Hallo zusammen!
Die Wickel-kondensatoren sind (meiner Einschätzung nach) mit einer Art Harz vergossen, Beschädigungen sind keine zu erkennen. Teerkondensatoren sind es definitiv nicht.
Wie versprochen hab ich mal den 100 n durchgemessen:
Hab die Spannung mit einem HV-Netzteil langsam hinaufgefahren (unter 100 V konnte ich nicht).
Der Strom wurde mit einem DMM im 400 µA Bereich gemessen.
Mehr als 300 V wollte ich dem 250 V - Kondensator nicht antun.
Dateianhang:
Leckstrom.png
Auf den ersten Blick erscheinen 100 µA bei 300 V eher hoch, aber das sind gerade mal 30 mW Verlustleistung in dem Wickel.
Eine thermische Schädigung ist da sicher kein Problem.
Klar haben neue Kondensatoren einen *deutlich* geringeren Leckstrom, aber der Wickel ist Baujahr 56 und ich frage mich wie groß der Leckstrom wohl im Jahr 56 war.
Mein Urteil lautet daher: Kondensator OK!
Bei glaubnix' (man möge mir die Kritik nicht übelnehmen) Messmethode mit Schutzdioden würde ich eine großen Kondensator parallel zum Messinstrument anschließen.
Begründung:
Wenn die Messspannung einen AC-Anteil aufweist (was bei Verwendung der
Anodenspannung (nur ein Anschluss abgelötet) sicher der Fall ist),
dann hat man sonst auch am Messinstrument diesen AC-Anteil
(1/(wC) = 16 kOhm bei f = 100 Hz und C = 100 nF)!!
Durch den Gleichrichteffekt der Schutzdioden ergibt sich dann nämlich ein zusätzlicher DC-Anteil der die Messung total verfälscht.
Selbst wenn die Schwellspannung der Dioden deutlich über dieser AC-Spannung liegt können die minimalen Ströme unterhalb der Schwellspannung eine Rolle spielen.
Ich werd mein Augenmerk zunächst mal auf einen Elko an der EABC richten.
Bericht folgt dann...
Beste Grüße
Alex