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Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Sa Mai 28, 2022 10:45 
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Hallo Paulchen,

paulchen hat geschrieben:
Die zu hoch gemessene Spannung ist sowas wie der Klassiker der hier gestellten Fragen :mrgreen: .
Wega gab hier im Plan 330Ohm/V im 600V Bereich mit einem Multavi II an.


Das tut mir leid, dass ihr "alten Hasen" das immer wieder beantworten müsst. Ich bin zwar kein "Greenhorn" in dem Bereich mehr, aber habe bei weitem nicht die Erfahrung wie du oder andere hier.

Vielen Dank euch für eure Geduld! Wir können sehr viel von euch lernen (auch ich als studierter Physiker, der sich schon seit 50 Jahren immer mal wieder mit Röhrenradios beschäftigt, aber natürlich kein gelernter Radio und Fernsehfachmann ist).
Ich hoffe ihr seht es uns nach. Etwas nerven tun nur manchmal diejenigen hier, die überhaupt keine Ahnung haben und meinen mal eben kurz ein Röhrenradio reparieren zu können. Bei Leuten, die etwas Kenntnisse mitbringen und sich ehrlich bemühen wollen, ist das etwas anderes.

Zurück zum Thema.....

Dann wird es sich bei den Spannungen, die ich an der UKW Box gemessen habe, ähnlich verhalten.
Da messe ich an Pin 6 (geht zur Vorstufe der ECC85) 210 V statt 140 V (Anode).
Dazwischen liegen ja wahrscheinlich nur wenige Windungen dicken Drahts.
Das gleiche an der Oszillatorstufe (Pin1) dort gemessen 130V statt angegeben 100 V.
Ich habe mir da keinen Kopf gemacht, weil das Radio ja gut empfängt.

Ich glaube an der Schule hätten wir sogar solche Multavis gehabt. Diese "Zappelmaxe" hat aber sicher jahrzehntelang keiner eingesetzt. :)

Jetzt aber zu deinen Anregungen:

- Mittelabgriff Lautstärkeregler (C41) auf Masse gelegt: Brumm noch da, unverändert.

- Gitter der EL84 (R34-C45) auf Masse: Totenstille

- C44 erhöht auf 2,2 Mikrofarad bringt keine große Änderung im Brumm. Ist jetzt einfach mal so "fliegend" reingehängt, der C44 (0,1 Mikrofarad) einseitig abgelötet, hängt nur noch an Masse.

Ich glaube jedoch, dass ich das Problem möglicherweise lokaliert habe.

Das ist mir schon ganz am Anfang aufgefallen und das habe ich in dem ersten Post zum Thema auch schon angesprochen, nur hat niemand darauf reagiert.

In dem Radio gibt es Widerstände mit Farbringen! So was hat es 1956 doch wohl noch nicht gegeben.
Da hat irgend jemand später eine 5-polige DIN Buchse (seit wann gibt es die denn?) nachgerüstet.

Wenn ich mir die Bilder in radiomuseum.org zum Gerät ansehe, ist dort nirgends eine solche Buchse zu sehen.
Dazu wurde auch die Rückwand ein Stück weiter ausgesägt (neben dem TA-Eingang).

Ich muss mal sehen, wie ich es schaffe hier Bilder anzuzeigen, dann bessere ich nach. Solche Bilder sind eh das Salz in der Suppe. :D

Zunächst mal eine Beschreibung der Schaltung:
Der Eingangspin der DIN-Buchse (6?) ist über einen 47k Widerstand (gelb, violett,orange) mit dem TA-Eingang verbunden.
Vom oberen Punkt des Lautstärke-Poti R25 (C41, C40, R24) führt eine Kombination aus einem Widerstand (wenn ich es richtig entziffere rot-rot-grün, also 3,3M) und einem parallel geschalteten Styroflex (Wert kann ich nicht lesen) auf Pin 1 und Pin 4 der DIN-Buchse, von dort geht ein 47 k Widerstand nach Masse.

