Opto hat geschrieben:
Wie reinigt/schmiert ihr eigentlich die Drehpotis? Einfach Öl an die Welle, oder muss man die zerlegen wenn sie schwergängig sind?
Etwas Spiritus auf die Welle geben, um diese gangbar zu machen. Danach mit säurefreiem Öl den Wellendurchgang schmieren (z.B. Ballistol).
Bevor ich Potis zerlege, sprühe ich lieber etwas Tunerspray in die Schlitze ein (viele Potis haben Gehäuseöffnungen), das löst die Verkrustungen im Inneren und verfliegt schnell. Bitte kein Kontaktspray wie z.B. "Kontakt 60" benutzen. Ohne Spülung verursacht dieses Spray im Laufe der Zeit mehr Schaden denn Nutzen.
Opto hat geschrieben:
Ich habe mich erst gefreut, dass der Stoff so sauber ist. Aber unter dem Rand sieht man, dass er ZU sauber ist - von den ehemaligen Farben im Gewebe ist eigentlich nichts mehr sichtbar. Schade, vor allem, weil man da nichts machen kann... Ist das eigentlich normal?
Ja, das ist normal. Die Stoffe bleichen im Laufe der Jahrzehnte aus. Interessant ist die Stoff-Grundfarbe grün/gold, die damals sehr oft benutzt wurde, z.B. auch von Nordmende und Loewe-Opta.
Opto hat geschrieben:
Sieht so aus, als wäre das tiefer im Furnier? Vielleicht wurde da etwas Heißes auf das Gerät gestellt? Hat jemand so etwas schonmal gesehn und weiß vielleicht, wie/ob man das wegbekommt?
Es könnte sich um tief eingedrungene Beize oder Farbe handeln. Ziehe diese Stelle mal mit ganz feinem Schleifpapier oder Stahlwolle ab und wische nochmals mit Aceton oder Nitroverdünnung hinterher - oder nimm eine Zahn- oder Nagelbürste zum Nacharbeiten mit Verdünnung, damit kommst Du wahrscheinlich tiefer in die Poren/Risse, die dunklen Stellen lassen sich so eventuell entfernen.
Solche und ähnliche Furnier-Schäden wurden mit dunkler Patinierfarbe bzw. angedunkeltem Lack abgedeckt. Man findet auch oftmals auch kleine Spachtelstellen unter dem Lack. Die damaligen Gehäusebauer konnten gut kaschieren. Ausschuß wurde wahrscheinlich nur selten produziert.