Wenn keiner Ideen hat...
@aglef... ich vermute, Sie haben die gleiche Erfahrung gemacht, wie ich, mit einem der ersten Röhrengeräte, dessen UKW- Tuner ich als frisch ausgelernter Rundfunktechniker erfolgreich kaputtrepariert habe. Glücklicherweise gab es damals noch Ersatz.
Chemie war ja offensichtlich massiv im Einsatz.
Tunerspray, Kältespray...
Meine Meinung, und da mag es kontroverse Meinungen geben: Paßt nicht zu Dampfradios.
Sonst hätten die einen Rohranschluß zur Einleitung der Flüssigkeiten gehabt.
Mal Jux beiseite... Ihre Vermutung könnte richtig sein, und evtl. läßt sich was retten.
Das Kältemittel und die Luftfeuchtigkeit, die natürlich an der entspr. Stelle kondensiert, können sich in das hygroskopische (wassersaugende) Material Pertinax eingezogen haben. Hoffentlich nicht in diesem Fall.
Eine mögliche Fehlerquelle ist tatsächlich die graue Schicht auf der Oberfläche, die Sie bemerkten.
Diese Schicht- kann tatsächlich leitend sein, oder zumindest auf Kriechstrecken hinweisen.
Was das für ein Zeug ist- keine Ahnung, müßte ein Chemiker beantworten können.
Jedenfalls ist die nicht gut. Dann noch Wärme im Röhrengerät- Wärme kann chemische Reaktionen beschleunigen (Chemieunterricht: "endotherme Reaktionen").
Bei Arbeiten an leicht zugänglichen Baugruppen konnte ich jedenfalls die schlechte Eignung von Elektronik- Chemikalien für Dampradiotechnik bestätigen.
Abhilfe ist evtl. möglich- Chemiereste entfernen.
Ein eventueller Hinweis sind die erhöhten Spannungen. Beim Oszillator klar, schwingt der nicht, arbeitet er nicht. Keine Arbeit- ist die Röhre kein nennenswerter Lastwiderstand, der die Spannung "unter" dem Anodenwiderstand herunterzieht. Die Anodenspannung über der Röhre ist dann höher.
Allerdings ist die Eingangsröhre auch arbeitslos, auch hier kein nennenswerter Lastwiderstand, der die Spannung "unter" dem Anodenwiderstand herunterzieht. Die Anodenspannung über der Röhre ist ja auch hier höher.
Die Röhrenbeschaltung könnte also an mehreren Stellen über Kriechstrecken unwirksam gemacht sein, gerade beim Sprühen, wo die Chemie überall hinkopmmt, ist dies aber zu erwarten.
Ich empfehle, erst einmal den grauen Euf zu entfernen. Sollte gehen mit reinem (REINEM!) Alkohol, evtl. Propanol, aus der Apotheke.Vielleicht auch die oft besprochenen Mittel, wie Ballistol. Ich selbst nehme Sillikonöl, das löst aber sehr schlecht.
Öl ist auf jeden Fall besser, leitet nicht. Aber nur zum Lösen des Belags. Auch Öl wegmachen.
Lötmittelreste vom Verzinnen der Leiterbahnen... auch wegmachen.
Mit Wattestäbchen Fassungen und Platine wegputzen, bis das Pertinax wie neu aussieht. Ganz wenig Alkohol, keinesfalls einjauchen- das macht's nur schlimmer.
Unbedingt bei der Gelegenheit mit der Lupe kontrollieren, ob nicht ein winziger Zinnpopel bei Verzinnen der Leiterzüge einen Kurzen zu einem benachbarten Leiterzug gemacht hat.Eine Sch....arbeit. Dauert sicher ewig.
Ist auch nicht gesagt, daß es daran liegt, ich habe das Gerät nicht vor mir. Und C24/26, R13 sollen ja ok sein (Kapazität gemessen ?)
Kann man den UKW- Teil eigentlich ausbauen ?
Edi