Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Mo Mai 05, 2025 23:46 Aktuelle Zeit: Mo Mai 05, 2025 23:46

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 14 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Concerton V 458
BeitragVerfasst: Sa Sep 22, 2012 13:44 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Sep 22, 2012 11:18
Beiträge: 5
Hallo Dampfradioforum!

Ich bin neu hier und besitze seit einiger Zeit ein recht gut erhaltenes Concerton (Stern & Stern) V 458 von 1947, welches ich demnächst wieder auf Vordermann bringen möchte.

In die Materie habe ich mich schon ein wenig eingelesen (Kondensatorenwechsel, Inbetriebnahme etc.), allerdings fehlt mir das Wichtigste: Der Schaltplan. Dadurch kann ich einige Bauelemente und wichtige Kondensatorenwerte leider nicht identifizieren.

Auch ist die Gleichrichterröhre AZ 1 dem Vorbesitzer aus ihrem Sockelfuß gebröselt und ich bin mir nicht sicher, wie ich das kleben sollte (Sekundenkleber oder Zweikomponentenkleber).

Neben einigen Kondensatoren werde ich wohl einige Leitungen auswechseln müssen, da z.T. die Isolation brüchig geworden ist (z.B. an der Zuleitung zu den Skalenlämpchen). Auch weiß ich nicht, was der weiße, pulverartige Belag an zwei miteinander verdrillten Leitungen sein könnte. Sieht aus wie Kalk, dürfte wohl aber keiner sein (evtl. ausgelaufenes Elektrolyt eines Elkos?).

Damit Ihr wißt, wie das Radio und sein Innenleben aussieht, füge ich ein paar Bilder als Anhang hinzu.

Das Radio (LW, MW und KW) hat übrigens folgende Röhren: 2 x ECH 21, 1 x EBL 21, 1 x AZ 1 und 1 x EB 4.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir weiterhelfen könntet!

Vielen Dank und viele Grüße,

Jo


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: Sa Sep 22, 2012 15:29 
Offline

Registriert: Di Sep 11, 2012 17:27
Beiträge: 370
Wohnort: 33175 Bad Lippspringe
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Schönes Stück
Schau doch mal bei der GFGF rein.
Schaltpläne sind dort im offenen Breich und in guter Qualität.
:super:

Gruss Ludwig

_________________
Kinder betet -- Papa lötet


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: Sa Sep 22, 2012 16:17 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Feb 26, 2011 19:44
Beiträge: 2527
Wohnort: NRW
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

das sieht ja nach wenig Arbeit aus. Die AZ1 kannst du mit Holzleim im Sockel festkleben - Sekundenkleber hinterlässt weisse Schleier bei Erwärmung - Holzleim wird fast durchsichtig.

Gruß
Oliver

P.S. An deiner Stelle würde ich überlegen, ob wirklich alle Kondensatoren gewechselt werden müssen. Wird das Gerät nur gelegentlich unter Aufsicht vorgeführt, könnte man das durchaus mit den alten Bauteilen machen. Lediglich die kritischen bzw. wirklich defekten Bauteile sollte man abklemmen oder ersetzen (z.B. Entstörkondensator; Koppelkondensator...). Das geht natürlich nicht, wenn es Alltagstauglich hergerichtet werden soll.

_________________
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

ollisTubes bei Youtube
ollisTubes bei odysee


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: Sa Sep 22, 2012 16:58 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Sep 22, 2012 11:18
Beiträge: 5
Hallo Ludwig, hallo Oliver!

Vielen Dank für Eure Antworten!

@Ludwig: Die von Dir erwähnte Seite kannte ich noch gar nicht!

Leider habe ich da und auch auf den dort verlinkten Seiten nichts finden können. Nur bei radiomuseum.org ist das Radio bekannt -> http://www.radiomuseum.org/r/conserton_v_458.html - leider ohne Schaltplan.

@Oliver: Den Tip mit dem Holzleim werde ich auf jeden Fall ausprobieren! Ich hatte nämlich irgendwo im Netz mal gelesen, daß die Röhre beim Verkleben mit Sekundenkleber durch mechanische Verspannungen im Glas bei der Erwärmung im Betrieb platzen kann - kein guter Gedanke! Deshalb kam ich zunächst auf die Idee mit dem Zweikomponentenkleber.

Zu den Kondensatoren: Ich wollte nur die berühmten Malzbonbons und andere Teerkondensatoren wechseln, da ich das Radio gerne öfter im Alltag benutzen würde. Eine hunderprozentig stilechte Restaurierung müßte deshalb nicht unbedingt sein. Dann werde ich mich wohl im Bereich Übertrager - Endröhre mal nach dem Koppelkondensator umsehen, denn den sollte man ja wohl als erstes tauschen. Leider habe ich noch kein Kapazitätsmeßgerät, müßte also bei anderen zweifelhaften Kandidaten improvisieren (evtl. mit der Methode "Diode, Glimmlampe, Vorwiderstand, Prüfling"). Ich hoffe nur, daß ich noch alle betreffenden Kapazitätswerte lesen kann.

