Problem mit Rema 2001

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scotty
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Beitrag von scotty »

Uwe,
schau mal, welche Auslösecharakteristik die Originalsicherung haben muß. Schätze mal T für träge oder mT für mittelträge. Nicht, daß Du aus Versehen eine flinke Sicherung erwischt hast?

Wolfram
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Uwe
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Beitrag von Uwe »

scotty hat geschrieben:Uwe,
schau mal, welche Auslösecharakteristik die Originalsicherung haben muß. Schätze mal T für träge oder mT für mittelträge. Nicht, daß Du aus Versehen eine flinke Sicherung erwischt hast?

Wolfram


Ist eine mittelträge, da hab ich auch schon geschaut.

PL504 hat geschrieben:Bei der hohen Netzspannung macht es sich bestimmt auch gut, das Radio gleich auf 240 V umzuschalten (sofern möglich).


Nee. das geht bei dem eben nicht, wäre ja zu einfach.

Ich werd das mal mit 220V über Stelltrafo betreiben und auch eine träge Sicherung beschaffen.
Seb882
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von Seb882 »

Ich habe nun auch endlich ein Rema 2001 gefunden. :D
Es befindet sich noch in einem sehr guten Zustand. Ich habe da nur ein paar Probleme mit dem Empfang.
Leider habe ich noch nicht besonders viel Erfahrung mit der Reparatur von Röhrenradios.
Auf UKW empfange ich zwar etwas, aber nicht viele Sender und diese nur mittelmäßig und die Striche der EM84 haben immernoch ca. 1cm Abstand zueinander. Müssen die sich treffen?
Auf LW,MW und KW empfange ich nichts.
Ich habe es auch schon mit einem 75 auf 240 Ohm Wandler am Antennenanschluß versucht, aber es gibt keine Empfangsverbesserung.
Ich hatte mir jetzt überlegt auch einmal die alten Kondis zu tauschen, da bei einigen schon die weiße Verschlußmasse seitlich herausgefallen ist, aber bei 80 Stück ist das ´ne ganz schöne Arbeit.
Hat jemand eine Auflistung der Spannungswerte der Kondis(stehen nicht im Schaltplan)?
Woran könnte es denn eventuell noch liegen (eventuell Kontakte Schalter?)?
Hat jemand eine Idee, wo ich anfangen könnte? :?:
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Amokhahn
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von Amokhahn »

erstmal würde ich alle Kondensatoren tauschen. Ersatzteile zu günstigen Preisen gibts HIER und dann schaun wir mal weiter.
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paulchen
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von paulchen »

Hallo!

Und da sind wir wieder bei der pauschalen Meinung, "es müßen alle Kondensatoren getauscht werden". Gerade einen nicht so erfahrenen Bastler sollte man mit so einem Tip nicht gleich den Mut nehmen. Und alle 80 Kondensatoren dieses Gerätes sowieso nicht.

Tausche bitte erstmal den Koppelkondensator "25nF" am Gitter der EL84 sowie den Kathodenelko "100µF" an der Kathode der EL84.

Im Netzteil an der EZ80 hängen zwei Kondensatoren (oder einer mit 3 Beinen ) von jeweil "5nF" drin. Raus damit - ersatzlos.

Jetzt kannst Du das Gerät nochmals langsam in Betrieb nehmen. Dazu bitte einen Strommesser (Wechelstrombereich einschalten) an Stelle der Sicherung "0,5A" setzen. Wenn Die Stromaufnahme im normalen Bereich liegt (aus dem Bauch raus etwa 300mA) und relativ konstant ist, kannst Du mal die Anodenspannung messen und hier melden (ist die Spannung im Netzteil vor und hinter der Drossel).
Wenn das getan ist, kannst Du nach Freigabe Dir langsam einen Kopf machen, ob das Gerät Probleme macht.
Spaßeshalber kannst Du ja, da Du sowieso schon das Gerät bestromt hast, mal vor all diesen Arbeiten die Spannungen an der Drossel messen. Um einen Vorher - Nacher Effekt zu sehen.

Die von Dir genannten Gewaplast Kondensatoren werden aber später mehr oder weniger alle raus müssen. Aber erstmal schauen, wie das Gerät überhaupt spielt. Das ist dann sozusagen das eigentliche Reparieren und das Feintuning.
Bei AM muß hinten eine Antenne (langer Draht) in die AM Antennenbuchse, sonst läuft da nix.

Dies wäre meine erste Herangehensweise...

paulchen
Zuletzt geändert von paulchen am Mi Jun 22, 2011 6:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Uwe
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von Uwe »

Hallo Seb882,

erstmal Glückwunsch zum Rema 2001, ein schönes Gerät mit einem sehr gutem Klang.
Seb882 hat geschrieben: aber bei 80 Stück ist das ´ne ganz schöne Arbeit.
In dem Gerät sind zwar eine Menge Wachskondensatoren drin, aber wie kommst du auf die Zahl 80 ? Ich glaube ich habe damals 23 Stück getauscht, das waren dann aber wirklich auch alle Wachskondensatoren. Falls du alle Kondensatoren im Schaltplan gezählt hast, NEIN, die müssen nicht alle getauscht werden. Schau dir am besten dazu dieses Thema erstmal an, beim Rema trifft Kategorie "E" zu. Aber wie paulchen schon geschrieben hat, nicht sofort pauschal alle tauschen.

Gute und böse Kondensatoren

Alles andere hat mein Vorredner paulchen eigentlich schon gesagt.

