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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Do Sep 13, 2012 12:24 
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Na Super :x Dann fliegen die wieder raus!!! So'n Mist will ich ja nicht verbauen.
:danke: Das wäre geklärt!
Ich hänge aber trotzdem ein paar Wima MP3 Bilder an. Bei den 4,7 nF C's haben ich Kapazitäten von 5,4-6,5 nF gemessen. Die meisten haben um die 5,75 nF, der zweithöchste Wert war 6 nF. Der mit ca. 6,5 nF ist aber nicht der, mit dem sichtbaren Riß. (siehe Anhang)
Leider weiß ich nicht, was die für eine Toleranz haben, aber 20% werden ja deutlich überschritten. Also könnte hier ja der für schlechte ISO typische Messfehler erkennbar sein?!
Allerdings sind die großen Wima's, aus den TV-Geräten, nah an ihrem Sollwert. Auch optisch sehe ich da keine Auffälligkeiten.


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MfG jrundel


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Do Sep 13, 2012 18:32 
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An den meisten Stellen in einem Röhrenradio machen 20, 30 oder 50 % Kapazitätsabweichung überhaupt nichts aus. Nicht eine Abweichung der Kapazität alter Kondensatoren verursacht bei den alten Radios die Funktionsstörungen, sondern eine Verschlechterung der Isolation. Das wirkt dann so ähnlich, als wenn zu dem Kondensator ein Widerstand parallel geschaltet würde.

Die meisten Kapazitätsmessgeräte zeigen bei Kondensatoren, die Isolationsfehler haben, mehr oder weniger erhöhte Werte an, was wohl zu dem weit verbreiteten Irrglauben führt, dass sich nur die Kapazität verändert. Darüber hatte ich hier im Forum schon einmal ausführlich berichtet, im Extremfall wurde mehr als die 20-fache Kapazität angezeigt. Mit einer anderen Messmethode habe ich nachgewiesen, dass das völlig falsch war.

Ob diese Kondensatoren auch zu den kritischen Kandiaten gehören, weiß ich nicht. Im Zweifel bringt nur eine Isolationsmessung Klarheit darüber, ob sie noch brauchbar sind.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Do Sep 13, 2012 19:27 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
...Die meisten Kapazitätsmessgeräte zeigen bei Kondensatoren, die Isolationsfehler haben, mehr oder weniger erhöhte Werte an, ...


Genau das meinte ich mit
jrundel hat geschrieben:
...der für schlechte ISO typische Messfehler...


Und das finde ich gar nicht so schlecht! Denn man kann sich den ISO-Test sparen, sobald man eine Kapazität deutlich über der Toleranz gemessen hat. 8_)

Ich habe beim Radio noch ein Problem mit der Lautstärke. Wenn am Klangregister entweder Sprache, Bass oder Jazz "eingeschalten" wird, steigt deutlich die Lautstärke. Erst dann erreicht man die von einer EL84 zu erwartende LS. Die Kontakte des Klangregisters sollten nicht das Problem sein, da ich die ja bereits gereinigt habe.
Da muß ich als nächstes ran. Mal sehen, ob ich da per Signalgenerator die Problemstelle finde.

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MfG jrundel


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Do Sep 13, 2012 19:58 
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Hallo,

das letzte Foto ist gut, da sieht man schön wie angegammelt der Wickel ist.
Und so sehen etwa 95% der Kondis aus.

Hau die Dinger bloß in die Tonne.

mfg micha

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Bei leichten Depressionen hilft ein Bad mit Ätherischen Ölen bei starken Depressionen ein Bad mit einem Föhn.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Fr Sep 14, 2012 14:35 
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jrundel hat geschrieben:
röhrenradiofreak hat geschrieben:
...Die meisten Kapazitätsmessgeräte zeigen bei Kondensatoren, die Isolationsfehler haben, mehr oder weniger erhöhte Werte an, ...


Genau das meinte ich mit
jrundel hat geschrieben:
...der für schlechte ISO typische Messfehler...


