Dampfradioforum

Ja Lutz, da hast du recht.
Hab ich vielleicht falsch ausgedrückt:
Das alte Teil ist ja fest verschraubt, wie und wo kann ich denn das neue befestigen?
Wenn es da nur an den Kabeln verlötet wird, muss ich doch sicher wenigstens dafür sorgen, das die Anschlüsse keinen Kontakt zu anderen Bauteilen haben...

Mit dem Bandfilter komme ich auch nicht weiter.
Wenn ich das richtig sehe, ist doch das Gehäuse des selbigen mit dem Chassis verlötet.
Scheinbar wird mein 30-W-Lötkolben nicht heiß genug, um das Lot zu schmelzen

Eine Möglichkeit ist, eine Lötleiste mit mindestens 4 Lötösen zu montieren.

Eine andere Möglickeit ist, den alten Gleichrichter zu zerlegen, das Gehäuse auszuleeren und den neuen Gleichrichter einzubauen, falls dieser nicht zu hoch ist.

In jedem Fall musst Du in eine der Zuleitungen den von paulchen erwähnten Widerstand schalten, damit die Spannung hinter dem Gleichrichter nicht zu hoch wird.

Lutz

Die alten Kondensatoren haben ja eine Kennzeichnung der Polarität. Die neuen haben keine (erkennbare)
Oder habe ich was falsches bestellt?

Hallo Joachim,
auch die alten Kondensatoren hatten keine Polaritätskennzeichnung, diese gibt es nur bei normalen Elkos, weil Elkos gibt's als spez. Typen, auch ungepolt bzw. bipolar.
Den Strich den du auf den alten C's siehst, ist die Kennzeichnung des Wickel Anfangs und dieser Strich zeigte dann, das diese Seite auf Masse gelötet werden sollte.
Die heutigen C's benötigen die Kennzeichnung nicht mehr und es ist egal wie du den herum einlötest, wichtig nur, immer so kurz wie möglich und notfalls nen Isolierschlauch auf den Draft schieben, falls Berührungsgefahr mit anderen Drähten vorkommen kann.
Bei gepolten Elkos aber ist unbedingt auf den richtigen Polaritätsanschluss zu achten. I d R werden die gepolten Elkos aber mit - auf Masse gelötet.
Ausnahmen aber bestätigen diese Regel, denn bei negativen Vorspannungen, wie etwa Ratio Spannung bei UKW und negativen Vorspannungen bei Endröhren, kommt + an Masse.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Ok, das hilft mir weiter.
Wenn ich richtig, verstehe, tausche ich ja nur die "normalen" Kondensatoren und keine Elkos, aus.
Oh Mann, hätte nicht gedacht, das ich auf so viele Stolpersteine stoße.

Nicht um sonst gabs diesen damals attraktiven Beruf, des RFT Spezialisten, der hoffentlich bald wieder gefragt ist.
Das die Elkos auch geprüft, bzw. formiert werden sollten, bemerkst du spätestens wenn das Radio stark brummt oder schlimmer noch wenn Diese selbst heiß werden und platzen, da riechst du dann und das Konfetti das aus dem Wickel wurde, braucht ne weile um beseitigt zu werden.
Das letztere aber kannst du vermeiden, wenn du das Radio nicht unbeaufsichtigt über Stunden laufen lässt und die erste Stunde, spätestens alle halbe Stunde, den Netzteil Becher Elko auf Temperatur oberhalb 55 °C prüfst.

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M.f.G.
harry

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Ich steige etwas spät in diesen Thread ein, aber was Nixraff anführt ist korrekt, nur wenn Du die Bauteile selber suchst und hoffentlich auch findest lernst Du etwas.
Ich habe auch einmal einen 3045 W 3D repariert, ist ein schönes Gerät mit tollem Klang aus den 3 Lautsprechern. Da hat sich Grundig seinerzeit nicht Lumpen lassen.

Wenn es dir noch hilft, kannst Du unten einige Tipps und Tricks finden

Zuerst musst Du die Ferritantenne abschrauben, vorher die 3 Drähte ablöten und Position der Anschlüsse notieren, am Besten fotografieren (mache ich immer mit dem Mobiltelefon).
Dann kommst Du an das magische Auge, dieses aus der Papierhülle herausziehen, die Tülle der Anschlussleitung vom Gehäuse lösen, jetzt noch die Drehknöpfe vorne abziehen und den mittleren Lautsprecher ablöten, dann kann das Chassis vorsichtig entnommen werden.



