer den Abgleich der ersten Filter nach dem UKW Tuner aber, dass das ZF Signal mittels Drahtring ueber der ECC85 zugefuehrt werden soll. Allerdings sitzt bei diesem Modell die ECC85 in einer Blechhuelse, die mit dem Tunerkaestchen vernietet ist!

Hat jemand von Euch eine Idee, wie ich das Signal jetzt trotzdem zuverlaessig einspeisen kann?

Hier noch ein Ausschnitt aus dem Schaltplan, die beiden Filter um die es geht sind mit "g" und "h" markiert:
Dateianhang:
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5040W3D.JPG [ 78.64 KiB | 4090-mal betrachtet ]

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Di Feb 23, 2021 8:26 
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Hallo Günter,

zwischen dem, mit Tunerchassis vernieteten, Abschirmkragen ist doch sicherlich noch so viel Luft, dass man eine dünne Blechhülse über die ECC85 schieben kann. Solche eng anliegenden Blechhülsen gab es auch bei einigen Herstellern (ich denke da spontan an Philips) seriemässig als Abschirmungen - man kann sich solch eine Hülse jedoch auch selbst, z.B. aus einer (leeren) Konservendose herstellen. Damit hat man sich eine 'Aufblaskappe' geschaffen. Daran kommt das 'heiße' Ende des Messgenerators; das andere Ende (die Abschirmung) wird in der Nähe an GND gelegt. - Falls es zwischen dem 'Kragen' und der 'Aufblashülse' etwas eng zugeht, dass ein Kurzschluss zu befürchten ist, kann man einen Papierstreifen zur Isolation dazwischen schieben bzw. auf die Hülse kleben.

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Di Feb 23, 2021 20:46 
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Hallo Peter,

erstmal ein ganz grosses Dankeschoen an Dich, dass Du wieder einmal weiterhilfst! :danke:

Ich habe am Radio nachgemessen, die ECC85 hat einen Aussendurchmesser von 21,5mm und der Schirmbecher einen Innendurchmesser von nicht ganz 23mm. Damit habe ich wohl die dickste aller ECC85 weltweit erwischt... Aber gut, wenn es nicht anders geht, dann muss ich eine Loesung finden. Vielleicht geht es ja mit einem ganz duennen Kupferblech plus Isolierband aussen herum. Ich werde schauen.

Den statischen Abgleich hab ich natuerlich auch in den Sand gesetzt, ich weiss nur nicht noch nicht wie und warum. :wut:
Jedenfalls kommt die Ratiospannung nicht mehr ueber 12V, dabei war ich schon auf ueber 25V. Wie man fuer einen "Abgleich auf maximale Ratiospannung" zu bloed sein kann, verstehe ich nicht. Aber irgendwie scheint es doch zu gehen! Momentan klappt wieder einmal garnichts... :roll:

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Di Feb 23, 2021 22:45 
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So, das Ding wird mich nicht an der Nase herumfuehren!

Ratiokern herausgedreht bis kein Einfluss mehr auf das erste Filter sichtbar ist, das Filter ueber das G1 der EBF80 mit 10,7MHz "beschickt" und den ersten Kern in Position gedreht:
Dateianhang:
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SCR11.PNG [ 10.81 KiB | 4018-mal betrachtet ]

Die Durchlasskurve ist relativ breit, interessant ist die kleine "Delle" rechts neben dem Maximum.
Wo kommt denn die her, Roehrenkapazitaeten?

Dann gleich weiter zum naechsten Bandfilter (Kern c und d) und somit zur EF89II (!), die 10,7MHz wieder ans G1 - und hier lag das Problem. So sah die Durchlasskurve (oder besser das was von ihr uebrig war) aus:
Dateianhang:
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SCR12.PNG [ 10.61 KiB | 4018-mal betrachtet ]

Die Kurve liess sich mit dem normalen Abgleich einfach nicht mehr "einfangen". Anstatt mit dem Signalgenerator habe ich es auch mit einem mittelstarken Radiosender versucht, keine Chance. Ueber 12V Ratiospannung bin ich nicht mehr hinausgekommen.