So wie ich das sehe, wollte da jemand aus dem Radio raus einen Aufnahmeweg für ein an der DIN-Buchse angeschlossenes Tonband oder Kassettenrekorder basteln. Das Ganze geht halt auch wieder durch das halbe Radio, zwar via abgeschirmter Leitung aber immerhin.
Ich könnte mir vorstellen, dass dies die Brummschleife an den oberen Punkt des LS-Poti schafft und der Brumm von dort eingeschleppt wird.

Ich werde das mal am oberen Punkt des Poti entfernen und sehen was passiert.
Dann ist das Radio wieder original von der Schaltung her.
Prinzipiell sah das schon recht professionell gemacht aus, also das war sicher kein "Wald-und-Wiesen-Löter" der das eingebaut hat.

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Sa Mai 28, 2022 11:11 
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Kurzes Update:
Ich hab diese Kombi vom Poti abgelötet. Der leichte Brumm ist leider immer noch da.. :cry:


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Sa Mai 28, 2022 16:19 
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Die 210V würde ich als zu hoch ansehen. Du kannst ja mal an die Spannungszuführung der beiden Widerstände R1+2 gehen und die Stromaufnahme der UKW-Box messen. Sollte nach Plan ja 14,5mA sein. Wenn das in etwa stimmt und der Empfang ansonsten iO. ist würde ich da nicht weiter eingreifen.

So ein "altes" Multimeter sollte nach meinem Empfinden jeder stehen haben genau wie ein "neues" digitales. Somit kann man ua. diese Spannungsangaben recht genau gegenprüfen, aber später auch mal einen kleinen Nachgleich eines Ratiofilters in Angriff nehmen. Aber das ist ein anderes Thema.

Bilder kannst Du hiermit einbinden.
https://picr.de/
In jedem Fall besser als die hier (nicht funktionierende) Möglichkeit Bilder hochzuladen. Einmal da anmelden und Du hast ein super Werkzeug für die Zukunft.

Wega hatte unterhalb des Chassis meiner Erinnerung nach vorzugsweise graue Widerstände (Siemens?).

rot-rot-grün = 2,2Mohm :wink:

Also ist die Brummquelle ja offensichtlich vor der EABC und der EL84. Wenn es auch noch direkt am Gitter (Pin 8) der Triode brummt, so diese auf Masse liegt, kann es eigentlich nur noch an der Röhre, der Fassung oder dem wenigen Bauteilen zwischen EABC und EL liegen. Und dabei natürlich an der Verlegung der Bauteile und Leitungen.
Mein Verdacht ginge in den Bereich Lautstärkeregler.
Um da weiterzukommen bitte mal den Pin 8 freilöten und diesen direkt an Masse legen (löten).
Weiterhin... Hast Du mal zum Versuch die Bodenplatte unterhalb des Chassis gebracht und hier die Abschirmfolie auch an Masse gelegt?

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 11:35 
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paulchen hat geschrieben:
Die 210V würde ich als zu hoch ansehen. Du kannst ja mal an die Spannungszuführung der beiden Widerstände R1+2 gehen und die Stromaufnahme der UKW-Box messen. Sollte nach Plan ja 14,5mA sein. Wenn das in etwa stimmt und der Empfang ansonsten iO. ist würde ich da nicht weiter eingreifen.

Die Spannung an 1 (Oszillator) ist relativ konstant, an 6 schwankend von 150 V bis etwa 200 V je nach eingestelltem Sender und dessen Stärke.
So wie ich den Schaltplan verstehe, wird die Stufe über Anschluss 2 nachgeregelt. Den Strom hab ich nicht gemessen, aber ich denke das ist im Moment eher mein nachrangiges Problem. Der FM Empfang ist ja gut.

paulchen hat geschrieben:
Bilder kannst Du hiermit einbinden.
https://picr.de/
In jedem Fall besser als die hier (nicht funktionierende) Möglichkeit Bilder hochzuladen. Einmal da anmelden und Du hast ein super Werkzeug für die Zukunft.

