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 Betreff des Beitrags: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: Sa Okt 05, 2024 18:08 
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Hallo zusammen,

ich hab hier gerade einen Loewe Opta Rheingold 53 3953W-S am Tisch, bei dem ich nicht mehr weiterkomme.

Eigentlich ein schönes Gerät, aber mit folgender Fehlerbeschreibung:
Bei UKW-Empfang zischelt das "S" und die Spannung am Ratioelko kommt selbst bei starken Sendern nicht einmal auf 10V. Alle verdächtigen Kondensatoren inklusive Ratioelko wurden bereits erneuert.

Ich dachte zuerst das ganze sollte keine große Affäre sein, ein kleiner Nachgleich am Demodulatorfilter und alles ist gut, aber leider ist dem nicht so.
Um die Sache etwas wissenschaftlicher anzugehen, hab ich unmodulierte 10,7MHz mittels Drahtring in die EC92 vom UKW-Tuner eingespeist, ein ZF-Abgleich auf Spannungsmaximum am Ratioelko brachte keine große Veränderung, "S" zischelte noch immer. Nun gut, dann also richtig wissenschaftlich mit dem großen Besteck, ich wollte jetzt die Kurven sehen. Erstmal den letzten Kreis am Ratiofilter verstimmt und die Durchlaßkurven Stufe für Stufe gewobbelt und wenn nötig ein wenig nachgeglichen. Wobbelsignal eingespeist am G1 der ECH81, bis hierhin sah die Durchlaßkurve noch sehr gut aus:
Dateianhang:
SCR106.PNG

Nun kommt aber das erste ZF-Filter im UKW-Tuner ins Spiel und das verändert das Bild komplett, die Durchlaßkurve sieht grauenhaft aus, mit einer deutlichen Spitze auf der linken Seite, die sich auch durch Abgleichen der beiden beteiligten Spulenkerne nicht beseitigen läßt:
Dateianhang:
SCR107.PNG

EDIT: Hier die Durchlaßkurve auch noch einmal bei höherem Pegel:
Dateianhang:
SCR108.PNG

Diese verbogene Durchlaßkurve würde erstmal zum Fehlerbild passen, daß da am Ende nach ZF-Stufen und Demodulation nichts Gescheites mehr herauskommt. Das Wobbelsignal habe ich bei gezogener Röhre der UKW-Vorstufe mit mehreren Methoden der EC92 zugeführt, Draht, Drahtring und Aufblaskappe, das Ergebnis ist immer das gleiche.

Hier ist der zugehörige Schaltplanausschnitt:
Dateianhang:
Unbenannt.JPG

Jetzt sehe ich zwei Möglichkeiten:
1. Ich hab einen Fehler im Meßaufbau und die Signalzuführung zur EC92 beeinflußt die Durchlaßkurve, sprich ich messe Mist.
2. Der markierte 25pF Kondensator des Schwingkreises hat ein Problem, wodurch ein korrekter Abgleich dieses Filters nicht mehr möglich ist.

Was ist Eure Meinung dazu, 1 oder 2, oder gibts noch weitere Denkanstöße, was ich noch ausprobieren könnte?


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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 7:01 
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Hallo Günter,
Meine Meinung: Möglichkeit 1

Wenn du am Gitter der ECH81 einspeist musst du einen 10K Widerstand nach Masse löten. Der 1.Kreis nach der EC92 beinflusst die Messung.
Dann den Widerstand wieder raus und die Schleife über die EC92 um den 1. Kreis einzustellen.

Grüße vom Westerwald
Klaus


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 7:34 
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Hallo Günter!

Hast Du die Abgleichanleitung 3953W (ohne S)? Die spricht ua. von Einspeisung am Gitter der EF42 und gegenseitiger Bedämpfung der Kreise beim Abgleich.
Ist im RMorg zu holen.
https://www.radiomuseum.org/r/loewe_opta_rheingold_53_3953w_3953_w.html
Eventuell hilft das ja?

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 10:16 
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Hallo Klaus,

vielen Dank, ich werde mir das mit der ECH81 anschauen. Die Kurve sieht in diesem Fall so gut aus, daß ich da noch nicht am Ergebnis gezweifelt hatte. Aber das ist das Gemeine beim ZF-Abgleich, ein kleiner Fehler und die am Bildschirm perfekt aussehende Kurve ist in Wirklichkeit komplett falsch, ohne daß man das mitbekommt.

Möglichkeit 1 ist mir auf jeden Fall auch lieber, denn dagegen kann ich ja was tun.