Hier noch die bei mir vorhandenen Unterlagen zum Gerät, ist eigentlich alles dabei.

REMA 2001

Gruss
Uwe

PS: @Moderation, könnte man das Thema hier 22.06.11 teilen und ein eigenes Thema draus machen ?
Seb882
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von Seb882 »

Vielen dank erstmal für die Hilfe. :danke:

Ich werde heute gleich mal die Kondensatoren C73;25nF und C75;100uF tauschen und die C80 und C81 (5nF) auslöten.
Beim 25nF habe ich nur welche bis 100V und beim 100uF bis 16V, aber das sollte ja reichen, oder?
Nur für mein Verständnis, wofür sind die 5nF Kondis an der EZ80 da (Filter für Frequenzen?) und was bringt das auslöten?
Welche 23 Kondis wären denn zusätzlich zu tauschen? Gibt´s da ´ne Liste mit den Spannungswerten?

Ich melde mich wieder mit den Messwerten.

Seb.
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Manu
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von Manu »

Hallo,
Die 5 nF sollst du raus machen, denn wenn sie durschlagen, hast du Netzspannung am Chassis, und das kann lebensgefährlich sein.
Dazu kann dir der Netztrafo durchbrennen wenn sie durchschlagen.
Grüße Manu
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Manu
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von Manu »

Ups,
verwächselt mit Primärseitigen C´s.
Sorry
Grüße Manu
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Seb882
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von Seb882 »

Als ich heute das Rema eingeschaltet habe, war außer dem eingestellten Sender plötzlich ein ständiges lautes Kratzen zu hören, obwohl ich es gestern nur etwas gereinigt habe. Trotzdem habe ich die Vorschläge befolgt.
Ich habe den C75 (100uF) getauscht. Beim C73 (22nF) war schon ein relativ neuer Wickelkondi drin, anscheinend hat an dieser Stelle schon mal jemand gebastelt. Also habe ich diesen drin gelassen. Außerdem habe ich die C80 und C81 ersatzlos ausgelötet.
Zusätzlich habe ich noch C68,C69 und C70 gewechselt.
Die Spannungen haben sich aber von vorher zu nachher nicht verändert.

Netzspannung: 235V
vor der Drossel: 287V
nach der Drossel: 256V
Anodenspannung EL84: 245V
Heizspg. EL84: 7,25V

So, nun habe ich komischerweise außer dem Empfangsproblem noch dieses Kratzen auf den Lautsprechern und weiß nicht so richtig weiter. :?: :?: :?: :cry:
edi
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Re: Problem mit Rema 2001

Beitrag von edi »

Zu diesem Radio habe ich vor einiger Zeit einen Restaurations- Thread mit Fotos erstellt, hier.

Wenn alle Wachs- und Teerkondis gewechselt sind: Ein "kratzendes" Geräusch kann bei diesem Gerät u. U. entstehen, wenn der Lautsprecher- Buchsenschaltkontakt verkeimt ist, bitte mal checken.

Aber bitte auch checken, ob wirklich alle Waxis und Teeris gewechselt sind. Siehe die Fotos, da sind alle für die Kondensator- Kur in Frage kommenden Kondis zu sehen.

Es müssen auch nur Kondis gewechselt werden, die seitlich mit Wachs oder Teer vergossen sind, die sind ja leicht zu erkennen, und allzuviele sind es nicht, aber einige Kondis sitzen versteckt, unter Tastensatz- Hebeln, und hinter dem Lautstärke- Poti.

Die Entstör- Kondis am Netztrafo möglichst nicht weglassen, die waren nicht dazu da, Überplanbestände der Kondensatorenhersteller abzubauen ! In störverseuchter Umgebung können die deutlich wirken !

Zur Sicherheit kann man aber jeweils eine sehr kleine Feinsicherung (35 oder 50 mA) in Reihe mit dem Kondi schalten, dies wird öfter empfohlen, und ist absolut sinnvoll, schützt den wertvollen Netztrafo, heute ein wertvolles, zu erhaltendes Teil.
Immerhin spielt das Radio, wenn eine oder beide Sicheriungen durch Kurzschluß der Kondis durchbrennt, auch ohne einen der beiden oder beide C's weiter.

Bei der Kondi- Kur bitte auch die Demodulator- Baugruppe checken[/b] (der Blechkasten um die EABC80), evtl. vorhandene Teeris, Waxis gegen Folienkondis wechseln, und ich wechsle auch den Ratio- Elko, zweckmäßigerweise gegen einen Folienkondensator 4,7 MüF geeigneter Spannungsfestigkeit (gleich oder höher)- Vorteil: der Folienkondi ist ungepolt, einbauen, fertig.

Die Wellenschalter reinigen- Geduldsarbeit. Chemische Mittel- bei den dicken Oxydschichten auf den Kontakten kaum wirkungsvoll.
Lupe (unbedingt !), Glasfaserpinsel, normaler Pinsel, um die Glasfasern rauszuwischen, vorsichtiges Vorgehen,. um die Kontaktfedern nicht zu verbiegen, und viel, viel Zeit.
Die Hersteller hielten Dreh- Schiebekontakte für selbstreinigend, darum wurden diese Schalterarten, die es seit den 40ern gab, kaum von Werkstätten gewartet, und so sind die heute oft heftig oxydiert.

Heizspannung EL84 = 7,25 V... ist das korrekt ? Wäre trotz höherer Netzspannung etwas viel !
7 V soll nämlich die Kathodenspannung sein, da wäre 7,25 schon ok.... was verwechselt ?

Edi