Ich hab mich angemeldet, muss allerdings die Bilder erst mal vom Handy in den Computer bringen.

paulchen hat geschrieben:
Wega hatte unterhalb des Chassis meiner Erinnerung nach vorzugsweise graue Widerstände (Siemens?).

Richtig. Teileise aber auch weinrote von einem anderen Hersteller.

paulchen hat geschrieben:
rot-rot-grün = 2,2Mohm :wink:

Klar, da hast du recht! Rot ist 2 und orange 3. Die Farbe der Ringe war schwer zu bestimmen, daher hat sich das wohl in meinem Kopf gekreuzt.
Sollte aber für die Fragestellung egal sein, ob der jetzt 2,2 M oder 3,3 M hat(te). War nicht original und ich hab die DIN-Buchse rausgemacht.
Jetzt komme ich auch besser an den EABC Sockel ran. Ist eh eng genug da unten.

paulchen hat geschrieben:
Also ist die Brummquelle ja offensichtlich vor der EABC und der EL84. Wenn es auch noch direkt am Gitter (Pin 8) der Triode brummt, so diese auf Masse liegt, kann es eigentlich nur noch an der Röhre, der Fassung oder dem wenigen Bauteilen zwischen EABC und EL liegen. Und dabei natürlich an der Verlegung der Bauteile und Leitungen.
Mein Verdacht ginge in den Bereich Lautstärkeregler.
Um da weiterzukommen bitte mal den Pin 8 freilöten und diesen direkt an Masse legen (löten).
Weiterhin... Hast Du mal zum Versuch die Bodenplatte unterhalb des Chassis gebracht und hier die Abschirmfolie auch an Masse gelegt?
paulchen

Ich fange mal hinten an. Wenn ich teste und unten nicht messen muss, steht das Radio auf einer Messingplatte. Sollte also über Chassis gut genug geerdet sein. Ich habe mehrere EABC 80 und auch EL84 probiert, das ändert nichts am Problem. Auch die Fassungen (es sind keine Pertinax sondern Kunststoff)
hab ich mit Teslanol und Interdentalbüstchen gereinigt.

Ich habe nicht ganz das gemacht, was du gesagt hast, aber was ähnliches. Ich habe den Punkt C41-R23 geerdet (ist in der Nähe des LS-Reglers).
Auch da ist der Brumm weg. Damit hab ich dann die ganze geschirmte Leitung auch mit getestet.
Bei Erdung am Abgriff des Lautstärkereglers (also andere Seite von C41) ist der leichte Brumm da. Aber dann ist auch die Gitterableitung R23,R26,R28 aktiv und die Gegenkopplung vom Trafo her.
Die Widerstände dort im Bereich der Klangregelung habe ich auch alle schon kontrolliert, sind ok, wenn ich unterstelle, dass ich auch den 3M und 10M richtig messe. Die Kondis sind alle Elkondas, größtenteils mit 10nF (wie C45).

Alle Widerstände im Bereich "zwischen den Röhren" habe ich ebenfalls gemessen, sind ok. C44 und C46 sind neu, C45 testweise ja auch schon erneuert.
(weil Spannung an g1 EL84 ok, ist jetzt wieder der originale Elkonda drin).

Ich habe auch alle Schirmungen der NF führenden Leitungen in dem Bereich gegen Masse geprüft und teilweise nachgelötet. Ohne Erfolg.

Lade- und Siebkondis (Becher ist ja neu) habe ich auch mal testweise nacheinander abgelötet und mit einem externen Kondensator gleichen Werts realisiert, das ändert auch nichts.

Es kommt inzwischen etwas Frust auf.

Ich habe langsam doch den Gleichrichter im Verdacht. Ich hätte noch einen NOS Selentyp mit 100mA hier, aber Wega hat den genietet, daher geht so ein schneller Test nicht unbedingt. (Und bitte jetzt keine Beiträge à la "warum schmeißt du den nicht raus und machst Si-Dioden rein". Ich weiß, es gibt hier verschiedene Meinungen zum Thema).

