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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: Sa Sep 10, 2011 18:52 
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Hallo,

ich habe nun Anode und Kathode am Sockel der UY 85 abgelötet und eine 1N4007 und nachfolgend 65 Ohm/5W geschaltet. Nun konnte ich überhaupt keinen Strom mehr messen. Irgendetwas stimmt da ganz und gar nicht, ich werde jetzt erstmal alle Bauteile vor der
UY 85 und den R1 durchmessen und die Verdrahtung mit dem Schaltplan vergleichen.

Grüße,
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: Sa Sep 10, 2011 19:28 
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Liegt an der Anode der Diode überhaupt Netzwechselspannung an? Wenn nein, ist wahrscheinlich der 90 Ohm-Teilwiderstand in dem dicken Lastwiderstand hinter der UY85 durch. Das passiert bei diesem Gerät häufig, und zwar wenn der Kondensator C4 Kurzschluss oder sehr großen Leckstrom hat. Dann müssten aber die 155 V Anodenspannung, die Du gemessen hast, ein Messfehler sein.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: So Sep 11, 2011 9:10 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Liegt an der Anode der Diode überhaupt Netzwechselspannung an? Wenn nein, ist wahrscheinlich der 90 Ohm-Teilwiderstand in dem dicken Lastwiderstand hinter der UY85 durch. Das passiert bei diesem Gerät häufig, ......



Und falls dies so sein sollte: bitte mach' Dich nicht damit verrückt, unbedingt einen Originalwiderstand beschaffen zu wollen. Den Teilwiderstand eines Mehrfachwiderstands kann man bautechnisch sehr einfach durch Überbrücken der defekten Windung mittels eines einzelnen Neuwiderstands ersetzen, auch wenn der Aufbau gedrängt ist.

Habe ich bei meinem "Kommissbrot" (Philips 203 U) auch machen müssen.

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: So Sep 11, 2011 11:02 
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Falls dieser Widerstand bei dieser Geräteserie durch ist, gibt es noch eine einfachere Möglichkeit, die optisch völlig originalgetreu aussieht und nicht einmal zusätzliche Bauteile erfordert. Und zwar die beiden Anschlüsse der 90 Ohm-Teilwiderstandes vertauschen.

Wie kann das funktionieren?

Dazu muss man einen Blick in den Schaltplan werfen. Statt des unterbrochenen 90 Ohm-Teilwiderstandes wird dann der 150 Ohm-Teilwiderstand benutzt, der sonst nur für eine Netzspannung von 127 V gebraucht wird (bei 110 V und 220 V ist er kurzgeschlossen). 127 V-Netze findet man heute zumindest in Europa nicht mehr, also wird dieser Teilwiderstand normalerweise nicht gebraucht.

Durch den um 60 Ohm höheren Widerstandswert ist die Anodenspannung um einige V geringer. Das stört aber nicht, weil die Netzspannung heute 230 V statt 220 V beträgt, und weil das Gerät auch mit niedrigerer Spannung problemlos läuft (schließlich ist es auch für 110 V geeignet). Die Belastbarkeit reicht auch aus.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: So Sep 11, 2011 13:18 
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So, ich habe jetzt die Widerstände R1 - R6 gemessen, sie sind alle okay. Die beiden Urdox - Widerstände im Serienheizkreis und über den Glühlämpchen haben zwar deutlich höhere Werte als angegeben, aber die Werte sind ja temperaturabhängig, ich weiß nicht für welche Temperatur die angegebenen Werte gelten.
Die Wicklungen des Tontrafos haben Durchgang. Am Sicherungshalter habe ich allerdings Kontaktprobleme festgestellt, nachdem ich den Halter blank poliert habe, ist jetzt vom Netzstecker zum Chassis Durchgang ohne Übergangswiderstand gegeben.
Bei den oben angegebenen Anodenstrommessungen hatte ich falsch gemessen. Ich habe ja die Gleichrichtung über eine 1N4007 + 60 Ohm gemacht, und nunmehr eine Spannung von 315V am Pluspol des 100uF - Elkos zu Masse festgestellt, ca. 10 sek. lang, dann habe ich sicherheitshalber abgeschaltet. Ist das nicht zu viel, oder fällt die Spannung nach Aufheizen der Röhren auf die vorgegebenen ca. 215V ab ?

