Hallo,
ich bin nun mittendrin mit der Restaurierung.
Keine Ahnung wieso der Bastler vor Jahrzehnten den (doppelpoligen) Netzschalter gebrückt hat.
Dann müßte ein Schnurschalter eingebaut worden sein, was sich aber wegen des fehlenden Netzkabels nicht mehr nachprüfen läßt.
Ich werde nun, wenn die Grundreinigung abgeschlossen ist, zuerst mal das Netzteil mit dem Heizkreis wieder in den Urzustand bringen.
Hier mal ein Bild von der Unterseite, wie sie momentan aussieht.
Bei "1" wurde viel gebrückt und gelötet. Von mir inzwischen auch.
Bei "2" ist seinerzeit der Heizkreis neu angeschlossen, und mit einem Knubbel aus Isolierband gesichert worden.
Die Skalenlampe wurde mit zwei parallelgeschalteten Drahtwiderständen überbrückt. Das sollte vermutlich der Versuch einer Heizkreis-Ausfallsicherung sein. Das werde ich rückbauen und den ursprünglichen Zustand wiederherstellen. Zwar fällt durch diese konstruktive Unsauberkeit das Radio komplett aus wenn die Skalenlampe durchbrennt, - aber wenn das beim Originalgerät so war, - dann war es eben so.
Bei "3", - nun das ist die Ausführung eines abgeschirmten Kondensators wie es wohl seinerzeit üblich war.
Ich habe einige Kondensatoren durchgemessen. Der Zustand ist bei weitem nicht so schlecht wie man vielleicht annehmen möchte. Die Kapazitätswerte sind leicht erhöht, wie man das von den alten Kondensatoren gewöhnt ist. Die Isolation ist nicht mehr so gut wie bei neuwertigem Material, aber bei weitem nicht so grottenschlecht wie bei den EROs und WIMAs der Radios der 50er Jahre. Rein ohmisch konnte ich Werte zwischen 50 und etwa 300 MOhm messen. Der Iso-Test zeigte etwa 40 MOhm bei Nennspannung und weit höhere Werte bei niedrigerer Prüfspannung.
Ich werde hier von Fall zu Fall entscheiden müssen. Die meisten Kondensatoren sind Glasrohrtypen. Hier wird natürlich eine Neubefüllung durchgeführt, wenn ein Austausch erforderlich ist.
Der Elko am unteren Bildrand ist übrigens neu.
Innen ist ein neu formierter Siemens-Elko aus den späten 50ern.
Die Oberseite sieht momentan so aus:
Der Rost ist nun weg. Allerdings hat der ausgelaufene Elektrolyt die Verzinkung weggefressen.
Was würdet ihr da tun? So belassen, oder Zinkfarbe auftragen?
Ach ja, - noch was: Auf dem Bild sieht man ein Blech aus der Stahlröhrenfassung herausragen. Unter dem Chassis ist der weitaus größere Teil dieses Bleches. Darin ist ein Loch wo ein Widerstand hindurchgeführt ist. Auf dem ersten Bild sieht man es deutlich. Ist nun die Fassung nur eine bequeme Befestigungsmöglichkeit für das Blech, oder soll da eine Abschirmung auch noch im Röhrensockel wirken? Die Röhre die da hineingehört ist eine UBF11.
Gruß
Rocco11