So sieht die Durchlasskurve nach dem Abgleich aus, deutlich besser:
Dateianhang:
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SCR13.PNG [ 9.87 KiB | 4018-mal betrachtet ]

Nach diesem kleinen Erfolgserlebnis habe ich den Abgleichabend fuer beendet erklaert. Bevor wieder etwas in die Hose geht. :mrgreen:

Als naechstes werde ich diese Durchlasskurve einmal bei unterschiedlichen Signalpegeln untersuchen. Und irgendwann werde ich dann vielleicht ein Buch darueber schreiben: "Die neuen Leiden des jungen Abgleichers"... :bier:

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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2021 23:34 
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So, hier sind die Durchlasskurven fuer dieses Bandfilter bei unterschiedlichen Signalpegeln, wie versprochen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Do Feb 25, 2021 21:08 
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Es geht weiter mit dem naechsten Bandfilter und den Kernen e und f an der EF89I, hier der dazupassende Schaltungsausschnitt:
Dateianhang:
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5040W3D_2.JPG [ 101.22 KiB | 3921-mal betrachtet ]

Dieses Filter war noch mehr verpeilt als das vorherige, auf den ersten Blick war keine brauchbare Durchlasskurve erkennbar.

Nach einigen Versuchen bin ich zu folgender Durchlasskurve gekommen, wieder bei unterschiedlichen Pegeln des eingespeisten Wobbelsignals:
Dateianhang:
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SCR25.PNG [ 10.49 KiB | 3921-mal betrachtet ]

Dateianhang:
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SCR26.PNG [ 10.42 KiB | 3921-mal betrachtet ]

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Das war erstmal das beste Ergebnis, das ich hinbekommen habe.

Jetzt meine Fragen an Euch: Ist die Kurve in Ordnung so, oder habe ich Mist gebaut? Und die zwei Hoecker, kommt das von der ueberkritischen Kopplung der beiden Spulen? :frage: :haeh:

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Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Fr Feb 26, 2021 21:37 
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Yamanote hat geschrieben:
Und die zwei Hoecker, kommt das von der ueberkritischen Kopplung der beiden Spulen?


Moin,
ich wuerde sagen, ja. Bei ueberkritisch gekoppelten Filtern ist die Zahl der Hoecker gleich der der Kreise.
Diese Filter muessen daher mit wechselseitiger Bedaempfung der Kreise abgeglichen werden. Bei AM-ZF wird dem jeweils nicht abzugleichenden Kreis eine RC-Serienschaltung parallelgeschaltet, bei FM-ZF genuegt ein relativ niederohmiger Widerstand (4,7k?) oder ein Kondensator 4,7nF (wenn ich mich da richtig erinnere).
Bei den einstellbaren Sabafiltern werden die zum Abgleich auf "unterkritisch" eingestellt.

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Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Feb 27, 2021 1:00 
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Moin Peter,

danke fuer Deinen Beitrag!

Ja, man liest immer wieder, dass der Abgleich durch die einstellbare Kopplung der Saba Bandfilter komplizierter wird. Interessanterweise hatte ich mit den Saba Filtern keine Probleme und der Abgleich nach der Saba Anleitung hat auch prima funktioniert. In der Grundig Anleitung steht nichts von ueberkritischer Kopplung und Bedaempfung der Kreise, jedenfalls wuerde das auch den komplett vermurksten ersten Abgleich erklaeren. Ich denke, ich werde in Zukunft auch die FM Filter einfach immer bedaempfen.

Eine passende Aufblaskappe habe ich mittlerweile auch gebastelt und das Einkoppeln des ZF Wobbelsignals scheint damit recht gut zu funktionieren, auch das Rauschen haelt sich in Grenzen. Allerdings musste ich mir eine andere duennere ECC85 suchen, sonst haette die Kappe nicht zwischen Roehre und Abschirmbecher gepasst. Dabei hab ich schon das duennste Kupferblech genommen, das ich finden konnte.
Dateianhang:
comp_GH2_5929.jpg
comp_GH2_5929.jpg [ 172.49 KiB | 3871-mal betrachtet ]


