Vagabund hat geschrieben:
Würde C103 (Kathodenelko) auch noch mit dazu nehmen, zumindest checken, bzw. die Spannung an der Kathode messen.
Im Vergleich zu den Koppelkondensatoren ist der Anteil von nicht mehr einwandfreien Kathodenelkos, die ich vorgefunden habe, ziemlich gering. Und wenn, dann litten sie unter Kapazitätsverlust, das ändert weder die Kathodenspannung noch kann es Folgeschäden verursachen.
Das Überprüfen der Kathodenspannung macht trotzdem Sinn, weil es Auskunft über den Zustand der Endröhre gibt und ggf. Fehler in ihrem Umfeld offenbart, die an der Funktion des Radios nicht unbedingt zu bemerken sind. Wenn man schon einmal dabei ist, sollte man auch noch weitere Spannungen im Gerät kontrollieren, beginnend bei der Anodenspannung direkt hinter dem Gleichrichter, und dann die Anoden- und ggf. Gitter 2-Spannungen aller Röhren. Grobe Abweichungen von den Sollwerten deuten auf nicht mehr einwandfreie Bauteile hin. Bei der Beurteilung der Messwerte muss man einige Dinge berücksichtigen: die Netzspannung beträgt heute 230 statt 220 V, somit liegen die Werte allein deshalb um 4,5% höher, und sie unterliegen der Toleranz der Netzspannung, was noch einmal bis zu +/- 10 % ausmachen kann. Und ein modernes (Digital-) Multimeter hat einen viel höhreren Innenwiderstand als die Instrumente, die zum Messen der im Schaltplan angegebenen Spannungen verwendet wurden, an manchen Messpunkten liegen die Spannungen deshalb höher, ohne dass ein Fehler vorliegt.
Hier begeben wir uns aber in einen Bereich, bei dem man dem Threadersteller erst einmal die Frage nach seinen Möglichkeiten und Kenntnissen stellen muss. Denn in einem in Betrieb befindlichen Röhrenradio treten Spannungen bis zu etwa 300 V auf, mit deren Gefahren man bei solchen Messungen umgehen können muss.
Lutz