röhrenradiofreak hat geschrieben:
Ich bin der Meinung, dass man zwischen einem bipolaren Elko und einem bzw. einer Parallelschaltung mehrerer Folienkondensatoren in diesem Fall keinen nennenswerten Unterschied hören dürfte.
Hallo Lutz
Nix Parallelschaltung, einer reicht doch.
Dateianhang:
Mundorf.jpg
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Ein direkter Vergleich müsste so ablaufen, dass eine Beeinflussung des Hörvermögens durch Wunschdenken ausgeschlossen ist. Den erwähnten Umschalter muss also jemand anders bedienen, ohne dass Du bzw. der jeweilige Zuhörer die aktuelle Schalterstellung kennt. Ich wette, dass die Trefferquote der Zuhörer, die Schalterstellung im Hörvergleich zu identifizieren, dann nahe an dem statistisch zu erwartenden Zufallswert von 50 % liegt. Das wäre der Beweis dafür, dass man keinen Unterschied hört.
Meiner Ansicht nach ist das ein Beweis, daß diese Testmethode einfach untauglich ist um Unterschiede auszumachen. Die Personen die sich diesem Test unterziehen sind nämlich durch die eigene Erwartungshaltung erheblichem Streß ausgesetzt, ein Zustand der dem wirklichen Hören und Empfinden von Musik diametral entgegen steht. Und genau deswegen enden diese Tests auch alle gleich, nämlich im Rauschen einer Gaußschen Verteilungskurve.
Unter solchen Bedingungen kann man vieleicht noch unterschiedliche Lautsprecher voneinander unterscheiden aber schon ein Vergleich zwischen einem 500W-Transistorverstärker mit einem 1,5W-Röhrenverstärker in Eintakt-A-Schaltung gelingt kaum jemandem.
Zuhause in der gewohnten Umgebung jedoch, wenn man sich für 1 - 2 Wochen mit beiden Verstärkern intensiv beschäftigt, treten überdeutlich die Unterschiede zutage. Natürlich nicht bei wildem hin- und herschalten zwischen den Geräten, sondern bei ruhigem Zuhören eines ganzen Albums, das man dann nochmal mit dem jeweils anderen Gerät anhört. Dabei werden dann Unterschiede deutlich, in Punkto räumlicher Abbildung des Geschehens sind sie oft recht groß.
Und diese Unterschiede kann man sich entgegen der landläufigen Meinung auch über längere Zeiträume hinweg merken. Man muß nicht innerhalb von Sekunden alles umstöpseln, damit man nicht vergisst, daß der Sänger über Verstärker X 2m rechts von der Mitte und etwa 5m entfernt von der Hörposition erschien. Das weiß man auch am nächsten Tag noch, wenn man sich das Stück erst dann über Verstärker Y anhört.
So, und nur so werden heute die meisten Hifi-Geräte verkauft. Man trifft eine Vorauswahl und ein anständiger Händler gibt einem das entsprechende Gerät für ein paar Tage zum ausprobieren mit. So kann man es in Ruhe mit dem alten Gerät vergleichen und entscheiden, ob es tatsächlich die erhoffte Verbesserung bringt und ob es mit dem vorhandenen Rest der Anlage harmoniert.
Und wenn man tatsächlich alle Klangunterschiede Meßtechnisch festmachen könnte, dann würde doch kein Hersteller mehr schlechtere Produkte als die Mitbewerber bauen. Beeindruckende Meßwerte bis 5 Stellen hinter dem Komma können die heute alle erreichen, und trotzdem wird das eine Gerät ein Erfolg am Markt und das andere ein Ladenhüter.
Die Kunden, die für hochwertige Geräte 4 oder sogar 5-stellige Beträge ausgeben, treffen ganz offensichtlich eine Wahl. Wenn alle Meßtechnisch einwandfreien Geräte in dieser Preisklasse gleich klingen würden, dann müßten auch in etwa gleich viele Geräte jedes Typs verkauft werden. Wer nun diese Leute einfach als Hifi-Spinner abtut, die sich teure Geräte nur aus Prestigegründen hinstellen, macht es sich wesentlich zu einfach.
edi hat geschrieben:
Zum Thema Audio- Kondensatoren gibt es übrigens diesen hervorragenden Artikel...
Hallo edi
Selbstverständlich habe ich dieses Heft damals gekauft, in dem endlich der lange angekündigte PREAMP beschrieben wurde. Eine Sensation war das damals mit 3 Stück MAT02 und den extrem präzisen OP27 von PMI pro Kanal.
In Verbindung mit geeigneten MC-Systemen noch heute ein richtig guter Verstärker.
Aber der Kondensatorartikel?
Zitat:
"Das Prüf-Rechtecksignal muß eine sehr niedrige Frequenz haben, damit die Unterschiede gut sichtbar werden. 50Hz sind ein guter Anhaltspunkt."
Ganz toll, aus einer Messung eines willkürlich gewählten Signals mit einer einzelnen Frequenz, will man also das Verhalten eines Bauteils auf Musik extrapolieren? Musik, in der Frequenzen von 16Hz bis 50kHz gleichzeitig vorkommen?
Gruß
Michael