jubel hat geschrieben:
... übrigens sind nicht alle alten C's Schrott. Die jetzt eingebauten aus meinem Fundus sind vermutlich auch schon aus den 60ern, diese in Harz vergossenen WIMA Teile, so grünlich/gold..
Moin,
klingt nach Wima Durolit.
Das dachte ich auch mal, dass die vermoege ihres Kunstharzvergusses unproblematisch sind. Sind sie aber nicht, genauso wie die sehr aehnlichen Ero Eroid. Der Papierwickel ist dermassen hygroskopisch, der zieht Feuchtigkeit durch die Umhuellung (*1). Nahezu mein gesamter Bestand an diesen Kondensatoren zeigt, gemessen mut einem digitalen Kapazitaetsmessgeraet, eine deutliche Erhoehung der Kapazitaet, die teils das Doppelte der Nennkapazitaet oder noch mehr betraegt. Das ist entweder dem Messverfahren, das auf den ohmschen Parallelwiderstand reagiert oder der Dielektrizitaetskonstante von Wasser geschuldet. Auf jeden Fall ein sicheres Zeichen, dass diese Kondensatoren "nass" sind. Wenn man dann mit einem Isolationsmessgeraet und 250V Messpannung nachprueft, findet man dann auch relativ niedrige Isolationswiderstaende.
Ein Kunstharzverguss ist keine Garantie dafuer, dass diese Papierkondensatoren "sicher" sind. Das schaffen nur die von Volker erwaehnten tropenfesten Typen, die hermetisch in einem Keramikrohr oder Blechgehaeuse eingeloetet sind.
(*1) aehnlich wie Bremsfluessigkeit, die Luftfeuchtigkeit durch die Schlaeuche der Bremsanlage zieht. Daher ist der Anteil in den Bremszylindern auch gerne besonders "nass".
Behelfsmaessige Ueberpruefung des Isolationswiderstandes:
Den Kondensator in Reihe mit einem hochohmigen Spannungsmesser (z.B. DMM mit 10M Innenwiderstand) in Reihe an 250-300V legen (*2). Die vom Messgeraet angezeigte Spannung muss gegen Null gehen, moeglichst Null erreichen. Den Widerstand des Kondensators kann man anhand der Spannungsteilerformel errechnen, einer der beiden Widerstande und die 'Spannung ueber ihm sind ja bekannt.
(*2)Wenn der Kondensator fuer diese Spannung geeignet ist, wovon ich bei dieser Anwendung ausgehe. Ansonsten bleibt man natuerlich unter seiner Nennspannungsfestigkeit.
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Peter