So nun zu den Filtern, mit den dünnen Kernen, wo oben das Messinggewinde rauskuckt. Die Dinger haben es insich, durch Alterung des Klebers zwischen dem Messinggewindestück und dem eigentlichen Filtermaterial, nennt man das Sintereisen (weiß nicht), kommt es zu Ablösungen - muß aber nicht. Das zu testen kann schon tödlich sein, das heißt man versucht den einzustellen, dreht in beiden Richtungen. Dreht man nach oben, reißt die Verbindung ab, dreht man dann runter - schiebt man den Rest noch tiefer und man kommt nicht mehr ran!
Am besten ist = keine Experimente! Gleich den Filterkern raus drehen, also nach links, bitte nicht einmal nach rechts! Selbst wenn die Klebestelle schon ab ist, befinden sich in dem Zelluloidröhrchen, welches als Verbindung zwischen dem Messingteil und dem eigentlichen Kern vorhanden ist - noch feste Kleberreste. Die nehmen oft (nicht immer) den eigentlichen Filter noch nach oben mit, bis das Messingteil das Röhrchen verlassen hat. Dann spreizt sich, das geschlitzte "Zelluloidröhrchen" und die Verbindung geht dann vollends auseinander. Aber wenn man Glück hat, kuckt so 0,5-1mm vom "Rest" schon oben raus und man kann es mit einer spitzen Rundzange greifen und raus ziehen. Dann hat man Glück gehabt!
Ja und wenn es nicht rauskommt? Ganz wenige lassen sich rausschütteln, meist passiert aber gar nichts, d. h. dann auslöten. Bei den neueren kommt man wieder gut von unten ran und kann diesesmal den Kern einfach rausdrücken. Ein Erwärmen ist dabei nicht erforderlich. Danach wieder das Röhrchen gut mit einem Pfeifenreiniger + Reinigungsbenzin reinigen. Den Messinggewindestift dremel ich, diesmal mit einer Stahlbürste. Dadurch werden die Farbreste entfernt, das Gewinde schön frei gelegt, um so besser lassen sie sich hinterher drehen. Dann den Filterkern, von dem Zelluloidröhrchen lösen - geht meist sehr einfach. Den Schlitz leicht erweitern und der Kern ist lose. Den ebenfalls schön sauber machen, das Zelluloidröhrchen ebenfalls (so gut es eben geht).
Und dann alles mit Sekundenkleber in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenkleben. Den überschüssigen Kleber, der aus dem Schlitz austritt = sofort entfernen und gut 2 -3 Stunden trocknen lassen. Im Inneren des Zelluloidröhrchens dauert die Aushärtung länger als man denkt - also über Nacht ist nie verkehrt. Am nächsten Tag, kann man den "neuen Kern" in den Dremel einspannen und mit allerfeinsten Schleifpapier außen, mit ganz wenig Druck glätten. dadurch wird noch überschüssiger Kleber entfernt, bzw. das manchmal nicht ganz runde, geschlitzte Zelluloidröhrchen schön rund geschliffen. Es ist schon erstaunlich, wie stabil die neue Klebestelle ist. Man kann auch das Messinggewindeteil direkt an den Filterkern kleben, aber schön gerade ausrichten, selbst das hält erstaunlich gut - es besteht aber eine erhöhte Bruchgefahr, der Klebestelle. Also Geduld und ruhige Finger - der Vorteil dieser Methode, wenn der Filterkern im Filter wieder abreißen sollte, es geht dann wesentlich leichter raus.
Ja und dann nehme ich etwas Silikonfett und schon drehen sich die Dinger später ganz leicht - fast zu leicht. Beim Einführen des renovierten Kernes, kann es vorkommen das es anfangs trotzdem eng zugeht, also schwer. Da muß man beherzt drüber weg, beim drücken nicht verkannten und über den Punkt gekommen, dann geht es leicht weiter.
Mit diese Methode, kann man hinterher drehen, wohin man will, man braucht keine Angst mehr zu haben. Die Dinger gehen dann so leicht, das sie sich schnell, durch Erschütterungen sogar verstellen können. Ich versiegel dann wieder den eingestellten Zustand des Kernes. Aber nicht mit Lack, bzw. Wachs - nein, mit der Heißklebepistole. Das lässt sich leicht wieder lösen / abpoppeln.
Ja das war es, ich hoffe - ich konnte auch mal was konstruktives beitragen, wenn ich schon nicht so der Radiofachmann bin und meine Philettas (und nur die) entgegen der Meinung vieler, im Geschirrspüler behandel.
Gruss Frank