Ich bekomme in den nächsten Tagen Messstrippen für mein Oszi mit 1:10 Abschwächer, dann werde ich mir mal die Spannungen an Lade- und Siebkondi ansehen und deren Wechselspannungsanteil bestimmen. Vielleicht hilft das weiter. Ich werde dann berichten und Bilder posten.

Danke für deine Hilfe paulchen, das ist wirklich nicht selbstverständlich!
Wenn du noch ne Idee hast ....

Vielleicht liest ja noch jemand mit, der das Wega 201 auch hat (es muss mindestens zwei Mitglieder geben, wir hatten schon mal einen Thread zu dem Gerät) und könnte mir sagen, ob sein Radio auch einen leichten Brumm hat. Vielleicht bin ich ja nur übersensibel. Aber ich habe so etwas bei keinem anderen Radio und bei leisen Passagen (also Musik-Klassik) hört man das durchaus, auch wenn Lautstärke auf Minimum geregelt ist.

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 12:36 
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Zitat:
Vielleicht liest ja noch jemand mit, der das Wega 201 ...

Ich durfte mal ein Wega 202 Phono
https://www.radiomuseum.org/r/wega_202_phono.html
mein Eigen nennen und das hat nun wahrlich nicht gebrummt. Eventuell wenn auf TA der Lautstärkeregler voll aufgedreht war, aber nicht im Radiobetrieb.

Also ist sozusagen direkt vor der EABC Ruhe, aber auf dem Weg zum Lautstärkeregler & co findet es sich wieder?
Wenn die Masseverbindung vom Sieb/Ladeelko in Ordnung ist und wieder da angelötet war wo sie original ist, sollte man das auch ausschließen (hast Du ja geprüft).
Gleichrichter kann gut sein, das kann man ja mit den 4 Drähten auch mal fliegend verdrahten zu probieren.
Aber erstmal noch...

...zu meinem Verdacht.
Du hast beim letzten Mal geschrieben
Zitat:
Mittelabgriff Lautstärkeregler (C41) auf Masse gelegt: Brumm noch da, unverändert.

Und eben
Zitat:
Ich habe den Punkt C41-R23 geerdet (ist in der Nähe des LS-Reglers).
Auch da ist der Brumm weg.


Bild

Da liegt ja nun wirklich nicht viel zwischen :wink: . Denke mal das sollte zu finden sein.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 12:50 
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Hallo Klaus-Dieter und Mitleser,

ich nehme an, das Radio hat eine übliche NF-Schaltung (habe leider keinen Schaltplan), dann sollte auch das Brummen wie üblich sehr leise sein und nicht stören.

Ist es möglich, dass Bauteile ausgewechselt wurden und die Anschlüsse woanders angelötet wurden?
Insbesondere bei manchen Masse-Anschlüssen, die oft einfach mit dem Chassis verbunden sind, ist die Lage nicht immer egal.

Den "Tastkopf" 1:10 kann man auch selbst herstellen:
Einfach einen Widerstand 9,0 MΩ ± 5 % oder besser an die Spitze des jetzigen Tastkopfs anschließen. Mann kann auch mehrere Widerstände in Reihe schalten. Wichtig ist dabei auch, dass der Widerstand die Spannung, z. B. 300 V, dauerhaft verträgt.
Der Eingangswiderstand der Y-Verstärker am Oszilloskop beträgt ziemlich genau 1,0 MΩ. Diese zwei Widerstände bilden den Spannungsteiler 1 : 10.

In den üblichen Tastköpfen hat der Widerstand eine geringere Toleranz und dazu parallel ist ein kleiner, einstellbarer Kondensator.
Der Kondensator ist nur notwendig, wenn man hohe Frequenzen (> 10 kHz) messen will. Für Messungen am Netzteil ist er nicht notwendig.

Bernhard


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 13:01 
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Mittelabgriff Lautstärkeregler (C41) auf Masse gelegt ...

