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BeitragVerfasst: Sa Feb 25, 2012 21:10 
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Hallo!

Ich habe gerade ein Nordmende Turandot 6/615 auf der Werkbank.
Das Problem liegt darin, dass die Bässe selbst schon bei geringer Lautstärke verzerren.

Ich habe schon alles ausprobiert und werde bald Wahnsinnig. Das Problem liegt eindeutig im NF-Teil. Ich habe das Chassis am NF-Teil abgelötet und mit einer sauberen NF aus einem CD-Player eingespeist, das Problem ist das gleiche.

Folgendes habe ich gemacht:

- Lautsprecher getestet und zwei andere versucht.
- Insgesamt 5 ECL86 ausprobiert.
- Alle Kondensatoren erneuert
- Alle Widerstände "kalt und warm" gemssen.
- Potis geprüft
- Lautsprecher direkt am Übertrager angeklemmt um Kabelbrüche auszuschließen
- Übertrager durchgemessen
- Alle Spannungen stimmen
- Netzelkos sind auch neu

Die einzige Idee die ich noch habe ist folgende: Als ich das Gerät bekam, war eine Draht zum Lautsprecher ab. Diesen habe ich jedoch gleich angelötet. Könnte es sein, dass der Vorbesitzer das Gerät ohne Lautsprecher getestet und damit den Übertrager ruiniert hat? Durchgang hat er jedoch primär- und sekundär.

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Sa Feb 25, 2012 21:34 
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Mal nen anderen Lautsprecher ausprobiert? Den inneren ablöten und anderen drannhängen,nicht wenn der einen knacks hat.

_________________
Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Sa Feb 25, 2012 21:46 
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Üblicherweise haben Röhrenendstufen eine Gegenkopplung, die von der Sekundärseite des Ausgangsübertragers aus wirkt, diese wirkt verringernd auf die Verstärkung, und das auch frequenzabhängig.

Auf der Sekundärseite ist also meist ein Anschluß Masse und Minus Lautsprecher, wenn nur 1 weiterer Anschluß da ist, sollte dieser zum Lautsprecher, aber auch wieder zur Endstufe zurück führen. Sind es 3, muß ebenfalls mindestens einer zur Masse gehen, einer zur Endstufe zurückführen, der kann aber auch noch an einen Lautsprecher gehen, und auch der 3 kann zu einem Lautsprecher gehen. Ich habe nur die Schaltung vom 59/615, da wäre es so.

Eine Unterbrechung dieser Rückführung sollte dann deutliche Wirkung zeigen.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Feb 25, 2012 22:03 
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Ich würde erstmal den Vorschlag von amiga3000 umsetzen und mit einem anderen Lautsprecher testen. Denn diese Lautsprecher, die Nordmende auch in zahlreichen Fernsehern verbaut hat, neigen öfter zu Defekten, die sich in einem grauenvollen Klirr äußern.

Bezüglich edis Tip mit der Gegenkopplung: wenn diese durch eine Unterbrechung unwirksam ist, macht sich das schon bemerkbar. Allerdings normalerweise im Wesentlichen durch eine Änderung des Frequenzgangs und der Lautstärke, nicht durch Verzerrungen. In diesem Fall könnte man das Radio durchaus normal benutzen, es würde sich etwas anders, aber nicht unbedingt schlecht anhören. Ein Sonderfall wäre eine verpolte Gegenkopplung durch einen falsch angeschlossenen Ausgangsübertrager, diese führt meist zu sehr deutlichen klanglichen Beeinträchtigungen bis hin zum Heulen des NF-Teils, weil aus der Gegenkopplung eine Mitkopplung wird.

Noch eine Idee: wenn ich das richtig sehe, hat das Radio eine Lautsprecherbuchse mit Abschaltkontakt für den internen Lautsprecher. Diesen solltest Du mal überprüfen bzw. testweise überbrücken. Nicht dass er verschmutzt und/oder verbogen ist und dadurch Mikrofonie zeigt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Feb 25, 2012 22:10 
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Hallo!

Danke für die Tipps.
Habe ich schon alles probiert (s.o.): Ich habe zwei andere Lautsprecher getestet, die Rückkopplung habe ich auch unterbrochen, das senkt die Lautstärke und vermindert minimal das Klangbild im Höhenbereich, die Verzerrungen im Bass bleiben. Die Lautsprecherbuchse kann ich wie gesagt auch ausschließen, da ich den (die) Lautsprecher direkt an den Übertrager angeschlossen habe.
Der Übertrager hat sekundär nur eine Wicklung, das mit dem verpolt kann ich noch ausprobieren, indem ich ihn anders herum anschließe.

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Sa Feb 25, 2012 22:18 
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Ich denke, das Umpolen kannst Du Dir sparen, nachdem Du ohne Gegenkopplung getestet hast.

Viel bleibt ja nun nicht mehr. Am Ende vielleicht doch der Ausgangsübertrager? So einen Fehler hatte ich noch nie, aber irgendwann ist immer das erste Mal. Ich hatte mal einen Fernseher, bei dem eine Ecke des Bildes eingeklappt war. Ursache war ein Fehler in der Ablenkeinheit. Der Fernseher war auch von Nordmende und etwa gleiches Baujahr wie Dein Radio.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Feb 25, 2012 22:36 
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Die Verpolung könnte man noch testen, das ist ja schnelle rledigt.

