Ein Schluss zwischen Primär- und Sekundärwicklung des Netztrafos kommt zwar selten vor, ist aber nicht ausgeschlossen. Deshalb ist es wichtig, ein Gerät auch auf so etwas zu überprüfen, gerade bei einem Röhrenradio, in dem Jahrzehnte und weniger begabte Bastler manchmal einiges Unheil angerichtet haben. Die oben erwähnte Messung des Ableitstroms, die man deshalb auf jeden Fall (mit beiden Polungen des Netzsteckers) durchführen sollte, offenbart nicht nur so etwas, sondern auch den viel häufigeren Fall, dass die erwähnten Entstörkondensatoren Isolationsfehler haben. Zusätzlich sollte man noch eine gründliche Sichtprüfung aller netzspannungsführenden Teile auf zerbröselnde Isolierungen, Teile, die zu dicht am Chassis liegen und ähnliches durchführen, dann hat man für die Sicherheit schon einiges getan.
Ich hatte einmal einen solchen Fall, allerdings nicht bei einem Röhrenradio, sondern bei einem erst wenige Jahre alten Portable-Fernseher. Dieser wurde zunächst mit einer Zimmerantenne betrieben, alles schien in Ordnung zu sein. Irgendwann wurde die Gegend verkabelt und auch dieser Fernseher erhielt seinen Anschluss. Als er danach das erste Mal eingeschaltet wurde, gab es einen Knall, und danach war eine größere Netzteilreparatur fällig. Ursache war ein Primär-Sekundär-Schluss im (vergossenen) Netztrafo, der sicher vorher schon vorhanden war, vielleicht sogar seit der Herstellung. Glücklicherweise hat niemand die Zimmerantenne und ein geerdetes Teil gleichzeitig angefasst, das hätte bösen enden können.
Lutz
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