Kalli Koch hat geschrieben:
das Verbinden des Radios mit der Antenne eines anderen Radios hat den gleichen Effekt. Nur mit einem Blumentopf auf dem anderen Radio funktioniert der Empfang (also hatten Dinge auf den Radios nicht nur eine schmückende sondern auch eine technische Funktion?!)
Als ich wieder die eingebaute Antenne anschloss fiel mir auf, dass bei nur einem angeschlossenen Antennenstecker der Empfang einwandfrei funktioniert.
Hallo Kalli,
zunächst einmal: der Blumentopf ist nicht Teil der Empfangsanlage und somit auch nicht vom Hersteller vorgesehen

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ILosgelöst vom hier behandelten SABA wirst Du bei etwas ungünstigeren Empfangsverhältnissen die von Dir beschriebenen Effekte auch bei anderen Radios beobachten können. Es stellt überhaupt kein Problem dar, wenn Du bei UKW-Empfang statt des geräteeigenen Dipols nur eine einzelne Leitung einsteckst, deren Länge Du austestest und deren beste Lage Du ebenfalls austestest. Das sind, genau wie der geräteeigene Dipol, natürlich Lösungen, die oftmals nur bei 1 Sender optimalen Empfang bieten.
Du wirst ebenso feststellen, dass der SABA bei eingestecktem geräteeigenen Dipol unterschiedlich gut empfängt, je nachdem, wie Du das Gerät positionierst. Hilft natürlich in der Wohnung nur bedingt, denn wer möchte sein Radio schon quer auf dem Esszimmertisch stehen haben, nur weil gerade dort Bombenempfang zu verzeichnen ist

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Also hilft nur experimentieren, was den optimalen Empfang anbelangt.
IIWeiterhin weist der deplazierte Sender darauf hin, dass etwas mit dem Abgleich nicht stimmt. Das kann ein defektes Bauteil sein, das kann aber auch davon kommen, dass ein Vorbesitzer mal versucht hat, den Frequenzbereich zu erweitern und alles mögliche 'verkurbelt' hat. Letzteres wäre übel, könnte aber tatsächlich für die beobachteten Empfangsprobleme ursächlich sein.
Ein Abgleich für Anfänger kann funktionieren, auch ohne Messgerätepark, aber SABA macht es dem Reparateur hier nicht unbedingt einfach, da die verwendeten Bandfilter hochwertig, aber auch empfindlich hinsichtlich Verkurbelns sowie auch hinsichtlich von Beschädigungen an den Spulenkernen sind.
Am ehesten sollte man zunächst also die Bandfilter links liegen lassen und eher in Richtung UKW-Empfangsteil blicken. Um dort
-vorsichtig- drehen zu wollen, braucht es aber eine
Abgleichanleitung für dieses Radio. Auf 'Gut Glück' soll man keinesfalls rangehen !
Die Abgleichanleitung kann man sich z.B. hier anfordern:
https://www.radiomuseum.org/r/saba_lindau_gw4.htmlIIIBevor man sich aber überhaupt mit dem Abgleich befasst, muss das Radio 'elektrisch' hundertprozentig in Ordnung sein, d.h.:
- Alle schadhaften Papier- und Elektrolytkondensatoren sind gewechselt.
- Alle Widerstände sind maßhaltig (Faustregel: maximal 20% außerhalb des aufgedruckten Wertes).
- Alle Röhren sind brauchbar.
- Die Spannungen im Gerät stimmen (mit dem Schaltplan vergleichen). Hier ist besonderes Augenmerk auf den Selen-Gleichrichter zu legen, denn das Gerät hat keine Gleichrichterröhre.
Gruß
k.