Moin,
wieso Gleichspannung? (da fehlt es aber noch ein wenig an Grundlagen...., ich empfehle da gerne: Otto Limann, Rundfunktechnik ohne Ballast 6. Auflage, Franzis 1961, nur noch antiquarisch) (*)
Ganz einfach, das Radio wird strenggenommen mit Gleichspannung betrieben. Die Heizung der Roehren mal aussen vor, an sich koennte man die Katoden der Roehren auch mit Gasflammen beheizen, wenn man sich die bauliche Muehe machen wollte. Elektrisch heizen ist aber praktischer. Und so heizt man dieses und die meisten anderen Roehrenradios mit Wechselspannung von 6.3V +-5%.
Zurueck zur Gleichspannung. Sie wird hier als Anodenspannung gebraucht. Der Netztrafo liefert zwei Wechselspannungen (Trafos kann man nur mit Wechselspannung betreiben). Einmal die Heizwicklung von 6,3V, dann die Anodenwicklung, die so 220-240V liefert. Ein Gleichrichter an der Anodenwicklung macht daraus Gleichspannung, die mit Lade- und Siebkondensator von der ueberlagerten Wechselspannung einigermassen "befreit" wird, jedenfalls so weit, dass der Restbrumm nicht stoert; man kann den Aufwand nicht ins Uferlose treiben, wenn man auf den Preis achten muss.
Die Anodengleichspannung, die das Netzteil liefert, liegt typischerweise bei diesen Geraeten zwischen 250 und 270-280V. Daher muss man natuerlich auch im Gleichspannungsbereich messen.
Die von dir gemessene Spannung (wo gemessen?) ist verdaechtig niedrig, wenn das Radio ansonsten brummarm laeuft, habe ich den Gleichrichter in Verdacht.
Messen: Wenn die Anschluesse des Gleichrichters zugaenglich sind, die Wechselspannung die der Trafo liefert (rosa Draehte) und die Gleichspannung , die der Gleichrichter liefert (Anschluesse sind mit +und - bezeichnet). Grundig hat meist Flachgleichrichter, die aussen unter dem Tafo am Chassis befestigt sind, sollte also leicht zugaenglich sein. Messbereiche beachten, Uebung macht den Meister, da mussten wir alle mal durch

(*) den Limann deswegen, weil er leichtverstaendlich und ohne ueberfluessige Mathematik (der "Ballast") ziemlich erschoepfend in die Rundfunktechnik einfuehrt. Die 7. Auflage kenne ich nicht, die 6. behandelt gruendlich die Roehrentechnik und auch die damals aufkommende Transistortechnik.
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Peter