Dampfradioforum

Moin in die Runde!

habe gerade o. g. kleine Grundig in Arbeit. Der Gleichrichter war tot und 2 68nf Papierwickel mussten ersetzt werden. Das schlimmste aber: Der Tuner war geöffnet und es war alles verstellt. MW geht sehr gut, auf UKW kam nichts. Nicht mal Rauschen.

Ich habe jetzt alles so wieder eingestellt, das ich 4 Sender empfange. Die Wiedergabe ist klar, aber viel zu leise und, wie oben schon erwähnt, messe ich beim stärksten Sender gerade mal 0,44 V Ratiospannung.

Nun gibt es bei diesem Radio ja nur 3 Röhren, wobei die ZF von der EBF89 verstärkt wird. Im Ratio-Detektor gibt es noch 2 Germanium-Dioden. Messtechnisch sind diese i. O. Da er sich auch abgleichen ließ, gehe ich nicht davon aus, das diese defekt sind. Ich vermute den Fehler in fehlender ZF-Verstärkung. eine neue, wissentlich funktionierende EBF89 brachte aber keine Änderung. Jetzt ist an der Verschaltung der EBF89 nicht wirklich viel zu überprüfen.

Kann mir bitte jemand raten, wie ich mehr Ratiospannung generiert bekomme? Vielen Dank!

Die Spannungen:

ECC85: Soll: Ist:
A2 (P1) 163V 172V
G1 (P3) 1,1V 1,0V
A1 (P6) 135V 130V

EBF89: Soll: Ist:

G2 (P1) 53V 66V
A (P6) 176V 183V

Schaltplan:


LG Ralph

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Ein Leben ohne Röhrenradio ist möglich, aber sinnlos.

Hallo Ralph,
wenn da schon in der UKW-Box herumgebastelt wurde, liegt der Fehler vermutlich dort. Ein System der ECC85 dient in Doppelausnutzung auch zur ZF-Verstärkung. Weiterhin sind in der Box auch zahlreiche (fehlerträchtige) Umschaltkontakte für die AM/FM Umschaltung. Da könnte man auch mal gucken.
Das Schaltungskonzept mit den 3 Röhren hat Grundig über viele Jahre angewendet. Näheres findest Du auch hier:
https://www.radiomuseum.org/forum/grund ... richt.html

Viel Erfolg!

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Viele Grüße

Frank

Hallo Frank,

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort! Den Schiebeschalter habe ich bereits blitzeblank geputzt Den Bericht auf RM.org werde ich mir genau zu Gemüte führen, vielleicht komme ich damit ja weiter

LG Ralph

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Ich habe die UKw-Box noch einmal geöffnet und alles noch einmal genau untersucht. Die Kontakte sind alle in Ordnung und auch sonst kann ich keinen Fehler "sehen". Alle Widerstände habe ich nachgemessen und auch einige Kondensatoren abgelötet und vermessen, aber ich konnte keine Unregelmäßigkeiten erkennen.

Nach wie vor ist die Ratiospannung verschwindend gering und ich wundere mich, das damit überhaupt was zu hören ist.

LG Ralph

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Wurde der Ratio-Elko (2 uF) schon geprüft?

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Grüße aus dem Odenwald,

Werner

Wie ging denn der Abgleich vonstatten? Das erste ZF-Filter dürfte zwei Maxima haben, nicht, dass das falsche gewählt wurde...

Grüße,

Jörg

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www.radiolegenden.de

Hallo und Danke für die Antworten!

@ Werner: Den Ratio-Elko habe ich auch neu gemacht.

@ Jörg: Mangels Mittel und Kenntnissen habe ich bisher immer nur Nachgleiche durchgeführt. Einen kompletten Neuabgleich habe ich bis heute noch nicht durchführen müssen.

Ich habe zuerst einmal, mit einen 2. Radio, den Oszillator nachgewiesen. Der War da, aber auch völlig daneben. 91,1 MHz war irgendwo bei 98MHz. Danach habe ich meinen UKW-Transmitter angeschmissen und versucht, auf der ermittelten Frequenz (~91,1MHz) den Sender zu empfangen. Es war nur ein Zirpen und Rauschen hörbar. Dann habe ich vom Eingangskreis über den Vorkreis bis zur 1. ZF jeden Kern so weit verstellt, bis der Empfang langsam aber stetig immer besser wurde. Dann konnte ich schon verschiedene Sender aus dem "Äther" empfangen. Zuerst habe ich dann den Oszillator auf die richtige Frequenz justiert. Dann habe ich erst mal den Gleichlauf nachjustiert. NDR1 auf 91,1 MHz bekomme ich in etwa so stark wie NDR2 auf 99,6 MHz. Dann habe ich mich um den Ratiodetektor gekümmert. Dabei habe ich dann gemerkt, das die Ratiospannung nicht über 0,44V zu bekommen ist. Die Sender, die ich empfange, kommen klar und mit guter Modulation rein. Saubere Bässe, kein Zischen bei den S-Lauten und auch kein Rauschen oder Zirpen bei Sprechpausen. Darum meine ich, das der Eingang und die 1. ZF wohl einigermaßen stimmen müssten

Ich habe das schon bei einigen Radios in konventioneller Bauweise so gemacht. Aus nichts wurden dann 25-33 Volt Ratiospannung und gutem Klang bei reichhaltiger Sernderauswahl.

