Hallo Thorsten,
die Kreiskondensatoren in den Filtern sind unverdächtig, es sind Styroflex-Typen, welche sich durch enge Toleranzen und durch geringe Verluste (kleines tangens-delta), verbunden mit dem "ewigen Leben", auszeichnen. Die Spulen kann man anhand von Bildern eh nicht so richtig beurteilen aber wie es scheint hat man ihnen nicht allzu Böses angetan. Man müsste jetzt eine Möglichkeit haben die Kreise einzeln oder insgesamt im ZF-Verstärker auf ihre Funktion, vor allem Resonzwiderstand und Frequenzlage zu testen. Du kannst jetzt nur noch mit dem Ohmmeter überprüfen, ob die Spulen alle Durchgang haben.
Leider gibt es da keine einfache weiterführende Lösung, ohne Verwendung eines entsprechenden Generators und eines für 460 kHz geeigneten Indikators (Messgerät). Vielleicht hat ja sonst noch jemand aus dem Forum eine Idee, wie man dem Problem ohne spezielle Messgeräte auf die Spur kommt. --- Ich werde darüber auch noch ein wenig nachdenken...

Aber vielleicht könntest du auch noch den 1,5 Meg in der Regelspannungszuführung auf seinen Wert überprüfen, falls er unterbrochen wäre könnte dies zu undefinierten Arbeitspunkten in der ZF- und Mischstufenröhre führen. Das könnte so weit führen, dass der ZF-Verstärker "zugestopft" wird und das wäre auch eine mögliche Erklärung für das "knatternde" Geräusch beim Warmlaufen. Und das würde auch die -3,39V am G1 der 12BA6 erklären - denn die sollten dort ohne Empfangssignal nicht anliegen. Dann schaun wir mal.
Obwohl es sich im vorliegenden Fall eigentlich um ein recht einfaches Gerät handelt, ist es nicht einfach die einzelnen Funktionen mit dem "nassen Finger" zu überprüfen. Besonders in HF- und ZF- Bereich sind auf diese einfach Weise keine eindeutigen Ergebnisse erzielbar. In der Praxis würde man jetzt zunächst einmal versuchsweise die Röhren tauschen, speziell die 12BA6. Das setzt aber voraus, dass man ein solche vorrätig hätte.
Natürlich hast du recht, dass sich in einem solchen Fall, wenn der Fehler nur mit speziellen, oft teuren Messgeräten zu finden ist, die Reparatur eines solchen Radios als unwirtschaftlich darstellt. Andererseits handelt es sich ja hier mehr um eine hobbymässige Tätigkeit und da gelten ohnehin die normalen Maßstäbe und besonders die wirtschaftlichen Aspekte nicht mehr. Da werden auch die Gesetze der Vernunft ausser Kraft gesetzt.