Hallo.
Ich habe ein(e) Blaupunkt Romanze restauriert. Das Backelitgehäuse war elfenbein-weiß lackiert und in drei Teile zerbrochen. Die Einzelteile habe ich mit Sekundenkleber in Form geklebt und mit Epoxydharz und Glasfasermatten von Innen verstärkt. Fehlende Stücke wurden komplett mit Epoxydharz und Glasfaser nachgeformt, die geklebten Riss-Stellen dann von außen aufgefräßt, verspachtelt und verschliffen.
Um nun wieder auf den Punkt zu kommen

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Mein Lackierfachhändler meinte, daß Kunststoff-Haftvermittler oder sogar normaler Filler-Haftgrund (also Grundierung) halten müsste. Ich habe das Gehäuse komplett mit 400er oder 600er Papier geschliffen und an kleinen Stellen mit verschiedenen Lacken probelackiert.
Ergebnis: Der normale Filler-Haftgrund hielt auch ohne Kunststoff-Haftvermittler sehr gut. Nach dem Antrocknen habe ich den Klebeband-Test gemacht. Dabei wird ein gut klebendes Klebeband auf die Lackstelle geklebt und wieder abgezogen - dabei blieb der Lack auf dem Gehäuse. Lackiert hab ich übrigens mit Lack aus der Sprühdose. Mit dem Ergebnis bin ich absolut zufrieden.
Mein Gehäuse war durch die Jahre schwer gezeichnet. Die Oberfläche hatte, auch vom Entfernen des Originallacks, viele kleine Macken und Kratzer. Die sah man nach dem ersten Durchgang mit Grundierung wieder durchkommen. Deshalb verwendete ich einen Filler-Haftgrund. Der ist in meinem Fall rotbraun gefärbt. Im Gegensatz zu "normaler" Grundierung ist Filler-Haftgrund etwas dicker und füllt damit kleine Kratzer und Unebenheiten gut auf. Autolackierer nehmen sowas beim Neulackieren alter Lackoberflächen. Nach dem Aushärten ist der Filler etwas rau. Man muss Ihn daher (nass) nachschleifen.
Ich hab dann den Decklack direkt auf den Filler gespritzt. Das hat prima funktioniert. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man natürlich auch "normale" Grundierung auf den Filler spritzen.
bei meinem Gerät war das Gehäuse durch einen Bruch, der mit Klebefolie fixiert war und das wohl schon sehr lange, verzogen. Ich musste großflächig beispachteln. Wenn dann nach dem Grundieren das Gehäuse komplett einfarbig vor einem steht, sieht man u.U. noch Stellen, die man nachspachteln muss. Darüber sollte man sich nicht ärgern. In meinem Fall musste ich zwei- oder dreimal nachgrundieren. Aber das Ergebnis ist dafür tadellos. Wenn man auf der grundierten Oberfläche noch Fehlstellen sieht, sollte man die unbedingt nacharbeiten. Denn wenn der glänzende Decklack drauf ist sieht man die Fehler umso mehr.
Soweit meine Erfahrungen. Allerdings habe ich mit Klarlackierung direkt auf Backelit jetzt noch keine Erfahrungen gemacht. Ich würde auf der Gehäuseunterseite eine Testlackierung machen. Da kann ja nicht viel schiefgehen.
Grüße,
Daniel