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BeitragVerfasst: Mi Jul 17, 2024 16:35 
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Hallo,

nachdem ich leider mit der Automatik des Meersburg 125 nicht weiter gekommen bin, habe ich mich einem neuen Projekt zugewandt: einem Nordmende Tannhäuser Stereo Z330. Das Gerät stammt von einem Bekannten und war bei Übernahme tot. Nach der Reinigung, dem Austausch der üblichen Verdächtigen und dem Wechsel der Siebelkos spielt das Radio auf UKW und Tonband-Eingang. Allerdings ist der rechte Kanal sehr schwach, fast nicht hörbar. Röhrentausch hat nichts gebracht.
Deshalb habe ich die relvanten Spannungen der Röhren gemessen. Sie liegen bis auf Pin 8 von ECH81 im HF-Bereich auf Schaltplan-Niveau, sind aber im NF-Bereich zu hoch (siehe unten, in Klammern die Schaltplan-Werte). Woran kann das liegen?

ECH81: Pin 1: 78V (60V), Pin 6: 206V (210V), Pin 8: - 1V (90V) (!)
EF 89: Pin 7: 202V (200V), Pin 8: 78V (75V)
EBF89: Pin 1: 37V (40V), Pin 6: 160V (160V)
ECC83/1: Pin1: 81V (50V), Pin 6: 92V (60V)
ECC83/2: Pin 1: 85V (60 V), Pin 6: 94V (60V)
ELL80/1: Pin 3: 261V (245V), Pin 8: 260V (245V)
ELL80/2: Pin3: 261V (245V), Pin 8: 259 V (245V)

Heiße Grüße vom Bodensee

Volker


Zuletzt geändert von t2reset am Mi Jul 17, 2024 18:20, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mi Jul 17, 2024 17:06 
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Hallo Volker,
die ECH81 ist für den AM Empfang die Eingangs, misch und Oszillator Röhre in einem und für UKW wird nur die Pentode benötigt, als 1. ZF Röhre.
Da für UKW die Triode, die bei AM als Oszillator arbeitet, wird dessen Anodenspannung am Pin 8 bei UKW abgeschaltet. Somit ist es normal, das du am Pin 8 bei UKW-Empfang nichts messen kannst.
Die etwas höher gemessenen Anoden und G2 Spannungen haben ihre Ursache, in 1. der leicht erhöhten Netzeingangsspannung bei 220 V Trafo Einstellung
Und 2. der leicht nachgelassenen Röhren Emission nach langjähriger Spielzeit.
Die 660 V an der ECC83/1 ist ein Ablesefehler, denn diese Spannung gibt es nirgends in diesem Radio.
Als Richtwert für die Netzspannungsumstellung am Netz Trafo ist und bleibt immer die Höhe der Heizspannung von 6,3 V/AC mit +/- / % Toleranz, die du als AC an einer der Skalenlampen nachmessen kannst.
Auch wichtig, ist die Höhe der Kathodenspannung (Pin 7) der beiden Endröhren, um so näher diese gemessene Spannung an die Vorgabe im Schaltplan kommt, um so kräftiger sind diese Röhren. Dabei ist aber darauf zu achten, das diese Spannung nicht innerhalb der Spielzeit ansteigt, was du dann als Langzeit Messung (ca. 1 h ) feststellen kannst. Sollte es zu diesem Fehler kommen, dann ist die betreffende Röhre auszusondern, weil diese an Gitteremission erkrankt ist und ihr weiterbetrieb nicht nur die beiden Trafos sondern auch andere Bauelemente Überlastet.

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: Mi Jul 17, 2024 18:39 
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Hallo Fritz,

vielen Dank für deine ausführliche Hilfe! Die 660V waren ein Schreibfehler; habe ich schon korrigiert.
Bei Eingangseinstellung von 240V und einer Spannung am Trenntrafo von 239V kommen ich auf eine Heizspannung von 6,4V, also ideal.
Problematisch ist dder sehr leise rechte Kanal. Den Fehler muss ich unbedingt finden. Hast du eine Idee?

Gruß Volker


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BeitragVerfasst: Mi Jul 17, 2024 19:05 
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Ja Volker die habe ich, zuvor aber benötige ich die höhen der beiden Kathoden Spannungen der ELL80 !!!

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M. f. G.
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BeitragVerfasst: Mi Jul 17, 2024 20:03 
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Moin,
und was genauso wichtig ist, die Spannungen an den Steuergittern der ELL80.
Eine schoen hohe Katodenspannung kann auch durch eine falsche, weil positive Gitterspannung und (dadurch) schlappe Roehren erzeugt werden.
Wenn es das Geraet ist, an das ich denke (habe ich als Tischradio und Steuergeraet), muesste es schon weitgehend mit Kunstfolienkondensatoren ausgestattet sein. Ich meine, auf den Ausgangsuebertragern sitzen noch zwei Papierkondensatoren.

Die zu hohen Spannungen an den ECC83 haben zwei Ursachen. Einmal die erhoehte Netzspannung, dann das hochohmige Multimeter.
In der Regel wurde in den Schaltbildern angegeben, mit welchen Messgeraeten in welchem Messbereich die Spannungen gemessen wrden. Die damaligen Zeigermessgeraete hatten, wenn rein passiv, einen kleineren Innenwiderstand als Roehrenvoltmeter oder Digitalvoltmeter, wo man von konstant 10 M Ohm ausgenhen kann. Mit diesem Widerstand ist die zusaetzliche Belastung hochohmiger Messpunkte in der Regel vernachlaessigbar.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Fr Jul 19, 2024 13:24 
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Hallo Fritz,

ich habe noch einmal die relevanten Spannungen der beiden ELL80 gemessen:

ELL80/1: - ELL80/2: Pin 1: 198 - 198, Pin 3: 240 - 234, Pin 4: 6,3 - 6,27 AC, Pin 7: 6 - 6, Pin 8: 239 - 239, Pin 9: 189 - 197

Dir, Peter, vielen Dank für deinen Tipp! Ich werde die Kondensatoren noch einmal überprüfen!

