@Ralf,
Ihrem Eifer in allen Ehren- und ein guter Abgleich gehört ohne Zweifel zur Vollrestauration.
Die "große Kondenstor- Kur" betrifft i. d. R. nicht frequenzbestimmende Bauelemente, HF- Abblock- C's, Schirmgitter-. und NF- Koppel- C's, solche in Tonblenden usw.
Ein Austausch dieser Teile- von denen ja eine Anzahl noch nicht oder nicht voll defekt ist- dürfte von der Sache her in den seltensten Fällen einen Nachgleich erfordern.
Eher der Austausch von Röhren, die durch defekte C's kaputtgingen- da können neue Röhren andere innere Kapazitäten haben, und das ist schon frequenzbestimmend- und einen Neuabgleich begründen.
Praktisch wurden ...zigtausende Fernsehgeräte der Röhrenära oft der vollen Kur unterzogen, das habe ich selbst sehr, sehr oft getan, und bis zu zwei Hände voll Papier- C's landenten im Mülleimer- ohne Nachgleich von HF, ZF usw.
Der Apparat spielte danach besser- eben weil die Defekte/ Alterung die Leistung mit der Zeit heruntergefahren haben.
Zitat:
.........und PL504 schreibt es ja auch, das man mit einem Nachgleich in der Regel immer noch etwas mehr herauskitzeln kann.
Ich bin nur kein Freund von blinden herum gekurbel an irgendwelchen Spulen ohne genau zu wissen was man da überhaupt macht. Entweder man macht es richtig oder eben gar nicht, alles andere ist herummurkserei!
Wie kommen Sie auf blindes Herumgekurbel ? Das ist doch der Sinn eines Nachgleichs, die bestmögliche Leistung zu erreichen ? Dabei kann die leistung durchaus höher liegen, als vom Hersteller vorgegeben.
Der Hersteller versuchte oft erst gar nicht, die maximale Leistung zu erreichen, diese mußte in der Toleranz liegen. Ich habe selbst in der Produktion von Rundfunkgeräten gearbeitet, da wurden feste Frequenzmarken auf allen Empfangsbereichen gesendet, und die Ausgangsspannung kontrolliert, ob sie in der Toleranz liegt, wenn ja, gab es keinen Grund, zu kurbeln, um vielleicht noch mehr herauszuholen.
Zitat:
unerwünschten Nebenwirkungen im Bezug auf Leckstrom,
Gibt es nicht. Neue C's haben (hoffentlich

) keinen Leckstrom, da kann es keine unerwünschten Wirkungen wegen Fehlens des Leckstroms geben.
Und wie PL504 schrieb, neuere C's haben eher bessere Werte (also weniger parasitäre Induktivität), unerwünschte Nebenwirkungen kann ich mir auch in dieser Hinsicht nicht vorstellen.
Parasitäre Induktivität dürfte im Bereich hoher Frequenzen zu beachten sein- wo Papier- C's eher selten anzutreffen sind (wie hoch müßte eine parasitäre Induktivität sein, um eine unerwünschte Wirkung hervorzurufen ?), bei C's in den oben genannten, üblichen Anwendungsbereichen von Papier- C's ist mir über parasitäre induktive Einflüsse auch nichts bekannt.
Unerwünschte kapazitive Kopplungen bei Vertauschen von Innen/ Außenwickel ist klar- und kommt auch schon mal vor, wenn man die Einbauweise nicht beachtet.
Ich habe die Nase in Bücher gesteckt, nichts relevantes zu dem Thema parasitäre Induktivität bei Papier- C's gefunden (außer in hohen Frequenzbereichen, wo diese C's nicht zum Einsatz kommen.
Haben Sie vielleicht Quellen, die etwas über das Thema aussagen ?
Edi