Grüße,
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: So Sep 11, 2011 14:31 
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Hallo,
Wenn die Röhren heizen, und Anodenstrom ziehen, werden die 315 Volt absacken, wie weit allerdings, musst du messen.
Grüße Manu

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Grüße Manu
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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: So Sep 11, 2011 22:13 
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Hallo Ralf,
10 Sekunden sind etwas zu wenig; nach einer halben Minute sollte die Spannung aber deutlich gesunken sein.

Wenn nicht, überprüfe, ob die Spannung an der Kathode der UL84 der Angabe im Schaltplan entspricht und, ob die Heizspannung der UL84 die von Herbert genannten 45 V hat.
Wenn beides der Fall ist, miß mal - im ausgeschalteten Zustand - den Widerstand zwischen der Anode der UL84 und dem Pluspol von C1, da müßten rechnerisch 173 Ohm zu messen sein (Innenwiderstand der Übertragerwicklung).

Gruß, Frank

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: Mo Sep 12, 2011 12:50 
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ralf02 hat geschrieben:
. Ich habe ja die Gleichrichtung über eine 1N4007 + 60 Ohm gemacht, und nunmehr eine Spannung von 315V am Pluspol des 100uF - Elkos zu Masse festgestellt, ca. 10 sek. lang, dann habe ich sicherheitshalber abgeschaltet. Ist das nicht zu viel, oder fällt die Spannung nach Aufheizen der Röhren auf die vorgegebenen ca. 215V ab ?

Grüße,
Ralf


In diesem Zusammenhang bitte die Spannungsfestigkeit der beiden Netzkondensatoren im Auge behalten.
Allstrom-Philettas haben oft Kondensatoren mit 250 / 275 Volt= Belastbarkeit verbaut.

k.

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: Fr Sep 16, 2011 16:07 
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Hallo,

die beiden Netzelkos habe ich erneuert, sie haben eine Spannungsfestigkeit von 400V. Ich habe jetzt nochmals die Spannung nach dem 100uF - Elkos gemessen, sie hat sich nach ca. 1 Minute auf 224V stabilisiert, also etwas zu hoch. Ich habe ja die Gleichrichtung mit einer 1N4007 gemacht und einen 60 Ohm Widerstand nachgeschaltet. Dabei habe ich mit dem Regel-Trenntrafo die Sekundärspannung auf 220 V eingestellt, das Netz hat hier ca. 227 V. Also müsste ich einen etwas größeren Widerstand einsetzen, jemand sagte weiter oben ca. 120 Ohm ?

Grüße,
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: Fr Sep 16, 2011 19:30 
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Du kannst natürlich versuchen, mit Änderungen des Widerstandes genau auf die angegebene Spannung zu kommen. Mir wäre das die Mühe nicht wert, denn auf ein paar Volt mehr oder weniger kommt es an dieser Stelle nicht an. Zumal dieses Gerät, wie ich weiter oben schon geschrieben habe, einen sehr weiten Bereich der Anodenspannung beherrscht.

Spielt das Radio denn nun überhaupt? Wenn nein, wird das nicht an dieser leicht abweichenden Spannung liegen, sondern andere Gründe haben.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: Fr Sep 16, 2011 23:23 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Du kannst natürlich versuchen, mit Änderungen des Widerstandes genau auf die angegebene Spannung zu kommen. Mir wäre das die Mühe nicht wert, denn auf ein paar Volt mehr oder weniger kommt es an dieser Stelle nicht an. Zumal dieses Gerät, wie ich weiter oben schon geschrieben habe, einen sehr weiten Bereich der Anodenspannung beherrscht.