Ansonsten wäre, wenn kein anderer Ausgangstrafo vorhanden ist, vielleicht noch dies möglich:
Gitter der Endröhre El 84 (Anschl. 2) freilöten. Da ein Widerstand 1 MOhm ran, andere Seite des Widerstands an Masse.
Kondensator 10 - 50 nF einseitig noch an Anschluß 2 mit ran, der andere Anschluß des Kondensators an eine externe NF- Quelle (Player, Walkman...), deren Zuleitungs- Abschirmung natürlich an Masse.

So funktioniert nur noch die Endstufe allein, ohne Vorverstärker. Sollte noch einigermaßene Lautstärke bringen.
Wenn dann noch Verzerrungen, bleibt ja nur noch der AÜ, wenn alles drumherum getauscht und gecheckt wurde.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Feb 25, 2012 23:56 
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hier sind die Unterlagen:

Nordmende_Chassis_6_615.zip

viel bleibt wirklich nicht. Der Katoden-Elko ist auch überprüft?

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: So Feb 26, 2012 0:39 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
saarfranzose hat geschrieben:
hier sind die Unterlagen:

Nordmende_Chassis_6_615.zip

viel bleibt wirklich nicht. Der Katoden-Elko ist auch überprüft?


Hallosche,

genau solch einen "Fehler" hatte ich an meiner Nordmende "Elektra" (Saison 1961/62). Und auch hier fand ich einfach keine Erklärung. Aus lauter Verzweifelung dann den Kathodenelko auf 22µF verringert, danach war die Wiedergabe für dieses verhältnismässig kleine und einfache Radio ok.

Gut's Nächtle,
Herbert


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BeitragVerfasst: So Feb 26, 2012 7:46 
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Hallo!

Der Kathodenelko ist es auch nicht, der wurde getauscht. Ich werde mal heute Nachmittag als erstes die Pentode der ECL86 alleine laufen lassen und danach mal noch den Kathodenelko verkleinern.

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: So Feb 26, 2012 10:43 
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So würde das aussehen. Ua rot.
Gegenkopplung und + Vorröhren spielen keine Rolle.

Edi

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BeitragVerfasst: So Feb 26, 2012 19:53 
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Hallo!

Ich habe alles Besprochene probiert. Keine Änderung.
Den Lautsprecher habe ich auch nochmals probiert, indem ich ihn samt Gehäuse an meine Stereoanlage gehängt habe: Er zeigt keinerlei Verzerrungen, auch bei richtig Dampf.
Ich lege das Chassis erstmal zur Seite sonst haue ich noch mit dem Hammer drauf.
Einen alten Übertrager (EL84) habe ich noch, den baue ich mal aus und teste.

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Mo Feb 27, 2012 12:48 
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Hallo,

ich hatte unlängst einen SABA Meersburg125 aufgebaut. Ich musste für normal Arbeitende Endstufen über fünf alte ECL86 durchprobieren (der Mbg braucht ja zwei-).

Bei dreien war die Negative Halbwelle des Messignals 'angenagt', allerdings von einem grossen Tier.
Was an den Röhren nicht gestimmt hat, habe ich nicht untersucht.

Nur so nebenbei: Gibt es eigentlich ein vernünftiges Substitut für die ECL86 (ausser PCL) aus zwei getrennten Röhren, die noch erhältlich sind ?

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viele Grüße,

Matthias.


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BeitragVerfasst: Mo Feb 27, 2012 13:13 
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Als Ersatz für die Endpentode kann die EL84 verwendet werden, wobei durch Eröhung der Gittervorspannung bzw. des Katodenwiderstands der Anodenstrom auf die 36mA der ECL86 reduziert werden sollte. Die EL84 hat 48mA.
Kostet auch "nur" um die 7.-Euro.

Bild

Bild

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Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg


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BeitragVerfasst: Mo Feb 27, 2012 17:23 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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captain.confusion hat geschrieben:
Hallo!

Ich habe alles Besprochene probiert. Keine Änderung.
.....Ich lege das Chassis erstmal zur Seite sonst haue ich noch mit dem Hammer drauf.
Viele Grüße: Frank



Hallo Frank,

das Gefühl kenne ich.

Probiere bitte noch 1 Sache aus. Ausgehend von dem Fall den rettigsmerb schilderte muss man ja auch manchmal das scheinbar Unlogische austesten.

Mein Vorschlag: Du schriebst oben, die Spannungen hättest Du gemessen und sie seien ok. .
Dann mach' bitte mal, versuchsweise, folgendes:
Hänge das Gerät in der 220 Volt Netzschalterstellung nicht an die Steckdose, sondern an eine Eingangsspannung, die unter der normalen Netzspannung liegt.
Angestrebt sein sollte, die Netzeingangsspannung so zu wählen, dass eine Röhrenheizspannung von rund 6,1 - 6,2 Volt anfällt. Natürlich sinkt damit auch die Anodenspannung.

Wir machen das Ganze nur zu Testzwecken.

Realisieren lässt sich dies auf einfache Weise:
- entweder Du hast einen entsprechenden REGELTRAFO, den Du zwischen Gerät und Steckdose hängst, oder

- Du lötest ein Kabel der Netzschnur im Gerät ab und schaltest einen Widerstand von rund 100 Ohm (Belastbarkeit: mindestens 4 Watt) in die Leitung.

Warum ich dies schreibe:
Ich hatte bei meinen Grundig 4088 ein artverwandtes Problem. Das Gerät war sekundärspannungsseitig bereits ab Werk sehr "hoch" ausgelegt. Mit der heute üblichen erhöhten Netzspannung hatte er recht "saftige" Werte, die mir zwar vertretbar schienen, aber:
letztlich schaffte eine Schaltung, die 3-4% Unterspannung ggü. des Röhrenheizsollwertes schaffte, Besserung.

Wie gesagt: Versuch macht kluch.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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