@Radiothomas : Ich habe mich eigentlich nur auf Holzgehäuse und Metallchassis konzentriert, weil die insgesamt "haltbarer" gebaut wurden. Meistens hatten die auch Gummileitung mit Gewebemantel, was ich nach wie vor beim Wechsel vorziehen würde (Bügeleisen-Zuleitung, ....). Durch die üblichen Doppel-Cs vor dem Trafo war immer Spannung auf dem Chassis und zumindest die Gehäuse und Außenteile mit Rückwand haben fast schon die Qualität von Schutzisolierung. (abgesenkte Madenschrauben bei Knöpfen und Schaltern, usw.) Die Aufstellung ist auch nicht für Feuchträume gedacht und man kann die Schutzklassenphilosopie auch übertreiben.
Dadurch, daß bei den Trafonetzteilen die Minus-Gleichspannung und interne Abschirmung am Chassis liegt, hat der heutige PE dort nichts verloren. (Allstromgeräte würde ich nicht mehr herausgeben für normalen Betrieb, obwohl das bei Fernsehern noch lange Zeit üblich war). Man schließt heute normalerweise in der Elektronik und sonstigen Geräten sekundär Minus, Signal-Ground u.ä. auch nicht an den PE an, sondern allenfalls die Abschirmungen, Metallgehäuse u.ä. unter Vermeidung von Schleifen, d.h. sternförmig und am Endgerät nicht durch verbunden. Bei guten Meßgeräten ist diese "Potential-Freiheit" heute Standard (bei meinem alten Heathkit Röhrenvoltmeter mußte ich die zwangsweise nachträglich herstelllen.)
Diese PE-an-Chassis Philosophie ist sowas von Pseudosicherheit, nach meiner Meinung. Wenn einer mit aller Gewalt auf Sicherheit nach heutiger VDE will, dann muß er das Netztteil mit Trenntrafo nach VDE umbauen und am Gehäuse mit Rückwand entsprechend (falls überhaupt nötig) für restliche Isolation sorgen. Im Zweifel tut es auch ein "VDE-korrekter" Trenntrafo extern vor dem Radio, aber nicht der PE-Leiter bis in die Schaltung (Chassis) hinein.
Gruß Peter (auch E-Fach, Maschinenbau, später IT, Funk + Radio als Hobby seit Mitte 50er)
Nachtrag
Zitat:
Obigen Kondensator braucht man dann eh nicht mehr, der hat ja nur die HF-Störungen von der Masse abgeleitet, das übernimmt jetzt der Schutzleiter.
Die Kondensatoren verhinderten u.a. Oszillatorfrequenzen in das Netz zu bringen. Und HF-Störungen auf PE: Ich habe von TN- auf TT umgestellt, nachdem ich messen konnte (bis 4MHz), was im im TN-Netz per Betriebserde der Trafostation aus der Nachbarschaft (Trafo-Versorgungsbereich) herein getragen wird. Mein Rauschpegel in der Funkstation ist bei TT erklecklich gesunken.
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