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BeitragVerfasst: Di Dez 28, 2010 18:27 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
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Wenn die Restströme der Elkos zu hoch sind, ziehen die wie gesagt Strom. Die Elkos werden warm.
Dieser Strom wiederum lässt die Spannung sinken - im günstigsten Fall. Im ungünstigsten muß man das Radio säubern.
100µ sind entschieden zu viel. Die AZ11 verträgt laut Datenblatt nur max. 60µ.
Die Reihenfolge bei solchen Reparaturen ist immer Netzteil, NF-Teil und danach HF-Teil. Erst dann lässt sich einschätzen, wie genau Ströme und Spannungen nicht stimmen. Solange an entscheidenen Stellen noch defekte Kondensatoren sitzen, ist jede Überlegung für die Katz. Daher meine Bemahlung der Bauteile weiter vorn.
Koppelkondensatoren sind das Wenigste was man machen sollte. Desweiteren sollte das Netzteil hinhauen. Da sind wir jetzt bei. An der Anode der Endröhre sitzt auch so ein Kandidat (meistens). Und eben am Trafo. Aber das hatten wir ja schon.
Messe doch mal bitte die Leerlaufspannungen (Anodenspannung) des Netztrafos sekundär. Immer Masse zu der AZ11. Sind die einigermaßen gleich?
Was auch noch in Frage kommen kann wäre die AZ11 selber. Wenn da ein System tot ist, hast Du auch Brumm. Dies passiert gerne, wenn einer der Kondensatoren sekundärmäßig defekt ist (C73).

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Dez 28, 2010 19:24 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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miguel hat geschrieben:
Antenne ist gerade nur eine Messleitung ca 50 cm. Das reicht dann nicht?

Na ja, zum Probieren schon.
Wenn bei Dir ein Mittelwellensender stark zu empfangen ist (so wie hier der 30 km entfernte Deutschlandfunk-Sender Braunschweig), sollte dieser, wenn das Radio in Ordnung ist, zu empfangen sein, außerdem verschiedene Sender auf Kurzwelle. Auf Langwelle wird weitgehend Funkstille sein, es sei denn, Du hast einen Langwellensender in der Nähe.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Dez 28, 2010 21:14 
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Registriert: Di Dez 28, 2010 11:26
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Entschuldigung, vielleicht hätte ich gleich erwähnen sollen, dass ich auch schon den Gesamtstrom hinter dem Sparschalter ohne die ECL11 gemessen hatte. Mit ECL11 sind es an der Stelle 74mA und ohne ECL11 nur 28mA. Die Differenz von 46mA passt ja recht gut mit den 52mA zusammen, die ich an der Anode der ECL11 messen kann.

Ohne die ECL11 steigt die Anodenspannung hinter der Feldwicklung 427 von 190V auf ca. 340V.
Damit hätte dann die Versorgung einen Widerstand von über 3,2kOhm und somit würde die Spannung an der Anode von ECL11 bei 20mA weniger um ca 64V steigen und wäre praktisch auf den Sollwerten.
Ich denke ich suche also immer noch nach der Ursache für den zu hohen Anodenstrom der Endstufe.

Es kann gut sein, dass C70 und C71 Leckstrom ziehen, aber der erklärt doch nicht, warum bei zu geringer Anodenspannung die Endstufe von ECL11 selbst mit Gitter auf GND 30% mehr Strom zieht?
Vielleicht mach ich ja auch einen Denkfehler, mit Röhrengeräten hatte ich bisher noch nicht so viel am Hut.

Ich werde auf jeden Fall noch C70 und C71 ersetzen gegen passende Typen und auch noch mal die Symmetrie der Versorgung messen.

Danke erstmal für die Hinweise.


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BeitragVerfasst: Di Dez 28, 2010 21:16 
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Registriert: Fr Nov 07, 2008 21:36
Beiträge: 159
Hallo,

versuch es mal mit C43 (Gittervorspannung ) und C37? (liegt zwischen R51 u. 52)

MfG Volker


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BeitragVerfasst: Di Dez 28, 2010 23:38 
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Registriert: Di Dez 28, 2010 11:26
Beiträge: 17
Ich habe mir nochmal die Datenblätter der ECL11 angeschaut: bei einer Gitterspannung von 0,66V ist der Tetrodenteil ja fast komplett aufgesteuert, kein Wunder dass der Strom so groß ist. Im Kennlinienbereich komm ich damit schon nah an die Leistungsgrenze.


Zuletzt geändert von miguel am Mi Dez 29, 2010 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mi Dez 29, 2010 2:17 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
Beiträge: 471
C60 ist ja schon neu.
Um die Röhre nicht weiter zu schädigen, würde ich ohne diese die Spannung am G1/Tetrode messen. Sollte dann mit der Spannung am Verbindungspunkt R72a/R53 identisch sein.

Ist die Spannung am G1 positiver, wären die Cs 59, 61 und 62 verdächtig.

Bei gleicher Spannung am G1 und R72a/R53 könnte auch die Röhre selber das Problem sein (Gitterstrom).

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Mi Dez 29, 2010 10:18 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7434
Morgen!

Es ging um das Gitter der Triode.
Die Messungen hat er schon gemacht - siehe erster Beitrag/Schaltung.

Nun wollen wir doch mal Schritt für Schritt durchgehen.

Zitat:
Für die beiden habe mir eine Formierschaltung nachgebaut, die auch gearbeitet hat. Leckstrom ist nach der Formierung deutlich runtergegangen.