Gruß Volker


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BeitragVerfasst: Fr Jul 19, 2024 15:09 
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Hallo Volker,
was zumindest die Endröhren Betriebsspannungen betrifft, liegen diese innerhalb der Toleranzen und sind somit Arbeitswirksam.
Probiere deshalb noch die Brummprobe an den jeweiligen Steuergitter am Pin 2 + 6 der jeweiligen Endröhre.
Sollte dann immer noch kein Geräusch hörbar sein, kanns nur noch an der Lautsprecher Verbindung liegen.

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: Sa Jul 20, 2024 10:04 
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Ich habe die Spannungen an Pin 2 und 6 der ECC83 gemessen. Sie sind durchgägngig viel zu hoch (gemessen an mehreren Röhren):

ECC83/1: Pin 1: 78V, Pin 6: 90 V (Schaltplan: 60/60)
ECC83/2: Pin 1: 81V, Pin 6: 90 V

Woran kann das liegen?


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BeitragVerfasst: Sa Jul 20, 2024 10:21 
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Volker, die Endröhren sind, wie der Name es schon verrät, die letzten in der NF-Baugruppe und hier sind es die ELL80
Zur ECC83, ihre beiden Anodenspannungen werden über Widerstände zugeführt und je nach Stromfluss durch diese und die Röhre, fällt die Spannung ab.
D.h. bei Abnahme der Röhrenemission fällt auch dessen Anodenstrom und die zugeführte Anodenspannung erhöht sich.
Falls du noch Ersatzröhren diesen Typ hast, dann tausche diese aus und messe erneut Und die Röhre mit der geringeren Spannungsabweichung zum Soll ist dann die bessere, was die Emission betrifft.
Die Brummprobe dann bitte an beiden ELL80 am Pin 2+6 tätigen und berichten.

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M. f. G.
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BeitragVerfasst: Sa Jul 20, 2024 14:50 
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Bei einem Blick in den Schaltplan, sehe ich im Anschlussfeld für Zweit Lautsprecher einen Schaltkontakt, der beim Einstecken eines Lautsprechersteckers, den Innen Lautsprecher abschaltet, d.h. ohne Stecker ist dieser Kontakt geschlossen und verbindet den Innenlautsprecher mit dem AÜ.
Eine Kontaktunterbrechung würde die "Stille" erklären. Sprühe dort mal "Oszillin" rein und bewege diesen Kontakt mit einem Lsp. Stecker.....

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BeitragVerfasst: Di Jul 23, 2024 16:59 
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Die Röhren habe ich schon mehrfach getauscht; die aktuellen haben die niederigsten Werte.

Zum Brummtest: beim Berühren von Pin 2 + 6 der ELL80's war rein NICHTS zu hören...


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BeitragVerfasst: Di Jul 23, 2024 17:54 
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Reinige nun bitte den Kontaktumschalter in der Lautsprecherbuchse

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: Di Jul 23, 2024 19:24 
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Hallo,

Aber gaaanz vorsichtig, diese 5-poligen Lautsprecherbuchsen gibt es nicht mehr zu kaufen.


Viele Grüße,
Axel :)


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BeitragVerfasst: Di Jul 23, 2024 19:59 
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Moin,
Du meinst die DIN-Lautsprecherbuchsen mit Schalter durch Umdrehen des Steckers?
Der Schaltkontakt ist da nicht zugaenglich. Man koennte etwas K61 hineinspruehen und ein paarmal einen Lautsprecherstecker stecken. Ansonsten hilft eher, die Kontakte kurzzuschliessen, wenn man ohnehin keine externen Lautsprecher anschliessen will.
Ob "moderne" Lautsprecherboxen dafuer geeignet sind, ist auszuprobieren. Der Verstaerkerfrequenzgang wurde vornehmlich fuer die Geraetelautsprecher ausgelegt, damit das Radio vernuenftig klingt. Gehaeuselautsprecher zu jener Zeit waren auch nicht geschlossen/gedaemmt, sondern hinten offen mit "Lochpappe", also eine aehnliche Einbausituation wie die Geraetelautsprecher (ich habe leider keinen Katalog aus dieser Zeit, um nachzusehen, ob/was Nordmende dazu im Angebot hatte).
Fuer geschlossene Lautsprecher ist die Verstaerkerlaistung auch eher knapp ausreichend (ca. 2x 7W)

Und ich muss feststellen, dass ich die Nachfolger dieses Geraetes habe, denn im Schaltbild fehlt noch der Stereodecoder ....

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mi Jul 24, 2024 18:30 
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Hallo Peter,

Ja, die sind gemeint. Aber bei diesem Radio sind es 5-polige mit UMSCHALTKONTAKT, nicht 4-polige mit RUHEKONTAKT. Die 4-poligen gibt es noch überall.

Und die Buchsen lassen sich komplett zerlegen, einfach die verschränkten Lötösen hinten gerade drehen und man kann alles nach vorn herausziehen.
Aber empfehlenswert ist das nicht, das Zusammenbauen könnte schwierig werden. Daher ist dein Tip richtig, erstmal mit Reiniger versuchen. :super:


Viele Grüße,
Axel :)


Zuletzt geändert von Axel am Do Jul 25, 2024 6:02, insgesamt 1-mal geändert.

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