Von unten schaut das Chassis wie folgt aus, Du kann die üblichen Verdächtigen leicht erkennen. Die können bei deinem Radio auch etwas anders ausschauen, je nachdem wie viele Profis schon in deinem Chassis waren.



Das nächste Bild zeigt die getauschten Bauteile, Bei mir waren auch noch 4 Röhren am Ende. Die Kondensatoren wurde Alle geprüft, auf Kapazität aber auch auf Leckströme, denn es kann gut sein dass der Kondensator noch in der C-Toleranz ist, aber sich leider zu einem ohmschen Widerstand entwickelt hat. Entweder du hast einen Hochspannungsprüfer oder du kannst das mit einem analogen Ohm-Meter messen, Alles unter 10MOhm sollte getauscht werden.



Ich habe an meinem Gerät auch den Selengleichrichter und den Sieb/Lade-Elko getauscht. U.a. einige Details.



Bezüglich der EM 85 gibt es bei atr-shop einen Ersatz. Russische 6E1P (EM 80), müsste momentan noch erhältlich sein. Hierfür muss die Sockelbelegung geändert werden, ist aber kein Problem, Details hier:



Hoffe das hilft dir weiter.

Liebe Grüße aus Mittelfranken,
Thomas

Vielen Dank Thomas für die ausführliche Beschreibung.

Nächste Woche bekomme ich einen stärkeren Lötkolben, dann kann ich mich an die "großen" Lötpunkte am chassis machen.

Kann ich einen 2000 pF Kondensator gegen einen mit 2500 pF austauschen?
Sonst müsste ich den entsprechenden bestellen...

Da Kondensatoren, die nicht explizit als Toleranzarm bezeichnet sind, bis zu 20 % Toleranz haben, kannst du das idR machen.

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M.f.G.
harry

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Hallo und schöne Ostern!

Nochmals vielen Dank für die ganzen Tipps, die ich hier bekommen habe.
Es ist nicht ganz perfekt, aber ich bin zufrieden.
Das Radio spiel und klingt gut, das war mir das wichtigste und sieht gut aus.
Was (noch) nicht funktioniert:
das "magische Auge" leuchtet nicht und das Einschalten, also die Betätigung der UKW-Taste klappt nur mit sehr viel Schwung, normales drücken reicht nicht aus.
Ich vermute, das die Röhre erneuert werden muss, oder?
Und das einschalten, sicher ein Problem des Schalters selbst...???


Das Holz habe ich hiermit behandelt:

Das sieht doch schick aus was Du da gemacht hast.
H. Sachse hat schöne Produkte im Angebot. In der Regel meist besser als von Clou. Hast Du richtig gemacht!

Zum Magischen Auge. Das die EM85 keine Leuchtkraft mehr hat ist nichts Ungewöhnliches. Aber eventuell ist nur der Widerstand R25 defekt (500k). Das kommt öfter vor.
Das die UKW Taste bei dieser Art von Tastatur schwergängig ist, wundert kaum. Diese muß man, so man es richtig machen will, komplett zerlegen, was die wenigsten machen. Sie (die UKW-Taste) geht von Natur aus sowieso schwerer als die anderen Tasten, da es bei UKW noch einen dritten Schieber gibt der mitbewegt werden will. Da geschieht durch einen weitere Schubstange. Da sollten zumindest die Umlenkpunkte gesäubert werden und anschließend ordentlich gefettet werden.

Was Du eventuell noch angehen solltest ist die Schwärzung der Sockelleiste.

paulchen

Ok, dann muss ich es wohl noch mal zerlegen

Was dann noch ein Thema sein kann ist die Umschaltung des Duplexantriebs.
Die muß natürlich auch betrachtet werden. So Du einmal auf "AM" oder "TA" oder "Aus" geschaltet hast, wird ja da nichts mehr bewegt. Erst wenn auf UKW geschaltet wird muß dann auch die Mechanik dazu bewegt werden. Das alles addiert sich sich dann beim Tastendruck. Daher ist die mechanische Kraft beim Umschalten auf UKW im allgemeinen größer als bei den anderen Tasten. Schau Dir das in Ruhe an.
An die zusätzliche Schubstange kommt man meiner Erinnerung nur bei ausgebauten Tastensatz ran. Überleg Dir das vorher ob Du den ausbauen willst. Sind mehrheitlich Drähte die da abgelötet werden müssen und ein paar harmlose Schrauben.
Eventuell kann man den Tastensatz auch rausklappen und muß nicht alles ablöten. Das musst Du selber entscheiden.

paulchen