Hallo Paulchen,

danke, die Abgleichanleitung vom W ohne S hab ich noch nicht, werde ich mir aber jetzt herunterladen und einmal durchgehen.

Ich werde dann berichten, wie es weitergeht.

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 17:28 
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Zur Kontrolle hab ich jetzt noch einmal mit HF über den Antenneneingang gewobbelt, das Ergebnis sieht genau so aus wie über die EC92 eingespeist. Somit scheint auch die Signalzuführung über die EC92 bei diesem Radio gut zu funktionieren und plausible Ergebnisse zu liefern.

Als nächstes hab ich die 10,7MHz wieder am G1 der ECH81 eingespeist, mit einem Widerstand zur Bedämpfung, kein Unterschied, EC92 gezogen, auch kein Unterschied. Trotzdem scheint das Filter nach der ECH81 der Schlüssel zum Erfolg zu sein, denn mit diesem Filter läßt sich die Spitze in der Durchlaßkurve eliminieren. Am Ende hab ich wieder die Aufblaskappe für die EC92 genommen und bei eingedrehtem Ratiokern über alle ZF-Kreise gewobbelt, mit Augenmerk auf saubere Kurven. Da muß man zwar mit mehreren Kernen gleichzeitig jonglieren, aber ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Dateianhang:
SCR110.PNG

Immerhin zischelt es jetzt nicht mehr. Die Spannung am Ratioelko kommt zwar immer noch nur knapp über 10V, aber der Empfang ist gut und da ich kein zweites gleiches Radio zum Vergleichen hab, nehme ich das mal so hin. Spannungen und Ströme in den einzelnen ZF-Stufen sind in Ordnung, also gehe ich von einwandfreier Funktion aus. Besser wirds wohl nicht mehr.


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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 18:47 
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Hallo Günter,
Erstmals Glückwunsch zum erfolgreichem Abgleich.
Ist schon seltsam das die Bedämpfung mit dem Widerstand nicht funktioniert hat.
Da das Gerät jetzt fertig ist wirst du wohl nichts mehr daran ausprobieren.
Wenn du das nächste mal einen Abgleich machst kannst du ja mal den Sekundärkreis
vom 1.ZF Kreis nach der EC92 verstimmen. Ist ja im Prinzip das gleiche wie mit dem Widerstand.

Grüße vom Westerwald
Klaus


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 19:13 
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Absolut beachtlich ! Gratulation !

Ganz knapp an der Grenze kritischer zur überkritischen Kopplung, keine hohen "Kamelhöcker" und ein tiefes Tal dazwischen- das würde Doppel- Maxima bedeuten.
Bester Kompromiß zwischen Verstärkung und Bandbreite.
Modernstes Meß- Eqipment, und ein über 70 Jahre altes Radio liefert so eine vorbildliche Durchlaß- und Ratio- Kurve...
das müßte in ein Lehrbuch !

Schaltplanausschnitte, Skizzen, vielleicht Fotos, Text zur ganzen Abgleichorgie- das hier sollte einen eigenen Platz haben.

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 20:18 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Klaus, hallo Edi,

danke für den Zuspruch! Ich muß sagen, die Radios überraschen mich immer noch, jedes ist anders und ich hab noch viel zu lernen.

Dieses Radio hier gehört nicht mir, deshalb war ich froh, daß der Abgleich so halbwegs geklappt hat. Ansonsten hätte ich schon noch ein wenig experimentieren können.

Das mit dem Verstimmen hatte ich mir auch überlegt, aber ich wollte nicht wieder alles komplett verkurbeln und mit dem Widerstand war es einfacher. Aber wie gesagt, 10kOhm Widerstand parallel zum Sekundärkreis vom 1. ZF-Filter hatte keine Auswirkung auf die Kurve. Die EC92 ziehen auch nicht.

Wenn ich das nächste mal wieder etwas tiefer in einen Abgleich einsteige, werde ich versuchen, das ein bisschen besser zu dokumentieren. Normalerweise gibt es nicht so viel Resonanz hier zu diesem Thema und da dachte ich, es langweilt die Leute eher.

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 20:28 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Nur so alles lassen, "never chande a runnimg system !"

Hier ist was zum Abgleich, speziell die Stellung der Bandfilterkerne, da kann man naemlich sehr viel falsch machen- und gelegentlich hat vor Jahrzehnten mal jemand "gekurbelt".

