andrit hat geschrieben:
Es wurde noch nichts gemacht, habe es gerade zum ersten Mal Inbetrieb genommen nach vielen Jahren Standzeit.
Moin,
oben ist ein festgepinnter Tread/Eintrag zu dem Thema. Dort steht bestimmt, dass man genau das nicht machen soll

So ein Geraet ohne Ueberholung in Betrieb zu nehemen, ist ein Risiko. Die alten Papierkondensatoren ziehen Feichtigkeit aus der Luft, bekommen Feinschluesse und das kostet Roehren, in schwereren Faellen sind auch Netztrafo und Ausgangsuebertrager in Gefahr. Sind es Entstoerkondensatoren im Netzeingang (hat Grundig nicht) oder an der Anodenwicklung des Netztrafos (bei Grundig zum Glueck auch selten), ist der Trafo in Gefahr, bzw. im ersteren Fall steht das Chassis unter Strom. Der Trafo wuerde auch bei langandauernder leichter Ueberlastung, bevor die Sicherung ausloest, verbrennen. Aus wirtschaftlichen Gruenden haben die Trafos praktisch keine Reserve.
Daher muss das Geraet fuer einen sicheren Betrieb ueberholt werden, _bevor_ man es einschaltet. Defekt sind die Papierkondensatoren auch, wenn man ihnen nichts ansieht. Sie koennen sogar Kunstharzueberzug haben (z.B. Wima Durolit), sie sind nach 50 Jahren trotzdem "nass".
Der besagte 22nF-Kondensator ist der Koppelkondensator zwischen NF-Vor- und Endroehre. Er haelt die Anodenspannung der Vorroehre vom Gitter der Endroehre fern. Dieses Gitter darf nie positiv werden, der Anodenstrom der Endroehre steigt an, was zu deren Ueberlastung und letztlich der der Transformatoren fuehrt. Durch die Arbeitspunktverschiebung wird natuerlich auch die Wiedergabe nicht besser.
Die Knoepfe fuer Senderwahl und Lautstaerke sind beide mit Madenschrauben befestigt. Wenn der Lautstaerkeknopf nicht abgeht, hat man ihn irgendwann "durchgedreht" und die Madenschraube hat Rillen/Grate in die Potiachse gefraest. An denen haengt jetzt der Knopf fest, man kann nur noch versuchen, unter gleichzeitigen Drehen und ziehen ihn "abzuschrauben".
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Peter