Nun war's doch noch ein langer Weg.
Mit selbsteingebautem Fehler ...
Bei ersten Tests wurde ein Widerstand für die AK2 - Gitter zu warm. Schuld war ein Plattenkondensator, was mich dazu verleitet hat alle 3 zu überprüfen.
Alle 3 Plattenkondensatoren waren hin. Eine interessante Schaltung um die Spannungen für die AK2 zu gewinnen: Ganze 9mA werden da geopfert um über ein Widerstandsnetzwerk die Arbeitsspannungen für die AK2 zu erzeugen. Somit sind die Spannungen recht stabil auch bei schwacher AK2.
Im militärischen war eine umgesockelte ACH1 eingebaut. Das habe ich eine Weile getestet und es funktioniert gut, trotzdem hat er jetzt eine AK2 drin.
Zwischen AF3 und ABC1 ist ein kleiner Kondensator, im zivilen von 10pF, der in dem Gerät hin war. Also hab ich den gleich auch getauscht ohne viel nach zu schauen. Ergebnis er pfeifte nur.
Irgendwann kam ich darauf mal den ausgebauten Kondensator zu reinigen und ... dieser hier hatte 100pF. Tatsächlich ist die Schaltung leicht anders und irgendwie ist der Armeeempfänger auch etwas empfindlicher. Also kam nach einem Check der alte wieder rein. Danach war das Pfeifen weg ...
Dateianhang:
100pF 630V.jpg
Auch ein anderes Problem hatte ich bei dem Gerät vor 50 Jahren eingebaut. damals war Contakt 60 angesagt zur Kontaktreinigung. So war auch der Sockel der AF3 eingesprüht worden. Heute hat es ziemlich viel Arbeit gemacht den Sockel wieder zu reinigen. Auch ist die Abschirmung wichtig. Ohne den pfeift und knackt es reichlich und ein stabiler Empfang ist nicht möglich. Ich hatte 4 AF3, aber nur eine funktionierte einwandfrei.
Dateianhang:
Armee Empfänger Innenleben.jpg
Egal, jetzt ist er fertig und ich bin begeistert über die Empfangsleitung. Besonders abends finde ich alle mm einen Sender auf Kurzwelle. Erstaunlich was 1938 alles ging ... gerade wenn man es mit den "Volksempfänger" vergleicht. Und es erklärt auch warum die Röhren zerschlagen waren (siehe 1. Beitrag)
Wie der zivile arbeitet er mit 275V Anodenspannung, was bedeutet das er auf fast 400V hochgeht kurz nach dem Einschalten.
Dateianhang:
2 achzig Jahre alte Empfänger.jpg
Für das Bild sind beide angeschaltet. Sinnvoll ist es nicht da sie sich stören. Genauso wie LED Stäbe (Neonersatz), Schaltnetzteile usw.
Kurzwellenentstörung ist bei den modernen Geräten nicht mehr angesagt.
Beide Geräte gehen jetzt zurück an den Besitzer. Schade ... ich hätte den Military nicht verkaufen sollen ...!
Wenn die Werkbank wieder frei ist, will ich ein "Lautsprechermonster" von Telefunken angehen mit nicht weniger als 5 Lautsprechern.