Hallo,
das ist ja suuper, Glückwunsch !!
Abgleich ist im Prinzip so (Kurzfassung):
1) ZF-Verstärker: Die Schwingkreise müssen grundsätzlich auf Maximum abgeglichen werden, es gibt aber auch Fälle, wo ein Bandfilter eine bestimmte Durchlaßkurve haben muß, damit die Phasenverhältnisse stimmen, die sind bei FM kritischer als Amplitude, weil eh noch begrenzt wird. Das ist auch die Schwierigkeit beim Nachgleichen, es muß mit sehr geringem Eingangssignal abgeglichen werden, so daß man das Maximum auch findet...
schnelle Lösung ohne Meßmittel: Wenn man unterstellt, daß der ZF-Verstärker nicht total verstimmt ist, kann man das Rauschen des UKW-Tuners (zwischen den Sendern) als Signal nehmen und versuchen, durch geringes Verstellen der ZF-Kreis-Kerne das Rauschen zu maximieren. Dabei nie planlos arbeiten und die Ausgangsstellung der Kerne genau markieren + Makrofoto, damit der Originalzustand im Zweifelsfall wiederhergestellt werden kann. Und nicht mehr als 1..2 Umdrehungen verstellen.
Wenn Zweifel bezüglich des grundlegenden Abgleichs bestehen, kann man von einem Vergleichsradio (Kofferradio) die UKW-ZF einkoppeln, das geht meist ganz einfach mit 2 Strippen. STimmt die ZF grob, kann man mit dem Rauschsignal abgleichen, das geht "meistens" mit oben erwähnter Einschränkung, daß ggf die Phasengang nicht ganz stimmt, dann kann es etwas verzerren, meiner Erfahrung nach sehr selten der Fall.
2) UKW-Schwingkreise im Tuner:
wichtig zunächst: Spulen mit hellem Alu- oder Messingkern: Induktivität wird beim Hereinschrauben des Kerns KLEINER und die Resonanzfrequenz also GRÖSSER, genau gegensätzlich zu Spulen mit Ferritkern ! (Erklärung im Netz zu finden...)
Grundsatz: Am UNTEREN Teil der Skale mit der Spule des Schwingkreises, am OBEREN Teil (100+ MHz) mit dem Trimm-Kondensator, Begründung: Wenn der Drehko ganz auf ist, wirkt der Trimmer mehr auf die Frequenz als wenn der Drehko mit voller C wirksam ist. Die Spule hat am oberen Ende EXTREME Auswirkungen, deshalb Abgleich am UNTEREN Ende, wo der Trimmer fast keinen Einfluß mehr hat. Und wichtig: Wechselseitiger Abgleich, stets mit dem Trimmer beenden!
2a) Oszillator: Entscheidend ist die Anordnung der Sender auf der Skala: Vergleichsradio, möglichst mit Digitalskale: Wo liegen welche Sender am oberen und unteren Ende ? Wenn z.B. ein Sender auf 88,x MHz liegt und einer in Nähe 100 MHz oder wo die Skale aufhört (104..108 MHz) wäre das ideal, möglichst schwache Sender nehmen bzw. Antenne später lose ankoppeln. Also: mit Vergleichsradio Sender einstellen, mit dem abzugleichenden Radio die gleiche Frequenz auf der Skale einstellen, wenn die nicht stimmt, am unteren Ende mit der Spule (Oszillatorkreis!) , am oberen Ende mit dem Trimmkondensator den Sender ungefähr an die richtige Stelle rücken, wechselseitig, mit Trimm-C beenden.
2b) Eingangskreis: sinngemäß bei beiden Referenz-Sendern versuchen, das Optimum einzustellen (mit L am unteren, mit C am oberen Ende), also rauschfreies Signal, ggf Antenne nur lose ankoppeln (verrauschtes Signal).
Grundsätzlich ist der Abgleich der Kreise im UKW-Tuner nicht so kritisch wie z.B. bei Mittelwelle, weil die ZF viel kleiner als die Eingangsfrequenzen ist, dadurch weniger Gleichlaufprobleme. Erfahrungsgemäß funktioniert auch bei Fehlabgleich der Empfang oft noch recht gut, wenn die ZF einigermaßen durchkommt und die Skale in etwa stimmt (Oszillator stimmt halbwegs).
(Früher wurde zB gern der Oszillator so verstellt, daß man den Polizeifunk hören konnte (*autsch* ^^), da wurde einfach die Oszillator-Spule ein bissel hingetrimmt und sonst nix... somit war der gesamte UKW-Tuner fehlabgeglichen (Oszillator-Abgleichpunkte stimmten überhaupt nicht mehr, Eingangskreis deshalb auch nicht) oft waren noch genung Sender in guter Quali zu empfangen, trotz des Fehlabgleichs.)
Gruß Ingo
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