t.wagner hat geschrieben:
Ich weiß nicht, wie ich die Spannungen an der ECC messen soll. Sie schaut nur oben ein Stück aus einem Blechzylinder heraus, der wiederum auf einem Blechkasten sitzt, der von unten geschlossen am Blechchassis verbaut ist.
Dafür gibt es folgenden Trick (vorher das Radio ausschalten und darauf achten, dass der Siebelko entladen ist):
Du schlingst das abisolierte Ende eines dünnen Schaltdrahtes ein- bis zweimal um den Stift 1 der ECC85, ganz dicht am Röhrenboden. Das andere Ende verbindest Du mit dem Pluspol Deines Messgerätes. Nachdem Du die Röhre mit dem Draht dran eingesteckt hast, der dann neben der Röhre hoch führt, kannst Du das Radio einschalten (auf UKW) und die eine Spannung messen. Nachdem der Siebelko wieder entladen ist, ziehst Du die Röhre mit dem Draht wieder heraus und setzt ihn auf Stift 6 um, somit kannst Du die Spannung an der anderen Anode messen.
Welcher Stift nun die Anode der Vorstufe und welcher die der selbstschwingenden Mischstufe ist, geht aus dem Schaltplan dieses Radios nicht hervor. Die ECC85 enthält zwei gleiche oder fast gleiche Triodensysteme. Daher ist die Zuordnung je nach Gerät mal so, mal so. Die Sollwerte der Spannungen betragen 210V und 170V. Wenn Du Spannungen in ungefähr dieser Höhe misst, ist die Anodenspannungsversorgung des UKW-Teils in Ordnung. Das bedeutet jedoch nicht, dass im UKW-Teil nicht eventuell ein anderer Fehler vorliegt.
Der Abgleich ist die richtige Frequenzeinstellung der verschiedenen Schwingkreise im HF- und ZF-Teil. Ein Fehlabgleich ist die falsche Einstellung eines oder mehrerer dieser Kreise. Die Einstellung erfolgt durch Verstellen von Spulenkernen und Trimmkondensatoren. Daran sollte man nur drehen, wenn man weiß man man tut, also entweder mit einem Messsender nach der Abgleichanleitung des Radios, oder ersatzweise mit umfangreicher Erfahrung. Keinesfalls sollte man daran herumdrehen, solange nicht klar ist, dass das Radio keine anderen Fehler in Form von defekten Bauteilen hat. Denn sonst hat man schnell den Abgleich vermurkst und dann ein Gerät mit zwei Fehlern: dem ursprünglichen Fehler und einem fehlerhaften Abgleich, was natürlich um so schwieriger wieder hinzukriegen ist.
Lutz