Unabhängig davon habe ich noch ein paar Fragen (Bilder im Anhang):

1. Das Gerät mußte zum Betrieb in Schweden eine Thermosicherung haben. Ich habe nichts entsprechendes entdecken können, nur eine Art selbstgebogene Metallklammer am Trafo, die extrem locker zwischen zwei Spangen sitzt. Würde es reichen, diese ggf. durch eine Feinsicherung o.ä. zu ersetzen? Wie sieht so eine Thermosicherung im Original aus?

2. Sind das Glimmerkondensatoren auf dem Bild (diese Teile aus Pertinax mit dem kleinen, gelben, quadratischen Fenster)? Die sehen schon recht gealtert aus, die Werte sind noch lesbar.

3. Was ist diese Ablagerung an den gelben, miteinander verdrillten Leitungen (im Hintergrund)?

Danke für Eure Hilfe und viele Grüße,

Jo


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: Sa Sep 22, 2012 18:26 
Offline

Registriert: Di Sep 11, 2012 17:27
Beiträge: 370
Wohnort: 33175 Bad Lippspringe
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hast du bei der GFGF auch mal unter Schaltplanservice nachgeschaut.
( Auf der Seite selbst )

Gruss Ludwig :idea:

_________________
Kinder betet -- Papa lötet


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: Sa Sep 22, 2012 19:24 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Sep 22, 2012 11:18
Beiträge: 5
Ja, hatte ich - leider ohne Erfolg.

Viele Grüße,

Jo


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: Sa Sep 22, 2012 20:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7434
Ich möchte mal versuchen zu helfen.

Die Spange am Trafo soll die Thermosicherung mit Gewalt zu halten. Die Sicherung ist die kleine Konstruktion aus zwei Blechzungen oberhalb des Trafos. Die Spange stellt gleichzeitig den Kontakt zum Trafo her. Da würde ich der Sicherheit wegen etwas konstruieren, was eine Sicherung hält. Auf gut Deutsch - baue da einen normalen Sicherungshalter ins Gerät ein und stelle die Verbindungen zum Trafo mit neuen Leitungen her.
Die weißen Ablagerungen an den Kabeln würde ich als so etwas wie ausgedünstete Weichmacher in Verbindung mit Staub deuten. Mache das doch einfach mal mit einem feuchten Lappen weg und schaue Dir die Kabel da an der Stelle an.

paulchen


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: Sa Sep 22, 2012 22:33 
Offline

Registriert: So Jul 15, 2012 9:58
Beiträge: 501
Solche Thermosicherungen gibts für kleines Geld bei den Elektronikversendern. Die gibts in 2 Ausführungen, einmal als Einweg, die wechselt man dann nach Ansprechen aus und dann rückstellbar.
Die Dinger schauen so wie ne etwas grössere Diode aus.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 8:47 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Sep 22, 2012 11:18
Beiträge: 5
@Paulchen: Ich habe nochmal über das, was Du geschrieben hast, nachgedacht. Bisher dachte ich nämlich, daß so eine alte Thermosicherung eine Art Bauelement ist, welches diese beiden Metallzungen oder -blechstreifen verbindet. Du schreibst, daß diese beiden Zungen selber die Sicherung sind. Dann müßte das ganze doch so eine Art Bimetall-Mechanismus sein, oder? Google und Fotos ähnlicher Geräte halfen mir leider nicht weiter. Auf jeden Fall ist diese selbstgebogene Spange, die beide Zungen recht locker zusammenhält, nur ein Provisorium. Die sitzt nämlich viel zu locker und taugt dadurch als elektrischer Kontakt gar nichts. Die beiden Zungen berühren sich nicht (mehr) von allein. Ich werde Deine Idee aufgreifen und eine kleine Feinsicherung nebst Halter einbauen. Was sollte man da als Wert nehmen? Ich las vor ein paar Tagen irgendwo im Netz etwas von 0,4 A T(räge) für ein "durchschnittliches" Dampfradio. Nach dem Milchmädchen fließen im Betrieb (50 W : 230 V) ca. 217 mA, die Spitzen beim Einschalten dürften natürlich wesentlich höher sein.

Zu den beiden gelben Leitungen: Weichmacher als Ablagerung wäre auch eine plausible Möglichkeit. Was mich nur wundert: Nach meiner ersten (und einigermaßen gründlichen) Durchsicht des Innenlebens befindet sich an keiner anderen Leitung so ein Zeug. Egal, ich werde aus auf jeden Fall entfernen und auch dort die Isolierung checken.