LG Ralph

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Hallo Ralph,

das sieht dann aber doch n ach einem "falschen" Abgleich aus. Die angegebene Oszillatorfrequenz zeigt, dass der Tuner verstimmt wurde um den Polizeifunk abzuhören. Wie schon von Jörg bemerkt, könnte das ZF Filter auf das falsche Maximum abgeglichen sein.

Unter https://nvhrbiblio.nl/schema/Grundig_96.pdf findest Du Schaltplan plus Abgleichanleitung, vielleicht hilft ja...

Gruss
Achim

Hallo Achim,

ja, der Jörg hat recht. Ich habe die 1. ZF-Verstärkerstufe noch mal zwischen genommen und jetzt tatsächlich bis zu 6V Ratiospannung . Danke für die Abgleichanleitung und den Schaltplan, auf dem man jetzt auch die Zahlen lesen kann

Jetzt muss ich noch mal an die anderen Filter, denn jetzt stimmt zumindest der Ratio wieder nicht, da der Klang zu dumpf und auf Maximum auch verzerrt ist. Das müsste ich aber hin bekommen, wenn nicht noch irgendwo was defekt ist. Nach meiner Methode ist der "Abgleich" recht mühsam, aber mit Geduld wird das schon. Werde ich morgen machen und melde mich dann wieder.

Schönen Abend Euch allen!

LG Ralph

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Hallo,

damit kein Mißverständnis aufkommt: das Radio hat nur eine einzige ZF, nämlich 10,7 MHz; wohl aber zwei ZF-Stufen. Das sollte man wirklich klar voneinander trennen.
Mehrere ZFs findet man eher bei Kommunikationsempfängern, die dafür auch mehrere Mischstufen nacheinander enthalten müssen.

Putzig gemacht, die Schaltung. Wie ist denn die Empfangsleistung?


MfG
Munzel

Hallo Ralph,

-6V sind - bei gut einfallendem Sender und Antenne - immer noch " 'n büschn lütt". Ich habe schon lange kein solches Teil mehr auf dem Tisch gehabt, aber dunkel erinnere ich mich, dass man schon -20V bis -25V erwarten kann.

Nach Deinen Messwerten ist die ECC85 nicht mehr die beste. An der hängt aber quasi alles, da die erste Triode sowohl UKW-Vorstufe, als auch 1. ZF-Stufe in Relex-Schaltung ist. Tausche die vor dem Abgleich mal gegen eine neue oder wissentlich bessere. Ebenso mal mit 'ner neuen EBF89 probieren...

Grüße,

Jörg

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Moin zusammen!

@ Munzel: Ich habe es verbessert. Das Radio hat aber doch 2: Einmal 460KHz für MW und 10,7MHz für UKW

@ Jörg:

Ich habe die Messungen noch mit der Originalen ECC85 durchgeführt. Jetzt habe ich eine bessere drin. Die EBF89 habe ich ach gewechselt, aber da brachte es keinerlei Veränderung.

Die -6V Ratospannung sind natürlich noch zu gering. Ich komme aber auf keine höhere.

Den Abgleich nach Anleitung kann ich so leider nicht durchführen, da ich keinen Wobbler habe.

LG Ralph

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So, jetzt spielt das Radio sehr schön

Nachdem ich den Masseanschluß (+) vom Ratio-Elko nun endlich auch richtig angelötet habe kommen die Sender auch glasklar rein. Die Ratiospannung hat sich zwar nicht wesentlich erhöht, aber ich empfange jetzt alle möglichen Sender in guter Lautstärke. Sie lassen sich gut abstimmen, nichts zischt fiept oder rauscht. Bei 1/4 LS-Stellung sind die am besten zu empfangenden Sender schon fast zu laut. Hört sich eigentlich alles so an, als wäre es richtig so. Nur mit der "Netzantenne" ist nicht viel zu empfangen. Ein ca. 60 cm Draht bringt die besten Ergebnisse.

Vielen dank für Eure Unterstützung, ich denke so kann das Radio erst mal bleiben.

LG Ralph

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Moin,
eine Vermutung:
Mit Ruecḱsicht auf die Sperrfestigkeit der Germaniumdioden kann es tatsaechlich sein, dass dieses Radio eine vergleichsweise kleine Radiospannung erzeugt.
Mal sehen, ob das bestaetigt werden kann. Fuer welche Spannungsfestigkeit ist denn der Ratioelko ausgelegt?

73
Peter

Moin Peter,

der Original Ratio-Elko ist schon, wie üblich, für bis zu 70V ausgelegt.

LG Ralph

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