Ich hab jetzt noch einen Wobbelabgleichdurchgang gemacht, das Ergebnis war wieder nicht zufriedenstellend...
Die Wobbelfrequenz hab ich von 1Hz auf 10Hz erhoeht, da ist die Rueckmeldung beim Einstellen einfach besser, auf die Kurvenform konnte ich keine Auswirkungen feststellen. Am Bildschirm sehen die Kurven fuer mich soweit ganz ok aus und der magische Faecher schliesst auch wieder ganz. Starke Sender werden gut empfangen, die Ratiospannung betraegt dabei ca. -25V. Aber jetzt kommt das aber... Die Durchlasskurve scheint zu spitz zu sein, der Empfangsbereich fuer starke Sender ist recht schmal. Schwache Sender werden nicht gut empfangen und das Rauschen zwischen den Sendern ist sehr laut. Und ab ca. 95MHz aufwaerts kommt zwischen den Sendern auch noch leicht das Motorboot... Tja, das wars erstmal fuer diesen Abend, mir reichts.

Was ich zum Abschluss noch sagen moechte: Inzwischen hat sich das hier eher zu einem Monolog entwickelt. Also, Eure Kommentare sind herzlich willkommen, ich freue mich ueber Kritik, Anregungen und Tipps!

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Feb 27, 2021 20:41 
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Hallo Günther,

ich lese hier sehr interessiert mit!

Abgleich hab' ich nämlich noch nie gemacht, und es ist schön, dass Du uns hier per Forum gewissermaßen 'über die Schulter' schauen lässt.


Viele Grüße

Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Feb 27, 2021 22:44 
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Hallo Martin,

schoen dass hier doch noch jemand mitliest :bier:

Ich habe vorher auch nur den einfachen statischen Abgleich gemacht. Aber wie ich ja wieder einmal feststellen musste, hat der auch so seine Tuecken.
Nachdem ich inzwischen die technischen Moeglichkeiten besitze, hab ich mir den Wobbelabgleich in den Kopf gesetzt. Damit muessten sich - zumindest theoretisch - noch bessere Ergebnisse erzielen lassen. Ich hab in der letzten Zeit auch schon viel dazugelernt, nur das Ergebnis passt leider noch nicht. Die Siemens Schatulle die mein erstes Versuchsobjekt war, habe ich im Ende statisch abgeglichen. Nach dem Saba hab ich schon gedacht, jetzt hab ichs, aber denkste...

Das mit dem "Motorboot" hat sich wenigstens inzwischen geklaert. Das waren ganz einfach die 10Hz vom Funktionsgenerator, die sich in den Empfang geschmuggelt hatten, obwohl der Ausgang auf aus war. Generator ganz aus, dann war Ruhe. Mit 1Hz zuvor ist mir das nicht aufgefallen.

Ich hab auch noch einen Abgleichdurchgang gemacht und mit der Empfangsleistung bin garnicht mal unzufrieden. Das Problem scheint zu sein, dass jeder Sender 3x vorhanden ist, also links und rechts noch einmal empfangen wird. Vom magischen Faecher wird nur der eigentliche Sender in der Mitte angezeigt. Dadurch werden dann die danebenliegenden schwaecheren Sender einfach ueberdeckt. Ich nehme einmal an, dass das ueberkritisch gekoppelte Filter dafuer verantwortlich ist, aber aus den Durchlasskurven sehe ich das jetzt nicht heraus.

Durchlasskurve und S-Kurve, ZF Wobbelsignal ueber 4,7nF an der EF89I eingespeist, Ratioelko abgeloetet:
Dateianhang:
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SCR47.PNG [ 12.38 KiB | 3835-mal betrachtet ]

Durchlasskurve und S-Kurve, ZF Wobbelsignal ueber Aufblaskappe an der ECC85 eingespeist, Ratioelko abgeloetet:
Dateianhang:
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SCR48.PNG [ 17.33 KiB | 3835-mal betrachtet ]

Scheint immerhin plausibel zu sein. Bei der Siemens Schatulle bin ich mit der Aufblaskappe an der EC92 noch gescheitert.

Vielleicht sollte ich mir die Durchlasskurven noch einmal genauer anschauen, wenn die ZF Stufen in Begrenzung gehen. Oder ich versuche zur Abwechslung noch einen statischen Abgleich.