Und das finde ich gar nicht so schlecht! Denn man kann sich den ISO-Test sparen, sobald man eine Kapazität deutlich über der Toleranz gemessen hat. 8_)

Ich habe beim Radio noch ein Problem mit der Lautstärke. Wenn am Klangregister entweder Sprache, Bass oder Jazz "eingeschalten" wird, steigt deutlich die Lautstärke. Erst dann erreicht man die von einer EL84 zu erwartende LS. Die Kontakte des Klangregisters sollten nicht das Problem sein, da ich die ja bereits gereinigt habe.
Da muß ich als nächstes ran. Mal sehen, ob ich da per Signalgenerator die Problemstelle finde.



Hallo

Wenn sich die Lautstärke bei der Wahl eines anderen Klangprogramm ändert, kann einer der Kondensatoren im Klangregelwerk defekt sein.
Das kann man dadurch messen, das man die Gitterspannung der Endröhre im Betrieb nachmisst.
( Achtung, gegen die Kathode und nicht gegen die Masse )
Wenn diese sich bei Umschaltung des Klangprogramms ändert, ist einer der Kondensatoren " undicht ".
Der Einfachheit besser alle Kondis in den Klangstufen wechseln. :mauge:

Gruss Ludwig

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Kinder betet -- Papa lötet


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Fr Sep 14, 2012 16:09 
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Hallo,
also diese WIMA MP3-X2 0,68µF 275~ sind okay. Habe mir mal die Zeit genommen und ca. 100 Stück geprüft.
Isolationsprüfspannung 2500V- für 20 Sekunden. Durchschnittlich haben die 25,6 MOhm was verkraftbar ist.
Diese stammen von dem Pollinsortiment, das nun leider nicht mehr aus 500 Gramm, sondern 250 Gramm bei altem Preis besteht :x
Die Preise für die Röhrensortimente haben sich auch verdoppelt, eine ideale Kapitalanlage.
Bild

Gruß Gery


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Fr Sep 14, 2012 17:46 
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Gery hat geschrieben:
Isolationsprüfspannung 2500V- für 20 Sekunden. Durchschnittlich haben die 25,6 MOhm was verkraftbar ist.

Ob das verkraftbar ist, hängt davon ab, wo in der Schaltung der jeweilige Kondensator verbaut wird und welchen Isolationswiderstand er bei der dort anliegenden Spannung hat. Typischerweise sinkt der Isolationswiderstand mit steigender Spannung. Das bedeutet, dass er bei den in einem Röhrenradio vorliegenden Spannungen größer ist als diese 25,6 M Ohm. Um wieviel größer, weiß ich nicht.

Bei dem berühmten Koppelkondensator bilden der Isolationswiderstand dieses Kondensators plus die (im Vergleich dazu vernachlässigbaren) Widerstände im Anodenspannungszweig der Vorstufe einen Spannungsteiler mit dem Gitterableitwiderstand, der in der Regel 1 M Ohm hat. Bei 25,6 M Ohm ergibt sich daraus eine positive Gitterspannung von mehreren Volt. Das ist bekanntlich zu viel.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Fr Sep 14, 2012 22:12 
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Hallo Lutz,
bei der Prüfspannung von 1000V - hatte ich unendlich Ohm, bzw. nicht mehr messbar. Ich wollte halt mal sehen ob einer von denen durch schlägt, deswegen auch die 2500V. Normaler Weise benutze ich die Prüfspannung etwas über der Nennspannung des Kondensators.
Ich hätte so lange weiter gemacht bis der erste durch schlägt, den hätte ich dann auch entsorgt.
Die Dinger sind sind echt gut, alle haben den Test bestanden. Einer hat sich an mir gerächt, hatte den vergessen zu entladen :lol:

Gruß Gery


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Sa Sep 15, 2012 8:47 
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Dann sind die Kondensatoren ok und Deine Angabe des Isolationswiderstandes missverständlich, denn diese bezieht sich auf einen nach Durchschlag unbrauchbar gewordenen Kondensator.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Sa Sep 15, 2012 21:42 
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:hello:

Das mit der "fehlenden" Lautstärke ist wohl kein Fehler, sondern Schaltungsbedingt. Das Klangregister entspricht auch nicht dem Schaltplan. Zwischen dem Ein- und Ausgang des Klangregisters gibts nur einen 500pF Styroflex über dem das Signal geht, wenn kein Klangprogramm gewählt ist. Mit einem der genannnten Klangprogramme wird dieser C überbrückt. Ich denke mal, durch den 500pF kommt halt nur eine begrenzte Menge Energie und somit Lautstärke. Mit 700pF, wie im Schaltplan angegeben wär's etwas lauter. So ab 2-3nF passt es, meiner Meinung nach, schon ganz gut mit dem LS-Verhalten. Aber ich lass es doch am Besten so wie es war, oder? Wurde ja offenbar so gebaut und verkauft.
Ein weiterer Unterschied zum Plan ist, daß die Seitenlautsprecher nicht durch das Auftrennen der Masseverbindung abgeschalten werden, sondern die werden einfach kurzgeschlossen. Dann geht der 1µF direkt an Masse, was die Höhen senkt.

Die Skala der FA habe ich neu gemacht.


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MfG jrundel


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: So Sep 16, 2012 21:55 
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So zum Abschluß noch ein paar Bilder. Beim Seitenlautsprecher war eine Niete kaputt.
Nach dem Einbau des Chassis ins Gehäuse, hörte ich es auf einmal bei Bewegung im Netzstecker klappern. Auf dem Bild sieht man, was los war.
Noch mal :danke: für die hilfreichen Tips/Infos! 8_)


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MfG jrundel


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Mo Sep 17, 2012 0:03 
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Hau bloss diese Netzleitung weg, oder wenn du dich davon aus nostalgischen Gründen nicht trennen willst, dann schneid wenigstens die verzinnten Drahtenden ab und mach Endhülsen drauf.
Ich nehm für alle solche 2poligen Sachen mit wenig Strombedarf ganz simple Eurostecker mit angespritzter Leitung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Mo Sep 17, 2012 19:46 
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Alles klar, ich habe die Enden abgeschnitten und Endhülsen drauf gemacht :wink:

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MfG jrundel


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Mo Sep 17, 2012 23:06 
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Naja, jahrzehntelang haben verzinnte Litzenenden hervorragend funktioniert. Dass hier die Norm nun Aderendhülsen vorschreibt dürfte eher wirtschaftliche Gründe haben. Ebenso wie in der Installationstechnik. Mir kann kein Mensch erzählen dass Pressen besser ist als Löten. Nur ist Löten halt wesentlich zeitaufwändiger.
Norm - Nicht ohne reichlich Mehrgewinn

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: Rochlitz Juwel2 - Reparatur
BeitragVerfasst: Di Sep 18, 2012 9:29 
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Das an Stelle von Aderendhülsen früher häufig praktizierte Verlöten von Litzenenden ist in der Elektroinstallation verboten. Der Grund dafür ist die niedrige Druckfestigkeit des Lotes. In Schraubklemmen verformt sich ein verlötetes Litzenende unter der Anpresskraft der Schraube mit der Zeit so stark (sog. „Fließen“), dass kein hinreichender Kontakt zwischen Litze und Klemme mehr besteht. Im Extremfall entsteht eine nicht gewollte Funkenstrecke. Die Ausbildung von Oxidschichten lässt dann den Übergangswiderstand stark ansteigen, was zu einer hohen Brandgefahr führt. Gefördert wird diese Entwicklung auch noch durch die hohe Korrosionsneigung von Lötverbindungen.

Was soll da jetzt teuer daran sein?
http://www.pollin.de/shop/dt/NjU0ODQ1OT ... elsen.html

:hello:


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