Nachdem jetzt ein Teil des Schaltplans bekannt ist:
Der Mittelabgriff führt zu R27.
C41 ist am Schleifer angeschlossen.

Wurde der Mittelabgriff (R27) oder der Schleifer (C41) auf Masse gelegt?

Bernhard


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 13:17 
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:super:
Hatte ich gar nicht bedacht!

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 18:08 
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Hallo Paulchen , hallo Bernhard,

Danke für euer Interesse und dir Paulchen für deine Ausdauer!

Das 202 dürfte wohl sehr ähnlich sein, vielleicht sogar vom Chassis identisch, hab mir den Schaltplan nicht angesehen.
Dann bist du in doppeltem Sinn Experte, prima!

Nicht jeder hat mal eben so Widerstände im MOhm Bereich einfach rumliegen. Ich jedenfalls nicht.
Daher war das mit dem hochohmigen Spannungsteiler für das Oszi leider keine Option, Bernhard. Muss warten...

Ich hab mich getraut (ich hab nicht gerne so Spannungen bis über 300 V frei auf dem Tisch) und den anderen Gleichrichter mal probiert.
Drei Leitungen abgelötet sollte ja reichen, einen AC Eingang hab ich gelassen, und von dort ne Strippe gelegt, die anderen drei (-,+,ein ~)
frei gelötet und an den anderen Gleichrichter gelegt.
Keine Änderung. Der verbaute Gleichrichter scheint es tatsächlich nicht zu sein, richtig getippt, Paulchen!

Trotzdem will ich die Spannungen an den beiden Becherkondis mir mal ansehen wenn ich die Messstrippen habe, vor allem am Siebkondensator.
Könnte sich im Siebverhalten etwas geändert haben, weil ich doch zwei Widerstände mit doppeltem Ohm-Wert für den R36 parallel geschaltet habe?
Vom Widerstand her ist es egal, Leistung und Wärme verteilt sich so besser, aber wenn es Drahtwiderstände sind, haben die ja auch eine Induktivität.

Wegen der Erdungsversuche:

Ich hab mich wohl ungeschickt ausgedrückt. Paulchen hat mich schon richtig verstanden. Es ist so wie in seinem Schaltplanausschnitt eingezeichnet.
Also C41 (am Poti-Schleifer) auf Masse gelegt - Brumm da, andere Seite vom C41 auf Masse - Brumm weg.

Bei Mittelabgriff (welche Mitte überhaupt, das Poti ist ja wohl logarithmisch) könnte man denken, ich meine die gehörrichtige Lautstärkeanpassung.
Nein, die ist auf der anderen Seite des Poti, die habe ich nicht gemeint. Danke trotzdem, Bernhard, für die Rückfrage zur Klarstellung.

In der Tat gibt es nicht viel was es sein könnte. Ich könnte mal alle Elkondas rund um die Klanganpassung ersetzen, oder versteh ich dich richtig, Paulchen, du tippst auf den C41? :wink:
Die Widerstände sind gemessen und sollten ok sein. Natürlich könnte ich die beiden mit 3 M und 10 M mal ersetzen, sofern ich solche bei meinem örtlichen Händler überhaupt bekomme. Ein Versuch wäre auch das wert.

Ehrlich gesagt, stochere ich im Moment etwas im Nebel, mit Logik komme ich gerade nicht weiter.
Viel im NF-Teil ersetzt habe ich nicht, Bernhard. Eigentlich nur den Kathodenelko der EL84, C44 und C46 und den C50 Becher.

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 18:34 
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Ich denke mal es ist im Bereich C41 etwas, was da einstreut. Daher würde ich versuchen den Kondensator so dicht wie möglich an das Chassis zu bringen. Geht das nicht, oder reicht der gewonnene Effekt nicht aus, sollte man dem mal ne Schirmung verpassen. Dazu einfach mal ein paar Windungen Cu-Draht um den Kondensator wickeln und diese mit einem ende auf Masse legen.
Auch würde ich mal den R23 zur Probe von dem Knotenpunkt ablöten und schauen was da passiert. Kann ja sein das der Brumm von da kommt. Viel mehr bleibt eigentlich nicht.