@Uli: Die heutigen Thermo(fein-)sicherungen kenne ich vom Aussehen her. Ich suchte eher das Bild oder die Beschreibung einer antiken Ausführung (siehe oben), die es aber wohl so, wie ich mir das vorgestellt hatte, gar nicht gibt.


Auf jeden Fall wurde schon mal eine der ECH 21 getauscht (da steht IMPORT drauf), der Rest des Gerätes sieht recht gut und original aus. Jetzt suche ich noch einen günstigen Shop für Ersatzröhren (möchte mir, falls die vorhandenen noch funktionieren, gleich einen Satz als Reserve auf Halde legen) und axiale Kondensatoren. Google erschlägt einen ja förmlich mit Ergebnissen - habt Ihr da Tips für mich?

Viele Grüße,

Jo


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 8:58 
Offline

Registriert: Di Sep 11, 2012 17:27
Beiträge: 370
Wohnort: 33175 Bad Lippspringe
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Schau doch mal bei Jan Wüsten rein.
Und falls es nicht drin steht ruf einfach mal an.

Gruss Ludwig

_________________
Kinder betet -- Papa lötet


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 10:57 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jul 07, 2007 20:41
Beiträge: 1142
Wohnort: Nordbayern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo die Diskussionsrunde.

Das „paulchen“ das Detail nicht kennt, wundert mich (anerkennend)
Das Teil sieht wie meine Skizze aus.
Die Lötstellen werden mit der Fahne die in der Wicklung steckt erwärmt und abgeschmolzen .

Die ECH21 „IMPORT“ ist keine Maengeltype.

Alle Teile die in Skandinavien nicht im Lande erzeugt sind, sondern importiert wurden, tragen aus Zollgruenden den „IPMPORT“ Stempel (oft) auch auf der Originalpackung z.B. von PHILIPS

Johann


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 11:35 
Offline

Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
Beiträge: 1064
Wohnort: bei Bern, Schweiz
Hallo

Hier ein Bild einer solchen Thermosicherung.

Dateianhang:
Philips_Thermosicherung.jpg


Die Ablagerungen an den gelben Drähten dürften Rückstände den Elektrolyts aus dem Becherelko sein.

Grüsse, Walter


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 15:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Sep 22, 2012 11:18
Beiträge: 5
Oha, so viele neue Infos, klasse!

Ich studiere gerade wieder das Radio und seine Technik, es liegt hier nebenbei offen auf dem Tisch und ich bin schon ein wenig weitergekommen. Nun weiß ich, wie man das Chassis ausbaut (der Vorbesitzer hat zwei Chassisschrauben vergessen bzw. verbummelt), dreizehn Kondensatoren müssen bisher wohl raus. Jetzt will ich mal im Netz anhand der Röhrenbestückung einen ähnlichen Schaltplan suchen, da ich Schwierigkeiten habe, manche Werte zu lesen.

@Ludwig: Guter Tip, danke! Hatte vorhin schon mal etwas auf der Seite rumgestöbert, sieht vielversprechend aus.

@Johann: Also nichts mit Bimetall, sondern tatsächlich ein eigenes Bauteil! Vielen Dank für diese Information! Dann werde ich mal schauen, ob man so ein Teil noch auftreiben kann. Andernfalls bleibt ja immer noch eine kleine Feinsicherung nebst Halter.

Die "IMPORT"-Röhre von Tungsram stört mich übrigens nicht, sie sieht nur etwas anders aus als die von Valvo daneben. Was funktioniert, bleibt auf jeden Fall erstmal drin.

@Walter: Danke für das Foto! Jetzt weiß ich endlich, wie so ein Teil aussieht!

Das mit den Ablagerungen habe ich nochmal überprüft: Es scheint kein Elektrolyt zu sein, da ich sonst nirgendwo Spuren davon entdecken konnte. Aber egal, was es ist - ich werde es sicherheitshalber entfernen.


Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Vielen Dank für Eure Hilfe!

Viele Grüße,

Jo


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Concerton V 458
BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 17:33 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7434
Sooo, leider eben erst nach Hause gekommen und jetzt erst gelesen.

@ johann
Danke für das Lob. Aus Deinem Munde ist das immer wie ein Adelstitel :mrgreen: .

Ich wollte dazu eigentlich auch ein Foto einstellen, da es bei mir allerdings um einen Siemenstrafo geht, welcher eine völlig andere Konstruktion darstellt, lasse ich das mal. Das Bild von Walter sagt alles, die Worte von Johann erklären alles.

Da es allerdings Problem mit dem Bezug von dem Lot geben könnte, schlage ich immer noch den Einbau einer Schmelzsicherung inkl. Halter vor.

Bisher hatte ich zum Glück nie das Pech, solche Sicherungen zu ersetzen. Bisher sind sie mir auch eher selten untergekommen.

paulchen


Nach oben
  
 
 [ 14 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Amazonbot, claudebot und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum