Restaurationsbericht Nordmende Othello 58

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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captain.confusion
Kuba Komet
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Re: Restaurationsbericht Nordmende Othello 58

Beitrag von captain.confusion »

Hallo,

so, ich bin ein großes Stück weiter gekommen.
Das Chassis ist einbaufertig. Ich möchte Euch noch ein paar Bilder nachliefern, nicht mit viel Text, ich denke vieles ist selbstredend.
Die Tage werde ich mich mal an das Gehäuse machen.

Als erstes die Traforeparatur. Ich habe keine Messinggewindestange in M3 bekommen, darum Edelstahl. Die alten Nieten sind noch drin, das stört aber auch nicht. Ich habe die Muttern dann im Betrieb angezogen, so habe ich eine maximale Brummfreiheit erreichen können.
Trafo oben.jpg
Trafo seite.jpg
Dann noch der Umbau der "Bratwiderstände", das sind 7 Watt Widerstände, die ich mit Wärmeleitkleber an das Chassis gelebt habe. Nun ist thermisch alles im grünen Bereich.
widerstände.jpg
Das fertige Chassis, alles geputzt und poliert.
vorne.jpg
vorne oben.jpg
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Frank
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captain.confusion
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Re: Restaurationsbericht Nordmende Othello 58

Beitrag von captain.confusion »

Hallo nochmals,

noch ein paar Bilder:

Das Chassis von hinten, das Gerät hat jetzt bis auf die Endröhren und den magischen Auge wie im original wieder eine vollständige VALVO-Bestückung.
hinten gesamt.jpg
Der Bereich der ehelmaligen EM34, die durch eine 6E5S ersetzt wurde. Der mechanische Umbau war recht umproblematisch, ich musste die Schelle etwas aufbiegen und eine längere Schraube verwenden. Zum elektrischen Umbau gibt es ja viele Anleitungen.
Die 6E5S läuft im Othello schon im Original mit nur 200 V Leuchtschirmspannung. Das sollte ihr ein halbwegs langes Leben ermöglichen.
EM34.jpg
Damit sich die 6E5S unter den VALVO Röhren nicht so alleine fühlt habe ich als Endröhren russische 6P14P verbaut. Gut gebrauchte, ausgemessene Ware, die sollten noch lange halten. Auf dem Bild habe ich die Haltebügel noch nicht montiert, die sind mittlerweile natürlich auch dran.
EL84.jpg
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klausw
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Re: Restaurationsbericht Nordmende Othello 58

Beitrag von klausw »

captain.confusion hat geschrieben:
Als erstes die Traforeparatur. Ich habe keine Messinggewindestange in M3 bekommen, darum Edelstahl. Die alten Nieten sind noch drin, das stört aber auch nicht. Ich habe die Muttern dann im Betrieb angezogen, so habe ich eine maximale Brummfreiheit erreichen können.

Hallo Frank.
Exakt genauso habe ich das in meinem Nordmende Phonosuper 59 gemacht. Auch dort habe ich die alten Niethülsen nicht mit vertretbarem Aufwand hinausbekommen, also blieben sie drin, und es kamen 4 M3-Eisengewindestangen zum Einsatz. Seitdem ist der Trafo dauerhaft still.
Messinggewindestangen nehme ich nie, wegen der geringen Zugfestigkeit, kenne aber die Abhandlungen darüber betreffend der Reparatur von Trafos. (Bin in dieser Hinsicht aber bewusst ignorant, da nahezu alle Trafos meiner Vorkriegsradios mit reinsten Eisenbolzen ausgestattet sind, ohne dass diese Bolzen bzw. die Bohrungen in den Eisenblechen in erkennbarer Weise isolierlackiert sind).

k.

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captain.confusion
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Re: Restaurationsbericht Nordmende Othello 58

Beitrag von captain.confusion »

Hallo,

pünktlich zum Jahreswechsel ist der Othello fertig geworden. Er darf uns dann heute Abend beschallen.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Gerät. Nachdem ich das Gehäuse zerlegt und die üblichen "Reinigungsprozeduren" durchgeführt hatte, ging es an den Zusammenbau. Der erste Soundcheck war schon sehr beeindruckend. Ich hatte das Radio nach der Überholung immer nur mit einem Testlausprecher gehört, nun das erste mal mit den richtigen. Die beiden Ovalis haben mit der Gegentaktendstufe ganz schön zu kämpfen, der Bass ist schon sehr tief und fett. Es ist nicht so, dass das Radio sehr laut spielt, das kann es natürlich auch, aber einiges der Leistung der Gegentaktendstufe wird wohl zum Erzeugen dieses Basses verwendet, schon beeindruckend.
Aber auch der Empfang ist sehr gut, man merkt, dass das Radio eine zusätzliche ZF-Stufe hat. Die Rauschunterdrückung beim Senderwechsel funktioniert auch sehr gut. Auch der AM-Empfang ist prima, abends kann man etwas abseits des häuslichen Störnbels mit der eingebauten Ferritantenne sehr viele Sender empfangen. Hier hilft auch teilweise die Bandbreitenverstellung.

So wieder ist ein Projekt fertig, mal schauen was das nächste sein wird.

Viele Grüße
Frank
vorne.jpg
hinten-offen.jpg
EL84_groß.jpg
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