albert66 hat geschrieben:
Du mußt lediglich den Innenwiderstand des alten Selengleichrichters "verheizen",
Moin,
der Innenwiderstand ist nur die halbe Wahrheit. Er ist bei diesen Selengleichrichtern, die fuer typ. 70-100mA bemessen sind, tatsaechlich groesser als bei einem modernen Siliziumgleichrichter. Der Spannungsverlust hat aber (auch) eine andere Ursache:
Eine Selenzelle hat nur eine Sperrspannung von 20-25V. Das Sperrvermoegen sollte man nicht ausreizen, weil dann auch der Sperrstrom hochgeht.
Das bedeutet, man muss eine ganze Anzahl an Selenzellen ("Selendioden") in Serie schalten, um auf die geforderte Sperrspannung zu kommen, die das Doppelte des Spitzenwertes der zulaessigen Wechslespannung betragen/leicht uebertreffen muss. Bei den Rundfunkgleichrichtern duerfen typ. 250Veff angelegt werden.
Ueber jeder Selenzelle stehen im Durchlassfall etwa 0,7-1V, multipliziert mit der Anzahl der Zellen kommt da ein ansehnlicher Spannungsverlust zustande. Bei einem Siliziumbrueckengleichrichter sind es nur etwa 1,4V und dieser Gleichrichter ist in jedem Fall reichlichst ueberdimensioniert. Er hat daher kaum Verluste. Die des Selengleichrichters muss man daher mit dem Vorwiderstand nachbilden.
Ein Geraet mit "Trockengleichrichtern", also Halbleitergleichrichtern und indirekt geheizten Roehen muss auf jeden Fall fuer den Leerlauffall ausgelegt werden, was die Spannungsfestigkeit angeht. Der Anheizvorgang dauert etwa 20 Sekunden und einen grossen Teil dieser Zeit nimmt das Geraet keinen Strom ab. Alles, was an der Anodenspannung haengt, muss daher die die Leerlaufspannung des Netzteiles aushalten koennen. Nur an der Anode der Endroehre entstehen bei Aussteuerung noch hoehere Spannungen.
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Peter