Spielt das Radio denn nun überhaupt? Wenn nein, wird das nicht an dieser leicht abweichenden Spannung liegen, sondern andere Gründe haben.

Lutz


Genau meine Meinung. Bitte jetzt kein Mikromanagement betreiben.
Mein genereller, für alle Röhrenradiotypen zutreffender Tipp: entweder Röhrenprüfgerät parat haben oder aber einen zumindest gebrauchten Ersatzröhrensatz parat haben.
Natürlich kommen Profis auch ohne diese beiden Dinge aus. Der Laie denkt sich aber ohne diese Dinge oft Knoten ins Hirn.

k.

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: Sa Sep 17, 2011 23:18 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
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Zuletzt geändert von rettigsmerb am Fr Aug 25, 2017 23:54, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: So Sep 18, 2011 7:02 
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Hallo,
das Rechnen ist zwar auc meine Passion, bei etlichen Messpunkten würde ich aber dieser Vorgehensweise doch rasch etwas überdrüssig. Diese Zusammenhänge sollte man zwar für eine sorgfältige Messung kennen und nachvollziehen können, während des Reparierens ist diese Vorgehensweise aber doch recht beschwerlich. Durch Parallelschalten eines geeigneten Widerstandes von etwa 510 kOhm zum Instrumenteneingang – im verwendeten Beispiel – müsste sich das Instrument hinreichend genau wie das herstellerseitig vorgesehene Multimeter verhalten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: So Sep 18, 2011 8:59 
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Oder man akzeptiert bei den meisten Messungen einfach, dass das moderne Messgerät an einigen Punkten einen höheren Wert anzeigt als im Schaltplan steht.

An vielen Stellen (z.B. Betriebsspannung direkt am Siebelko, Kathodenspannung der Endröhre, Heizspannung) ist die zu messende Spannung so niederohmig, dass es keinen Unterschied gibt. Oft kommt es bei der Fehlersuche auch gar nicht auf den genauen Wert an, sondern nur darauf, ob die betreffende Spannung überhaupt in ungefähr der richtigen Höhe vorhanden ist. Durch einen kurzen Blick in den Schaltplan erkennt man auch ohne aufwendige Rechnung, ob es sich um einen hochohmigen Punkt handelt, bei dem die verschiedenen Messgeräte unterschiedliche Werte anzeigen. Im Zweifelsfall kann man für einen besonders interessierenden Messwert immer noch nachrechnen. Aber für jede Messung... nein, das wäre mir viel zu aufwendig.

Natürlich schadet es nicht, wenn jemand meint, die Messwerte sehr genau nehmen zu müssen. Die daraus gezogenen Schlüsse und deren Folgen können aber nachteilig sein: man versenkt viel Zeit bei der vergeblichen Suche nach der Ursache für eine kleine Abweichung, tauscht Bauteile aus, die in Ordnung sind, ändert womöglich Widerstandswerte, um genau auf die "richtige" Spannung zu kommen und verbastelt das Gerät dadurch mehr als nötig.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Philetta BD263U
BeitragVerfasst: So Sep 18, 2011 13:58 
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Hallo,

ich habe jetzt einen Empfangstest gemacht, die Philetta spielt auf allen Bändern, auch der TA - Brummtest war erfolgreich. Ein leichtes Brummen ist - auch bei starken Sendern - immer vorhanden, aber vielleicht ist das bei den Allstromern normal oder eine Folge davon, dass ich die beiden 3-poligen Teerkondensatoren (abgeschirmt) durch normale Kondensatoren ersetzt habe. Ggf. werde ich den Widerstand hinter der Diode auf 80 oder 100 Ohm erhöhen und die Spannung mit parallel geschalteten 500K messen. Ich hatte die Spannung am Regeltrafo auf 200V heruntergedreht, ohne das sich das Empfangsverhalten verschlechtert hat, vielleicht ein Indiz dafür, dass die Spannung hinterm Gleichrichter etwas zu hoch ist, zumal die Philetta eine sehr strake Hitze entwickelt.



Bild


Grüße.
Ralf


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