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2021 9:58 
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Hallo Günter,
Die Kurve sieht doch gut aus. Die Durchlassbreite liegt bei ca. 150kHz. (beim deinem SABA waren es ja nur 60kHz). Wie sehen denn die Kurven aus, wenn du jetzt die Spannung veränderst?
Ich wobbele mit 5Hz, das ist die min. Frequenz beim Grundig AS5. Probiere das doch mal.
Dateianhang:
Grundig.jpg
Grundig.jpg [ 82.58 KiB | 3790-mal betrachtet ]

Was ist denn der Mittelkern im Diskriminatorfilter? Hast du die Abschirmkappe mal abgebaut und da reingeschaut?
Dateianhang:
Abgleich.jpg
Abgleich.jpg [ 62.64 KiB | 3790-mal betrachtet ]

Hast du bei deiner Aufblaskappe den 50 Ohm Abschlusswiderstand angebracht?
Und noch was,
Ich benutze einen ähnlich geschlitzten Kupferzylinder. Den solltest du aber nur soweit über die Röhre schieben bis die Oberkanten der Anoden erreicht sind. Ansonsten können sich Kapazitätsveränderungen einstellen die zu einer leichten Verstimmung führen.
Du kannst das ja mal probieren in dem du den Kupferring unterschiedlich weit aufschiebst und dabei die Abgleichkurve beobachtest.

Grüße vom Westerwald,
Klaus


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2021 21:13 
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Hallo Klaus,

ich hab zwar nicht viel Erfahrung, aber ich finde die Kurven auch ganz ok - sofern halt nicht ein Messfehler vorliegt. Nur der Empfang passt leider garnicht zur Kurve.
Ich habe auch schon einen Grundig 4040W (ohne 3D) abgeglichen und da gab es keine Probleme. Soweit ich mich erinnere, war das zwar nur ein einfacher Abgleich (die Bedaempfung der Kreise mit 10kOhm + 5nF war dort uebrigens vorgeschrieben), aber mit dem Ergebnis war ich zufrieden. Es kann doch nicht sein, dass es beim 5040W/3D einfach nicht klappt. Schoen langsam wirds peinlich, aber ins Kissen heulen hilft auch nicht. Also muss ich da jetzt irgendwie durch.

Ich werde jetzt noch einmal sorgfaeltig durch alle Kreise gehen - fangen wir bei Adam und Eva noch einmal an.

Hier der Schaltplanausschnitt zur EBF80:
Dateianhang:
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5040W3D_3.JPG [ 96.42 KiB | 3752-mal betrachtet ]

Der Ratioelko ist abgeloetet. Den Kern "b" habe ich herausgedreht, mit dem Kern "a" laesst sich die Durchlasskurve einfach links/rechts verschieben, sonst nichts. Der mittlere Kern hat einen Abstand von 20,5mm zum unteren Spulenrand. Nachdem die S Kurve schoen symmetrisch aussieht, habe ich den mittleren Kern noch nicht angefasst. Ich wollte nicht noch eine zusaetzliche Baustelle aufreissen.
Was mir aufgefallen ist, ist dass die beiden Kerne "a" und "b" sich kaum gegenseitig beeinflussen. Wenn ich den Kern "b" eindrehe, veraendert sich die Durchlasskurve so gut wie nicht. Bei anderen Radios musste ich sonst mit dem Kern "a" immer wieder korrigieren. Dieses Verhalten vom 5040W/3D habe ich erst einmal auf den zusaetzlichen mittleren Kern geschoben.

Achja, gewobbelt wird ab jetzt auch mit 5Hz, wenn Grundig selbst das so macht, dann wird es so auch funktionieren. Das Wobbelsignal wird direkt am G1 der jeweiligen Roehre ueber einen 4,7nF Kondensator eingekoppelt das Koaxkabel ist mit einem 50Ohm Widerstand abgeschlossen, auch das Kabel fuer die Aufblaskappe.

Naechstes Filter, naechster Schaltplanausschnitt zur EF89II:
Dateianhang:
5040W3D_4.JPG
5040W3D_4.JPG [ 53.77 KiB | 3752-mal betrachtet ]

Die Durchlasskurve unmittelbar vor dem Einsetzen der Begrenzung:
Dateianhang:
SCR51.PNG
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Und noch einmal mit erhoehtem Signalpegel in Begrenzung, die kurve wird langsam immer breiter und bekommt zwei Hoecker:
Dateianhang:
SCR52.PNG
SCR52.PNG [ 10.62 KiB | 3752-mal betrachtet ]

Die beiden Hoecker kann ich mit den Kernen "c" und "d" zwar eliminieren, aber dadurch bekomme ich dann unterhalb der Begrenzung eine verzogene Kurve. Im Prinzip gibt es auch hier genau eine Stellung der beiden Kerne, die eine vernuenftige Kurve ergibt. Zumindest so wie es fuer mich richtig erscheint, aber da koennte ich mich ja auch taeuschen.