Den von Ihnen beschriebenen Fehler ist typisch für feste Bandfilterspulen, den kenne ich von vielen Geräte, meist Staßfurter Herkunft, die haben keine Verstellmöglichkeit der Kopplung, und dann heißt es stundenlang dämpfen, abgleichen, dämpfen, abgleichen... das ist nur mit restauriertem Gerät, guten oder neuen Röhren und Werkstattausrüstung zu machen.
Aber dann kriegt man das eben auch hin.

Freuen Sie sich- sowas ist schon ein Erfolg !

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: So Okt 06, 2024 21:05 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Oh ja, der Besitzer des Radios wird sich auch freuen.

Das mit der Kopplung ist mir auch schon aufgefallen, lustigerweise hatte ich da mit den berüchtigten Saba Bandfiltern mit der einstellbaren Kopplung bis jetzt überhaupt keine Probleme. Einfach nach Herstelleranleitung abgleichen hat immer geklappt, fast wie ein Rezept mit Erfolgsgarantie. Bei scheinbar einfachen Geräten gibts dagegen immer wieder unerwartete Probleme. Abgleichanleitung hin oder her, wahrscheinlich wäre es sinnvoll, die Kreise beim Abgleich immer standardmäßig wechselseitig zu bedämpfen. Ist zwar viel Arbeit und zeitaufwendig, aber führt am ehesten zum Ziel. Werde ich demnächst mal testen.

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: Mo Okt 07, 2024 10:22 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo allerseits!

Wegen des niedrigen Quellwiderstandes des Generators, in der Regel 50...100 Ohm und Koppelkondensator im nF-Bereich zum G1 der ECH wird der 2te ZF-Kreis hinter der EC92 ohnehin stark bedämpft (also unwirksam). Da bringt es nichts wenn man zusätzlich noch 10kOhm dazu paralell schaltet - behaupte ich einfach einmal kühn.

Hallo Günter,

dein ZF-Abgleich sieht sehr erfolgreich aus - wie im Bilderbuch. Gratulation! Ich gehe einmal davon aus, dass bei deiner gleichzeitigen Darstellung der Durchlass- und der -S- Kurve der Ratio-Elko abgelötet ist - oder hast du da eine besonders niedrige Wobbelfrequenz gewählt? Behält die Durchlasskurve auch bei unterschiedlichen Generatorspannungen ihren optimalen Verlauf? Um solche absoluten Muster-Kurven zu erreichen, bemühe ich mich meist vergeblich. Oft ist es auch eine Gratwanderung zwischen optimaler Form und ausreichender Empfindlichkeit.

Zitat von Edi: "Schaltplanausschnitte, Skizzen, vielleicht Fotos, Text zur ganzen Abgleichorgie- das hier sollte einen eigenen Platz haben." - Dem schliesse ich mich uneingeschränkt an. Sorgfältig dokumentierte Wobbel Abgleich Vorgänge finden immer Beachtung. Wobbelabgleich befindet sich leider immer noch in einen gewissen Graubereich.

Nachtrag: Auch ich fand es verwunderlich, dass ein Gerät mit 3 ZF-Stufen nur eine geringe Ratio-Spannung im 10V-Bereich liefert - bis ich mir das Schaltbild etwas näher ansah. Da erkannte ich, dass die beiden letzten ZF-Röhren (EF41), bei UKW-Betrieb, ihre Versorgungsspannung über 100kOhm zugeführt bekommen. So die Anodenspannungen nun nur 32V/36V und die Schirmgitterspannungen 15V/11,5V betragen bewirkt dies eine recht 'harte' Begrenzung. Es liegt also kein Fehler im Gerät vor - das ist in diesem Fall vom Konstrukteur so vorgesehen.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: Mo Okt 07, 2024 19:45 
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Hallo Peter,

schön mal wieder etwas von Dir zu lesen, ich schätze immer Deine Expertise!

Damit wäre die niedrige Ratiospannung auch erklärt. Die sehr niedrige Anodenspannung der beiden EF41 ist mir wohl aufgefallen, allerdings kenne ich mich bei den ganzen Schaltungskniffen nicht so aus und ohne den Hinweis von Klaus hätte ich mich wohl am ersten ZF-Filter festgebissen.