Dieser Satz ließ mich aufhorchen.
Wenn man sich die Messungen in der Schaltung anschaut, sollte der Fehler im Endröhrenbereich liegen. Die Vorstufe hat ja danach fast nichts zu tun.

paulchen


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BeitragVerfasst: Mi Dez 29, 2010 12:55 
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Registriert: Di Dez 28, 2010 11:26
Beiträge: 17
Fehler gefunden!? Jedenfalls habe ich schon mal schlechten Empfang 8_)

Also: Nach Tausch von C60 und C63 bin ich bei der Gitterspanung der Tetrode von ECL11 schon mal von -0,66V auf -1,8V gekommen. Der Anodenstrom ist dadurch von 52mA auf 45mA gesunken.

Haute aber ja trotzdem immer noch nicht hin, da die Vorspannung lt. Datenblatt eher bei -6V liegen sollte. Nach dem Studium der Datenblätter habe ich auch die Masseverbindung des Triodengitters wieder entfernt. :wink:

Die einzigen beiden Ursachen für eine zu niedrige Gitterspannung konnten nur noch C59 und R66 sein. Natürlich hatte ich alle vorigen Messungen mit dem TON-Schalter so gemacht, dass C59 aktiv war. Das hat aber nur sehr wenig gebracht.

Empfang des Deutschlandsenders gab es erst, als ich R66 abgelötet hatte. Keine Ahnung, wie der kaputt gehen kann, messen kann ich solche Widerstände allerdings nicht mehr zuverlässig. Möglichweise war die Staub- und Schmierschicht außen so leitfähig, dass die 10Meg nicht mehr stimmten.

Zur Bestätigung habe ich noch R53 nachgemessen, der hat aber seine 500k.

Wie auch immer, alle Spannungenliegen jetzt mit einer Gitterspannung von ca -5,4 V dicht an den Sollwerten.

Als nächstes werde ich alle verdächtigen Kondis tauschen, gibt es eine Empfehlung für den Lieferanten?

Eine Sache macht mir noch Kopfschmerzen: Die Umschaltung der Frequenzbereiche geschieht über Kontaktzungen. Die sind offensichtlich alle schon mal abgebrochen gewesen und wurden angelötet oder ersetzt. Siehe Bild.
Man kann aber nicht mehr von einer sicheren Kontaktgabe sprechen, auf deutsch, das ist der letzte Mist.

Bild

Womit ersetzte ich denn diese Kontaktzungen? Ich dachte an Kontakte aus Relais, aber die sind zu kurz.


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BeitragVerfasst: Mi Dez 29, 2010 15:32 
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Wohnort: Lemgo
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin moin,
Bei Antikradio-restored bekommst du die passenden Kondensatoren.
Die Lieferung ist schnell und zuverlässig.
Beste Grüße Manu

_________________
Grüße Manu
Nix schwingt, ausser die Messspitzen von Kontakt zu Kontakt.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
http://www.Quadbahn-Bispingen.de


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BeitragVerfasst: Mi Dez 29, 2010 16:43 
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Registriert: Di Dez 28, 2010 11:26
Beiträge: 17
sah für mich auch am professionellsten aus, die Bestellung ist raus.

Da die nur Elkos mit 450V haben, sollte ich da extra noch welche mit 500V oder noch mehr woanders kaufen?
Irgendeine Idee zu den Kontaktfedern?


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BeitragVerfasst: Mi Dez 29, 2010 17:04 
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Registriert: Fr Jun 25, 2010 12:10
Beiträge: 157
Wohnort: 308xx Langenhagen
miguel hat geschrieben:
sah für mich auch am professionellsten aus, die Bestellung ist raus.

Da die nur Elkos mit 450V haben, sollte ich da extra noch welche mit 500V oder noch mehr woanders kaufen?
Irgendeine Idee zu den Kontaktfedern?



Gehen evtl. die Metallstreifen aus Schnellheftern? Weiss nicht wie gross die Kontaktfedern sind....


Ralf

_________________
Nordmende Carmen 57
Philips Philetta B2D23A
Wobbe Notar


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BeitragVerfasst: Mi Dez 29, 2010 19:19 
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Registriert: Di Dez 28, 2010 11:26
Beiträge: 17
Ja die Schnellhefterdinger hatte ich auch schon im Sinn, aber ich glaube, damit ist die letzte "Reparatur" gemacht worden. Jetzt würde ich etwas nehmen wollen was auch federt.
An Harmonium und Orgel bin ich gerade etwas knapp, aber nicht schlecht die Idee :super:


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BeitragVerfasst: Mi Dez 29, 2010 23:47 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
Beiträge: 2881
Am besten währen Federstahlstreifen mit Silberkontaktpunkten an der Zunge. Die sind in Relais verbaut, aber leider zu klein. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... _offen.jpg
In Hochlastschützen müssten auch solche Kontakte verbaut sein?


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BeitragVerfasst: Do Dez 30, 2010 1:51 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
Beiträge: 471
Ich würde auf Reed-Kontakte umbauen. Ist auf Dauer die zuverlässigste Lösung.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Do Dez 30, 2010 9:07 
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Beiträge: 7434
Hui, hier ist ja eine Menge passiert.

Miguel, hast Du die Verbindung Gitter Triode etwa dauerhaft eingelötet? So war dies natürlich nicht gemeint. Sollte eben nur kurz ans Gitter gelegt werden, um den Brumm einzugrenzen.
Und da sind wir schon beim Thema.
Ist der nun eigentlich weg?
Ansonsten gratuliere zu der zumindest eingeschränkten Funktionsfähigkeit.
Wenn Du Dich sowieso schon unter dem Chassis festsetzt...
Bei der Reparatur wäre es eventuell hilfreich, zumindest bis zur Fertigstellung des Kontaktsatzes die Stellung von MW fest zu verlöten. Das spart in der Folge einigen Ärger.

Würde ich jedenfalls so machen...

paulchen


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