Hallo Bernhard,
nochmals vielen Dank für deine Antwort.
Nach einem kurzen Blick in den Schaltplan war klar, dass das Jubilate 7 ebenfalls ein 500kOhm Poti für die Klangeinstellung nutzt.
Da das Gerät noch nicht fertig restauriert ist (es gibt noch Papierkondensatoren im Gerät und ich habe das Gefühl, dass der Selen-Gleichrichter ausgetauscht wurde), konnte ich das Radio nicht einschalten und das Verhalten testen.
Allerdings ließ sich das Poti doch noch problemlos drehen, also habe ich mein Multimeter genommen und bei diesem Poti den Widerstand gemessen. Und, was soll ich sagen: Es ist exakt der selbe Verlauf wie in meiner Zeichnung.
Auf der Mittelstellung (ca. 135 Grad) habe ich ebenfalls ca. 5kOhm und 0,73MOhm, um auf 50kOhm und 0,72MOhm zu kommen, muss ich fast 180-190 Grad drehen. Wie gesagt, exakt wie bei meiner Zeichnung (siehe mein Beitrag vom 25. Dezember um 11:41 Uhr).
Wie kann das sein? Beim Jubilate 9 haben wir das Poti mit zwei Multimetern und zusätzlich noch dem Oszilloskop überprüft. Dieser komische Widerstandsverlauf lässt sich auch hören. Alle Methoden lieferten das selbe/ein ähnliches Ergebnis.
Ein Messfehler kann wohl kaum vorliegen, ansonsten hätten wir zumindest mit einer dieser Methoden einen Messfehler oder ein defektes Messgerät enttarnt.
Beim Jubilate 7 habe ich eines der Multimeter verwendet, die ich auch schon beim Jubilate 9 verwendet habe. Ein defektes Multimeter kann also ausgeschlossen werden.
Beim Jubilate 7 musste das Poti außerdem nicht gereinigt werden, da es sich noch drehen ließ. Eine Veränderung des Widerstandswertes durch eventuelle Reinigungsmittel lässt sich also ausschließen.
Und dass das Poti im Jubilate 7 genau so verstaubt/verdreckt ist, dass es den exakt selben Widerstandsverlauf wie beim Jubilate 9 verursacht, ist praktisch unmöglich.
Ich habe mittlerweile wirklich das Gefühl, dass Telefunken mit Absicht diese Kennlinie verwendet hat.
Aber warum? An der Skala vorne gibt es ein kleines Fenster, welches mit einer kleinen Metallscheibe immer weiter "abgedunkelt" wird, je dumpfer der Klang wird. Stellt man den Klang hingegen heller ein, dann wird das Fenster immer weniger von der Metallscheibe verdeckt.
Da geht man doch davon aus, dass sich die Regelung genau so kontinuierlich verhält...
Stattdessen gibt es nur einen kleinen Bereich, in dem sich der Klang hörbar ändert.
Auf einen Test des Potis im Jubilate 9 kann meiner Meinung nach verzichtet werden.
Hast du noch eine Idee? Ansonsten würde ich vorschlagen, dass wir auf faz oder einen anderen Jubilate 9 Besitzer warten, der uns von dem Regelverhalten an seinem Radio berichten kann.
Bernhard W hat geschrieben:
Ich tippe hier auch auf leises (normales) Brummen und nicht auf Schwingen.
Das denke ich auch, bei maximale Lautstärke brummt das Radio leise - das ist aber auf jeden Fall normal und kein Fehler.
Bernhard W hat geschrieben:
Ist auf oder neben der Widerstandsbahn vielleicht eine elektrisch leitfähige Verschmutzung (z. B. Flussmittelrest, Metall, Salze)?
Ein lineares Poti zeigt hier vielleicht besseres Verhalten.
Das habe ich jetzt nicht getestet, aber ich kann durchaus mal ein lineares Poti anschließen und beobachten.
Eine Verschmutzung kann in meinen Augen ausgeschlossen werden, da das Poti des Jubilate 7 die selbe Kennlinie aufweist - ich kann das aber gerne nochmal genauer überprüfen.
Bernhard W hat geschrieben:
Ein Smartphone als Signalgenerator ist gut. Die Frequenzen sind quarzgenau und man hat eine galvanisch getrennte Signalquelle.
Das ist gut zu wissen. Ein richtiger Signalgenerator hat zwar sicher mehr Einstellungsmöglichkeiten (Offset, höhere Frequenzen...), aber für meine bisherigen Tests hat die Smartphone-App bisher immer ausgereicht.