Jetzt hat's wieder einen Trafo erwischt- in dem sehr schönen 1939er Großsuper "D860 WK".
Eingeschaltet, nach einigen Minuten Empfang Knistern, und das magische Auge aus.... schnell ausgeschaltet.
Oh je... riecht auch brenzlig.
Rückwand ab, Stelltrafo... nach 1 Sekunde schon kleine Rauchwolke aus der Netztrafowicklung.
Das war's dann wohl.
Etwas genauer hingeschaut- die weißen Drähte am Netz- Umschalter oben sehen bröselig aus- tatsächlich, etwas dran gewackelt, verlieren die sofort ihre Isolation, sind sofort blank, bis in ein Sammel- Rüschrohr hinein.
Sieht aus, als hätte die Trafo- Beschaltung einen Kurzen gemacht.
Die beiden weißen Leitungen sind auf dem Foto zu sehen- oben auf dem Netz- Wahlschalter.
Übrigens ist das Gerät bei mir schon auf 240 V geschaltet- ich habe hier 236 bis 239 V Netzspannung.
Übrigens hat der 860WK keine Schmelzsicherung, sondern eine mechanische Thermosicherung !
(Foto, das goldgelbe Metallgehäuse auf der rechten, oberen Wicklungsseite).
Die hat aber nichts genützt, die Wicklung ist nur am unteren Ende fühlbar warm, die Zeit reichte noch nicht, um die Thermosicherung anspringen zu lassen.-
Auch die Isolierhülle zum Magischen Auge... die ist absolut hart. Und da sind auch solche Drähte drin.
Ich habe noch ein skandinavisches Radio, Baujahr um 1939 , da ist ein großer Teil der Verdrahtung mit solchen Drähten ausgeführt, normales Kupfer 1qmm, aber mit einem weißen Isoliermantel, welches schon beim Anschauen in Krümel zerbröselt.
Vielleicht hat man um die Zeit des Kriegsbeginns Knappheit an besserem Material gehabt ?
Nun ja... da bleibt nur... Trafo- Neuanfertigung.
Ist ein fetter Klops, entsprechend M102b, Paketstärke 52mm, der kann bis 180 Watt liefern, obwohl im Gerät nur eine einfache Penthoden- Endstufe mit El12 drin ist.
Sollte wohl ewig halten.
Hätte vielleicht klappen können- aber... damals hat man sicher nicht ahnen können, daß das Isoliermaterial so mies ist.
Dateianhang:
Dsci2046_Trafo_D860WK_800.jpg
Dateianhang:
Dsci2534b_D860WK_Fertig_800.jpg