Das 202-Phono sollte das identische Chassis mit dem 201 haben. Ich habe das aber gefühlt seit 10 Jahren nicht mehr. Arbeite hier aus der Erinnerung raus sozusagen.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 19:50 
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Hallo Klaus-Dieter,

zwei Widerstände parallel wird bei R36 keinen merklichen Einfluss auf das Brummen haben.
Die wirksame Induktivität der Drahtwickel wird dadurch zwar noch kleiner (parallel geschaltete Induktivitäten), sie ist aber ohnehin zu gering um etwas zu bewirken.

Der Abgriff liegt nicht immer in der (mechanischen) Mitte. Diese Potis werden oft kundenspezifisch hergestellt.
Der Widerstandsverlauf ist auch nicht immer logarithmisch.
Potis mit zwei Abgriffen sind in der Regel linear und der annähernd logarithmische Verlauf wird durch die externe "Loudness"-Beschaltung erzeugt.

C44 und die beiden Teile von C50 dienen zur Brumm-Reduzierung. Die hast du schon ersetzt, das ist gut.

Als Ursache für das Brummen kommen immer noch mehrere Möglichkeiten infrage.
Am wahrscheinlichsten halte ich auch die direkte Umgebung von C41, wie paulchen schon geschrieben hat.

Wenn das Lautstärkepoti auf Minimum steht, ist der Schleifer niederohmig mit R26 verbunden.
Wenn eine zusätzliche (externe) Masseverbindung das Brummen dann nicht wesentlich ändert, wird das Brummen nicht durch R26 "eingeschleppt".
Das würde passieren, wenn der Masseanschluss von R26 "ungüstig" verbunden ist. Der ist hier demnach in Ordnung.

Wenn das Gitter der EABC80 mit Masse verbunden wird, ist das Brummen weg. paulchen hat das ja schön markiert.
Daraus kann man auch ableiten, dass die Masseanbindung von Heizung (Wechselstrom) und Kathode der EABC80 (Kontakte 5 und 7) ausreichend getrennt sind, das ist auch nicht die Ursache.

Bei deinem Gerät ist das Verhalten so, als ob die Schirmung der Leitung von C41 zum Gitter der EABC80 nicht wirksam wäre.
C41 ist bei sehr niedrigen Frequenzen nicht mehr so niederohmig, dass er den eingestreuten Brummstrom über den Schleifer ausreichend ableitet.
Fehlt die Schirmung oder ist deren Verbindung zu Masse unterbrochen?
Falls C41 einen Außenbelag hat, kommt diese Seite an den Poti-Anschluss.

R23 ablöten würde ich nicht tun, denn dann wäre das Gitter der EABC80 elektrisch offen, es hätte keine Verbindung mehr zu Masse und der Arbeitspunkt der Triode würde weglaufen.

Welchen Widerstandswert hat R23?
Welche Kapazität hat C41?

Bernhard


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 20:11 
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Zitat:
Welche Kapazität hat C41?

Denke mal das hilft.

Bild

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2022 23:18 
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Ok,
R23 = 10 MΩ
C41 = 10 nF (entspricht 320 kΩ bei 50 Hz)

R23 könnte man auf der Seite zu C47 ablöten und diese Seite mit Masse verbinden.
Dann kann über R23 kein Brummstrom eingekoppelt werden und die Triode in der EABC80 behält ihren Arbeitspunkt.
Das verändert allerdings auch die Gegenkopplung und damit den Verstärkungsfaktor.

Vielleicht liegt die abgeschirmte Verbindungsleitung sehr ungünstig.
Oder die Position von C41 ist ungünstig, dann hilft, was paulchen dazu geschrieben hat.

Viel Erfolg!


