Das habe ich gestern auch mal wieder erlebt,
allerdings an einem sündhaft teueren Rotel RSX 1067 (Neupreis 3100€).
Er wurde mir gebracht und gesagt es würden 3 Tasten an der Front irgendwie klemmen und er würde die Einstellungen nicht speichern.
Nachdem ich die 25kg auf den Tisch gewuchtet habe und angefangen habe den Deckel abzubauen sind mir schon einige lose Schrauben aufgefallen
Naja Deckel ab und und erstmal in die mehrstöckigen Aufbauten geschaut und gedacht das ich hoffentlich nie an die unterste Platine dran muss......
Lange rede kurzer Sinn: Ich musste an die Front als habe ich angefangen die Etwa 20 Schrauben zu lösen um dann festzustellen das der Kühlkörper der Endstufen mit der Front verschraubt sind. Genau genommen sind dafür 6 Abstandsbolzen aus Messing dran. Die unteren waren nur einiseitig angeschraubt (Was original so ist).
Die oberen 4 waren etwas komisch, die erste Schraube ging leicht raus, bei der 2ten sagte es "Klonck" und der Bolzen war nach unten gefalln.
Am dritten Bolzen war eine feste Schraube drin, der 4te hatte keine Schraube ?
Naja Blende ab und gesehen das ein Messingbolzen abgebrochen war, Grobmotoriker waren da voher am Werk.

Also Blende ab und die Blechplatte gelöst um an die Platine zu kommen und schon gewundert das der eine Stecker sehr locker saß.
Als ich dann die Platine vor mir hatte musste ich fast

solche Lötstellen habe ich nicht mal als 4 jähriger gemacht

Da hat wohl jemand fleißig "Bratmaxe" gemacht.
Nachdem ich das alles wieder schön gemacht hatte widmete ich mich der Tastensache.
Also nochmal gefühlte 100 Schrauben gelöst um die Platine raus zu bekommen. Warum die Tasten klemmten habe ich beim ersten mal nicht bemerkt.
Später beim wieder zusammen bauen viel mir auf das die Platine bei den Inkremetalgebern (Drehgebern für Bass und Höhren) mächtig gebogen war. Ich das ganze wieder auseinander genommen und mir das genauer angesehen. Es war bereits so ein zug auf den Gebern das sich die Gehäuse ein wenig öffneten. Ich hatte mich voher schon gewundert (Vorm zerlegen) das die Knöpfe auch gedrückt werden können.
Naja die Gehäuse wieder zusammen gedrückt und Abstandsscheiben zwischen die Geber und Blechplatte gesetzt. Die Platte war auch komplett verzogen. Also alles wieder gerade gemacht und die Platine mit den Abstandsringen eingesetzt. Alles wieder gerade und die Knöpfe gingen alle wieder einwandfrei. Auch konnte man nun die Potis nicht mehr drücken und Sie saßen schön gerade in der Führung.
Durch die verbogene Platine voher hatten sich die Taster nach hinten geschoben und der Hub der Tasten reichte nicht mehr.
Zuletzt war mich noch das wackelnde Display aufgefallen. ich dachte es wären nur 2 Schrauben locker aber denkste die Schrauben waren einfach zu lang. In dem riesen Haufen Schrauben vom demontieren fanden sich genau 2 Stück die kürzer waren, ratet mal wohin die gehörten.
Alles wieder zusammen gebaut und fehlende Schrauben ergänzt. Volumeregler geht nicht (Inkrementalgeber). War auch ansich schwegängig, das kenne ich von Yamaha sehr gut. Das Fett wird wie Honig und die Kontakte funktionieren dann nicht mehr.
Ich alsa das Teil wieder zerlegt und den Geber komplett gereinigt und neu gefettet - Alles Top. Messtechnisch völlig ok aber die Lautstärke ist trotzdem nur über Fernbedienung regelbar. Auch das speichern funktioniert nicht.
Soll lt. Internet eine fehlerhafte Firmware oder Prozessor sein, da gebe ich aber auf
Sonst alles wieder tuti, wie kann man so ein Teil nur derart verhunzen? Ich gehe da mit Samthandschuhen bei. Wenn das son Billgteil für 100€ gewesen wäre hätte es ja nicht weh getan aber bei dem Anblick kamen mir die Tränen.
Also kurz und knapp: Distanzscheiben der Drehgeber fehlten, falsche und fehlende Schrauben und vermurkste und gebrochene Gewinde, Bruzelstellen...
Aber 7x 100 Sinus "Gleichzeitg" ist schon der Hammer, das schafft fast kein Surroundreceiver auch wenn auf den Papieren steht. Die Kisten können nur zeitversetzt die Leistung an den Stufen bringen.
Alleine die Leistungsaufnahme von 990W sagt alles

Beim Einschalten geht mein Amperemeter kurz auf 20A
