Über die Eigentümlichkeiten der Konstruktion von Philips - Geräten hatten wir ja hier schon öfter geschrieben. Schwer zu sagen, welche Triebfeder die Ingenieure trieb, an für sich innovative Radiotechnik derartig reparatur- und wartungsfeindlich zu verbauen.
An meinem 1939er D63 mit Motorsteuerung bin ich seinerzeit jedenfalls verzweifelt und habe teilweise vermeidbaren Flurschaden angerichtet, weil einfach vieles zu verbaut war. Und das Gerät ist vom Gehäuse her wirklich so groß, dass es nicht am vermeintlichen Platzmangel liegt (eine Philetta ist da sicherlich anders zu beurteilen).
Das Motorsendersuchaggregat auszubauen und zur Reinigung seiner verharzten Mimik zu zerlegen, ist sicherlich eine Arbeit, die von den Konstrukteuren nicht einmal ansatzweise in Erwägung gezogen wurde.
Und nachschmieren von außen ist unmöglich, so dass die aus ungezählten Einzelteilen hergestellte Walze innerhalb einiger Jahre so heillos verklebt, dass die Sender nicht mehr programmierbar sind.
Die Qualität von Bauteilen hatte ich mal anderswo am Beispiel der Lautstärkepotis beschrieben: katastrophal, zumindest bei den Vorkriegs- / Kriegsgeräten: Mit den Dingern, die sich mechanisch betrachtet gar nicht so einfach durch gängige Bauteile ersetzen lassen, habe ich beim D63, beim 203 U und beim Philips Derivat Erres gekämpft. Bei den beiden letztgenannten waren bereits zahlreiche Reparaturversuche dieser Bauteile durch frühere Reparateure zu sehen.
Ich habe den D63 schließlich irgendwann einfach so stehen lassen, wie ich ihn hinbekam, und das nun seit 18 Jahren. Einfach kein Bock mehr, daran zu arbeiten. Vielleicht wieder, wenn ich mal in Rente bin und mich gar langweilen sollte.
k.