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Di Mai 31, 2022 11:39 
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Hallo liebe Mitdenker (vor allem Paulchen und Bernhard),

nochmal danke für euer engagiertes Mitdenken...

Ich habe nochmal etwas weiter "im Nebel gestochert" und habe jetzt einen neuen Verdacht (mehr unten)....

Aber zunächst mal was ich gemacht habe....

Ich habe testweise für R36 statt der Parallelschaltung einen 2,2k, 11 W verbaut.
Gestern kamen meine Messstrippen für das Oszi.

SPANNUNGSVERSORGUNG:

Am Ladekondensator Restwelligkeit 7V bei 295 V DC (7 mm SS bei 1 V/cm Y-Ablenkung und 10:1 Teilung - das sind etwa 2% Restwelligkeit)
Am Siebkondensator weniger als 1 mm bei gleicher Stellung also < 1V Restwelligkeit.
Spannung dort 218 V DC.
Ich denke, das bedeutet, dass die Spannungsversorgung ok und definitiv nicht Quelle des Brumms sein kann.
Ich wollte das nur sicher ausschließen können.

C44 (Glättung Spannung EABC80):

Dann habe ich, wie von Paulchen und Peter (hf500) vorgeschlagen, den C44 auf 2,2 Mikrofarad erhöht und jetzt fest eingebaut.
(Hätte man da eigentlich auch einen Elko nehmen können? Das hatte ich, den anderen "normalen" Wickelkondenstor musste ich erst besorgen)
Original war 0,1 Mikrofarad. Mir ist schon klar, dass solche "großen" Kapazitäten (> 1u) damals schwierig waren. Das hätte entweder große Plattenfläche
bedeutet (Riesenteil) oder sehr dünne Sperrschicht bei gleichzeitig nötiger Durchschlagsfestigkeit. Da gab es einfach die Materialen damals nicht.

EURE VORSCHLÄGE:

Ich habe den C41 (am Poti-Schleifer) mal ersetzt - ohne Erfolg, Brumm noch da. (Auch hier war der alte Elkonda also noch ok.)
Wega hatte den original auch nicht geschirmt. Wäre die Brummeinstreuung durch den Kondensator das Problem, hätten sie ihn sicher abgeschirmt.

Ich habe den R23 Gitterableitwiderstand (10M) mal testweise ersetzt - ebenfalls ohne Erfolg, Brumm noch da.

Dann (wie von Bernhard vorgeschlagen) C47 abgehängt und den Verbindungspunkt R23,C47 auf Masse gelegt - Brumm noch da.

Ich habe auch nochmals die Masseverbindungen sämtlicher geschirmten NF-Leitungen kontrolliert, sind alle ok.
(War teilweise schwierig, weil das unter den Klangumschalter geht und man "außen" nicht überall die Schirmung sieht, so z.B. von der Leitung, die von C39 an den Klangschalter und C40 geht, da ist die Schirmung beim Klangschalter verbunden, sieht man von außen aber nicht).

MEIN NEUER VERDACHT:

Tja, da bleibt nun nicht mehr viel, eigentlich nur noch ......

Ich habe heute mal bei ausgeschaltetem Radio den Widerstand zwischen Schleiferabgriff Poti - C41 und Masse gemessen....

Erwarten sollte man so was um die 50 Ohm (R26) oder knapp darüber (bei Lautstärkeminimum)
Ich messe aber etwa 2,5 - 4,0 kOhm (!) schwankend, wenn das Poti auf Minimum Lautstärke steht.
Dasselbe etwa zwischen Schleifer und anderem Potiende bei Stellung maximale Lautstärke.

Das ist doch wohl nicht normal, oder? An der Potiachse war etwas Schmierdreck.
Könnte es sein, dass sich das auch in das Poti eingearbeitet hat und dort den Kontakt innere Schleifbahn - Abgriff Regler belegt?
Hermetisch dicht sind die nicht, wo die Abgriffe rauskommen, ist ein Spalt.
Ich weiß ja nichts über die Geschichte dieses Radios, ob das mal ein "Küchenradio" war. Bei der Größe durchaus denkbar.

Ich habe noch ein ähnliches Poti hier, auch aus etwas "verratztem" Lagerbestand diverser Potis, den ich mal vor Jahren aufgekauft habe.
Hat auch einen Abgriff für gehörrichtige Lautstärkegegelung, 1,3 MOhm und passt wahrscheinlichn auch von der Achsenlänge etwa. Ist jedoch geringfügig größer (hat ne ovalere Form und nicht quadratisch wie das verbaute).
Bei dem habe ich ähnliche Messungen gemacht. Da sind die Widerstände zwischen Schleifer und Ende der Bahn so im Bereich 30-50 Ohm.

Was meint ihr? Könnte das der Grund für den Brumm sein?
Ich vermute es inzwischen fast...

Ich habe so ein Poti noch nie zerlegt. Wie es aufgebaut ist, weiß ich nur von den Grundig Klangregelpotis der späten 50er, die sind ja offen.
(Hersteller Preh). Die 1,3 M Lautstärke-Potis sind vernietet, waren damals aber häufig verbaut.
Müsste ich hinterher mit 2mm Schräubchen schließen. Die bekommt man ja auch nicht so einfach.
Nieten kann ich nicht.

Wenn das andere Poti reinpasst, wäre es auf jeden Fall einen Versuch wert. Der Aufwand ist da, hält sich aber in Grenzen..
Wenn nicht, müsste ich eine Reinigung versuchen oder schauen, ob mir jemand ein passendes Teil hat...

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Di Mai 31, 2022 21:56 
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Hallo Klaus-Dieter,

Restwelligkeit USS = 7 V am ersten Kondensator ist völlig normal.
Am zweiten Kondensator hängt die Welligkeit unter anderem davon ab, ob zwischen den beiden Kondensatoren nur ein Widerstand ist, oder eine Drossel. USS = 1 V empfinde ich allerdings als relativ hoch. Ich hätte eher um 100 mV erwartet.

C44 darf ein gepolter Elektrolytkondensator (Elko) sein. Die Spannungsfestigkeit muss mindestens 400 V betragen. Bei hohen Spannungen ist die Ausfallrate von Elkos allerdings relativ hoch, früher war sie noch deutlich höher.
Beim Einschalten nach längerer spannungsloser Zeit wird das Dielektrikum im Elko wieder teilweise formiert. Das ist zwar unproblematisch, kann aber vorübergehend zu Rauschen und Knistern im Lautsprechersignal führen. Ein Folienkondensator ist für C44 die bessere Wahl.

Schleifer-Kontaktwiderstand um 4 kΩ ist ungewöhnlich hoch. Um 50 Ω (bei Kohle-Gleiter) ist eher normal.
Aber:
- Wenn der Schleifer nicht an einem Ende steht, ist der Schleiferkontakt über die Widerstandsbahn auch relativ hochohmig verbunden und dann darf das Gerät auch nicht brummen.
- zuvor hast du schon mal festgestellt "C41 (am Poti-Schleifer) auf Masse gelegt - Brumm da"
Der hohe Schleiferwiderstand wird nicht der Grund für das Brummen sein.

Zu C41: Die Folienkondensatoren wurden früher immer gewickelt. Eine der beiden Leiterfolien liegt dann außen und schirmt die inneren Lagen elektrisch ab. Die Anschlussseite mit der Außenfolie wurde dann mit einem Ring oder einer Linie markiert. Eine zusätzliche Abschirmung war dann oft nicht notwendig, es genügte, wenn man die Außenlage an die Seite mit der niederohmigeren Außenbeschaltung (hier: das Lautstärkepoti) angeschlossen hat.

Heute sind Folienkondensatoren oft nicht mehr markiert, sie sind heute oft auch nicht mehr gewickelt, sondern bestehen dann aus rechteckigen, gestapelten Schichten. Dann gibt es keine elektrisch schirmende Schicht mehr.

Bernhard


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