Radiowerkstatt hat geschrieben:
Wer das nun weis, moege ein Stabmaterial benennen, das von 1951 bis 1965 gleichwertig war oder es noch ist.
Hier bin ich wohl missverstanden worden.
Ich meinte meinen Beitrag nicht so, dass die Saba-Entwickler bei der Wahl des Materials danebengegriffen hätten. Sie hätten nicht Glas, ein relativ schwer zu bearbeitendes Material, genommen, wenn das nicht elektrisch gute Gründe gehabt hätte.
Glas ist aber nun einmal zerbrechlich. Deshalb suchen heutige Dampfradio-Reparateure öfter mal Ersatz für den Stab. Das meinte ich mit meiner Bemerkung zur Reparaturfreundlichkeit.
Die Kontaktprobleme, die zum Kratzen führen, sind zugegebenermaßen den Drehkos vorbehalten. Dabei scheint es große Qualitätsunterschiede zu geben, denn nicht alle alten Drekhos haben diese Probleme. Teilweise hat das vielleicht auch mit den Umgebungsbedingungen zu tun, unter denen die Radios die Jahrzehnte verbracht haben, und damit, wie häufig die Senderwahl betätigt wurde.
Eine Sonderkonstruktion möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, die ich vor ca. 25 Jahren gesehen habe. Ich meine, es war in einem Loewe-Opta-Radio von 1953, das genaue Modell weiß ich nicht mehr. Bei diesem war kein UKW-Empfang vorhanden, beim Betätigen der Senderwahl war ein starkes Krachen zu hören. Die UKW-Senderwahl bei diesem Gerät arbeitete mit einem Ring von etwa 60-70 mm Durchmesser, der als Induktivität wirkte und von dem mittels eines beweglichen Schleifers ein Teil abgegriffen wurde. Also eine Variante der induktiven Abstimmung, bei der nicht der Spulenkern bewegt wird. Am ehesten zu vergleichen mit den Schiebespulen in frühen Radios. Fehlerursache war eine Oxidation des Rings und des Schleifers. Bei der Beseitigung des Fehlers stellte ich fest, dass diese Konstruktion sehr empfindlich ist: es gelang trotz sorgfältigstem Reinigen und Polieren der Oberflächen nicht, die Aussetzer hundertprozentig zu beseitigen.
Lutz