Moin, jetzt gibt es Neuigkeiten vom Globus.
Hat etwas gedauert, aber man kann ja nicht die ganze Zeit mit Radiobasteln zubringen. Außerdem artet jedes Messen bei mir noch in Internetrecherche aus. Was ist das für ´ne Röhre? Was für Systeme sind da drin, an welchem Kontakt sollten welche Spannungen anstehen? Alles was bei den meisten von Euch Jahr(zehnt)e zurück liegt, muss bei mir noch passieren, denn ahnungslos in der Elektronik rumstochern möchte ich ja auch nicht.
Stand der Dinge: Natürlich hatte Martin recht mit dem Hinweis, dass mit den Spannungen etwas nicht stimmt. Jetzt habe ich herausgefunden, die zu messenden Spannungen am Becherelko sind deshalb so unstet, weil die Gleichrichterröhre abhängig von der Lage in der Fassung für unterschiedliche Spannungen sorgt. Bewege ich sie mal, komme ich auf neue Werte. Insgesamt liegen sie aber nun doch meistens bei 235 – 257 V und 210 – 227 V an Lade- bzw. Siebelko. [Dank an paulchen für die richtigen Sollwerte, habe meinen Plan entsprechend korrigiert. Dank an Lutz: Ich glaube meinem Multimeter wieder!] Die Röhrenkontakte und Fassungen wiederholt besser reinigen zu wollen hat nichts entscheidend Neues gebracht. Bei gutem Spannungsniveau in der Gleichspannung habe ich die 6,3 VAC Heizspannung für die Röhren, andernfalls sind es dann eben mal nur 5,7 oder ähnlich. Meine Frage hier: Kann es wohl immer noch an der Kontaktierung der Gleichrichterröhre liegen oder ist ein solches Verhalten von alten Röhren bekannt und eine neue AZ11 würde helfen? (Falls man das per Ferndiagnose überhaupt sagen kann…)
Während des erneuten Reinigens der vielen Schaltkontakte habe ich dann Jens Hinweis zu beherzigen versucht, die Schließung und Öffnung der gerade bearbeiteten Kontakte direkt „vor Ort“ auf Durchgang zu prüfen. Manchmal kommt man ja auf die naheliegendsten Dinge allein wirklich nicht. Das ging manchmal gut, gelegentlich waren die Ergebnisse unklar (schließlich sind die Kontakte ja in der Schaltung weiter verbunden und es gibt vielleicht noch andere Wege für den Durchgang), manchmal kam ich schlicht nicht dran.
Und dann bei nächsten Einschaltversuch: erstes leises Wimmern eines starken Ortssenders auf UKW bei voll aufgedrehter Lautstärke! Der Oszillator muss also schwingen (damit entfällt der Versuch mit dem 2. Radio, puuhh!) und der kleine Behelfsdipol im Zimmer ist sicher für die Empfangsleistung des alten Schätzchens nahezu nichts als UKW-Antenne.
Dank an Peter, dass er meine Frage nach dem „Ziehen von Röhren“ nicht untergehen ließ, aber das kann ich jetzt wohl auch bleiben lassen. Hätte nicht gedacht, dass man Röhren im laufenden Betrieb rausziehen darf.
Heute habe ich dann noch bei laufendem UKW-Empfang

folgende Spannungen gemessen:
ECH42: Pin2 (aH)= 203V, Pin3 (aT)= 65V, Pin5 (g2g4)= 69V, Pin6(g1)= 0V,
EAF42: Pin2 (a)= 202V, Pin3 (d)= -0,7V, Pin5 (g2)= 64V, Pin6 (g1)= -1,5V
Soweit erst mal im Moment. Jetzt sieht die Radiowelt bei mir doch schon wieder ganz anders aus und ich bin Euch sehr dankbar für die Hilfen, Anregungen und das Mutzusprechen.
Das Radio neu abgleichen wäre vielleicht noch was, aber da hört es bei mir nun endgültig auf, mit der Ausrüstung aber auch mit den Kenntnissen. Den kratzenden LS-Poti will ich noch besser hinkriegen, aber das ist Schönheit, denn auf MW ist das Radio ja laut.
Ich komme dann noch mal mit dem leidigen Thema: Spannung am Chassis. Kapazitiv oder tatsächlich vorhanden? Habe die Suche bemüht, einiges gelesen und Messungen durchgeführt, (Nebenbemerkung: Georgs Hinweis im anderen Thema fand ich völlig nachvollziehbar und richtig.) bin aber immer noch unsicher, wie ich das bewerten soll. Bis dahin.
Herzliche Grüße aus Ratzeburg
Horst