Zur Vervollstaendigung noch eine Skizze, wie ich das Signal am Ratiodetektor mit dem Tastkopf abgreife, vielleicht hab ich ja hier irgendwo einen Denkfehler:
Dateianhang:
5040W3D_5.JPG
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Als naechstes kommt dann wieder die ZF Stufe mit den "lustigen" Kernen "e" und "f". Das ist inzwischen meine Lieblingsstufe. In ihr wird auch eine Regelspannung erzeugt, die bis in die UKW Vorstufe zurueckgeht. Sehr verdaechtig, sowas hab ich vorher auch noch nie gesehen. Wahrscheinlich sollte ich mich ueberhaupt einmal mit den ganzen Regelspannungen naeher auseinandersetzen...

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2021 22:54 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
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Nachdem ich das alles schon im Schlaf erledigen kann, noch schnell die Kurven fuer die EF89I, den Schaltplanausschnitt habe ich weiter oben schon gepostet:

Durchlasskurve bei Wobbelsignal mit niedrigem Pegel:
Dateianhang:
SCR58.PNG
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Kurz vor dem Einsetzen der Begrenzung:
Dateianhang:
SCR57.PNG
SCR57.PNG [ 10.78 KiB | 3742-mal betrachtet ]

In Begrenzung, die Delle in der Mitte aendert sich bei noch hoeherem Pegel nicht mehr, die Durchlasskurve wird dann nur mehr breiter:
Dateianhang:
SCR56.PNG
SCR56.PNG [ 11.28 KiB | 3742-mal betrachtet ]


Mich wundert jetzt etwas, dass ich die beiden ausgepraegten Hoecker die ich frueher bei niedrigem Pegel hatte (siehe Bild weiter oben), nicht mehr nachvollziehen kann. Zuerst gingen sie nicht weg und jetzt sind sie nicht mehr da. :roll:

EDIT: Doch, mir ist noch etwas aufgefallen: Bei den frueheren Kurven bin ich auf ueber 14V Peak gekommen, jetzt auf nicht einmal mehr 12V. Auf jeden Fall habe ich mit den Kernen "e" und "f" mehr Moeglichkeiten die Kurve zu beeinflussen, als mit den bisherigen Spulenkernen.

_________________
Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Di Mär 02, 2021 13:20 
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Hallo Günter,
Die ZF aus dem UKW Mischteil wird ja über die verdrillte Leitung x-y auf das Filter g-h eingespeist. In der Anodenleitung der EF89 I liegt dann das Filter c-d, was auch zur Regelung der UKW-Vorstufe benutzt wird. Dann gelangt es zur EF89 II mit dem Filter e-f und dann zur EBF80.
Hast du auch die Kreise g-h eingestellt?

Sehr interessant ist auch die Schaltungsanalyse zum 5040W/3D im RMOrg.
Dort schreibt Hans Knoll:
Das Regeln der Vorstufe hat sich bei zunehmender Senderdichte nicht bewaehrt.
Die Regelspannung die hier im 5040 wirkt, ist aber nur bei Sendermitte auf der maximalen Hoehe. Die Selektion der ZF ist da voll wirksam. Wenn nun ein starker Nachbarsender auf die Mischstufe "drueckt" das Radio aber einen schwachen Sender empfaengt, ist u. Umstaenden die Regelspannung zu klein. Das kann soweit gehen, dass der Sender den Oszillator "ausblaesst"
Grundig hat dazu ( so ab 1960) Vorsteckteiler verkauft !!!!
Man muss auch hier wieder beachten, 1954 war UKW noch immer ein Lerngebiet.
Ausserdem ist es ueblich, in ein neues Spitzengeraet moeglichst viel Neues einzubauen.

Grüße vom Westerwald,
Klaus


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