radio-volker hat geschrieben:
Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte, bei welchen Trafos so etwas auftreren könnte, z.B. Bauform, Blechkerne, Wicklungsanordnungen oder lässt sich eine solche Aussage schwerlich treffen?
Es kommt auf die Kapazität zwischen Primärwicklung und Kern an. Je größer diese ist, desto größer ist der kapazitive Ableitstrom. Die Größe der Kapazität wird durch die Größe der Fläche bestimmt, an der sich die Netzwicklung und der Trafokern (sowie damit verbundene Teile) wie bei einem Plattenkondensator gegenüberstehen, durch den Abstand, also die Dicke der dortigen Isolation, und auch die Dielektrizitätskonstante des Isoliermaterials.
Je nach Konstruktion des Trafos spielt es auch eine mehr oder weniger große Rolle, wie herum der Netzstecker eingesteckt ist. Bei Trafos mit einer mit Masse verbundenen Schirmfolie zwischen Primär- und Sekundärwicklung ist der Einfluss der Polung des Netzsteckers anders als bei Trafos, die eine solche nicht haben. Aber auch hierbei kommt es auf die Abstände usw. an, siehe oben.
Manche Digitalmultimeter sind im Wechselspannungsbereich viel niederohmiger als man erwartet. Ich habe hier zwei Digitalmultimeter der 20 €-Klasse, die beide in den Gleichspannungsbereichen einen Eingangswiderstand im M Ohm-Bereich haben. Mit dem einen messe ich bei einem Graetz Super 170 W zwischen Chassis und Schutzleiter 34 bzw. 44 V, je nach Polung des Netzsteckers. Mit dem anderen messe ich 0,2 bzw. 0,4 V, es ist also im AC-Bereich viel niederohmiger. Beide Multimeter sind in Ordnung. Vielleicht ist das der Grund, warum Du keine Spannung misst.
Nachtrag: Mit einem Oszi mit Tastkopf 10:1, also Eingangswiderstand 10 M Ohm, messe ich etwa 155 und 200 V Spitze-Spitze, entspricht etwa 55 und 70 V effektiv.
Lutz