Ein "ordentlicher" Aufbau zeichnet sich nicht unbedingt dadurch aus, dass Streukapazitäten und ähnliche Effekte besonders klein sind. Wenn ein Bauteil freitragend auf kürzestem Wege zwischen den betreffenden Punkten angelötet wird, ist meist die Kapazität gegen benachbarte Teile kleiner, die Induktivität der Anschlussdrähte auch, und man erreicht besonders im Vergleich zum Aufbau auf einer Leiterplatte eine höhere Güte durch weniger Verluste.
Demgegenüber ist die Position des frei hängenden Bauteils oftmals schlecht definiert, was Einfluss auf den Abgleich hat. Anders ausgedrückt: Wenn man in einem UKW-Teil an Bauteilen biegt, können sich die Lage der Sender auf der Skala verändern und/oder die Empfindlichkeit verschlechtern. Das bedeutet, dass man möglichst alle Bauteile in ihrer Lage so belassen bzw. beim Austausch in der gleichen Lage (incl. Länge der Anschlussdrähte) einbauen sollte. Das ist natürlich schwierig, wenn vorher schon jemand daran herumgebastelt hat. Dann hilft oft nur Probieren oder im Extremfall der Vergleich mit einem unverbastelten Gerät gleichen oder ähnlichen Typs.
Eine Änderung der Kapazitäten macht nur Sinn, wenn man genau weiß, was man tut, und es einen konkreten Grund dafür gibt. Schließlich spielen bzw. spielten Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen dieser Geräte mit den Original-Kapzitätswerten einwandfrei. Bevor Du jetzt das gesamte UKW-Teil verbastelst, solltest Du zwei Dinge prüfen: Erstens, ob der UKW-Oszillator 10,7 MHz oberhalb der Empfangsfreuenz schwingt und nicht etwa unterhalb. Dazu brauchst Du keinen Frequenzzähler: ein zweites Radio, das Du danebenstellst, genügt. Zweitens, ob es nicht etwa daran liegt, dass S 17 nicht richtig abgeglichen ist, siehe hier:
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