Um zuerst Deine Fragen zu beantworten:
Den Ratioelko löte ich immer ab und wobble dann bei einer Frequenz von 5Hz, damit bin ich auf der sicheren Seite. Ich hab es auch schon mit 1Hz und angelötetem Ratioelko probiert, das kann funktionieren, muß es aber nicht. Je nach Radio kann selbst das noch zu schnell sein und die Aktualisierung der Durchlaßkurve am Bildschirm erfolgt dann ja auch nur mehr einmal pro Sekunde. Das ist dann schon etwas zäh, weil die direkte Rückmeldung fehlt, wenn man an den Kernen dreht.
Und wie Du ja schon gesagt hast, muß man die Kurven auch unter verschiedenen Pegeln betrachten. Bei einem guten Abgleich sollte es da keine allzugroßen Unterschiede geben, aber in der Praxis muß man meistens eben doch Kompromisse eingehen. In diesem Fall war es mir wichtig, das Zischeln bei starken Sendern zu beseitigen, deshalb hab ich die Kurve auf einen etwas höheren Pegel optimiert.

Für den Wobbelabgleich braucht es doch einiges an Meßtechnik, im Grunde sollte ein einfacher statischer Abgleich auch reichen. Ich hab es aber auch schon geschafft, daß mir der Wobbelabgleich komplett mißlungen ist und ich das mit einem statischen Abgleich nach Anleitung wieder richten mußte. Aber langsam wird es mit dem Wobbeln besser, Erfahrung ist eben durch nichts zu ersetzen. Mal schauen, welches Gerät bei mir als nächstes auf den Tisch kommt, dann kann ich ja wieder berichten.

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Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: Mo Jan 13, 2025 21:29 
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Hallo zusammen,

nachdem ich nun wieder ein Radio am Tisch habe, kann ich hier wieder ein wenig zum FM ZF-Abgleich berichten, falls Interesse besteht.

Bei dem Radio handelt es sich diesmal um einen Grundig 3090/56, das Gerät ist fertig überholt und es fehlt nur noch der Abgleich. Eine erste Überprüfung des Istzustandes hat folgendes Ergebnis geliefert:
Dateianhang:
SCR113.PNG

10,4 bis 11MHz Sweep mit 5Hz, eingespeist am Gitter1 der ECH81 über einen 4,7nF Kondensator, Ratioelko abgelötet, Durchlaßkurve in weiß mit eingesteckter ECC85, Durchlaßkurve in gelb mit gezogener ECC85, S-Kurve in blau.
Sieht so aus, als wäre nicht genau auf 10,7MHz (Bildschirmmitte) abgeglichen worden, zumindest wenn ich keinen Mist gemessen habe.

Am Radio war vor mir noch niemand dran, alles im Originalzustand, allerdings mit zigtausend Betriebsstunden. Sogar der Lack am Lautsprecher ist schon weggebrannt:
Dateianhang:
comp_20240916_135335.jpg


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: Di Jan 14, 2025 21:55 
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Moin,
ich glaube, das ist weniger verbrannter Lack als vielmehr "verbrannter" Staub, der da am Lautsprecherkorb "kondensiert" ist. "Schlimm" aussehende Staubschleier findet man auch in Transistorgeraerten ueber warmen Bauteilen, dazu muessen die noch nichtmal uebermaessig hohe Temperaturen erreichen.

So eine EL84 kann, je nach Einstellung, fast 20W (Anoden-, Schirmgitter-, Heizleistung) umsetzen, aber ob das Reicht, den Lautsprecherkorb auf deratrige Temperaturen zu bringen?

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: FM ZF-Abgleich mit Hindernissen
BeitragVerfasst: Sa Jan 18, 2025 20:26 
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Bei dem Radio schon, das muß 50 Jahre im Dauerbetrieb gelaufen sein. Der schwarze Belag läßt sich nur zusammen mit dem Lack entfernen, ist also eingebrannt.

Mittels Adapter hab ich die EM34 auf EM71 umgebaut, hier im Testbetrieb mit einem 15kOhm Vorwiderstand für die Versorgungsspannung:
Dateianhang:
comp_20250111_153553.jpg

Wie schon im letzten Beitrag festgestellt, ist der FM ZF-Abgleich nicht zufriedenstellend, also muß hier nachgeglichen werden. Dem Meßergebnis entsprechend, liegt auch der tatsächliche UKW Empfang hinter den Möglichkeiten dieses Gerätes. Die Röhren waren allesamt verschlissen und wurden mittlerweile durch neue ersetzt, vorher macht ein Abgleich keinen Sinn. Die Triode der EABC80 hatte gerade noch 10% erreicht.

Um den Abgleichvorgang leichter verfolgen zu können, hier erstmal die entsprechende Abgleichanleitung und der Schaltplanausschnitt:
Dateianhang:
Unbenannt.JPG

Dateianhang:
comp_Unbenannt2.jpg

Bald gehts weiter.


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