Ich greife mal diesen älteren Beitrag wieder auf, weil ich seit einiger Zeit ebenfalls einen Phonosuper 59
z auf dem Tisch habe.
Der "z" unterscheidet sich vom Phonosuper 59 einerseits durch die Bedienknöpfe, den Bespannstoff und das Frontemblem (das wurde ja schon erwähnt), wesentlich ist jedoch, dass der "z" noch ein konventionelles Chassis mit freier Verdrahtung hat, während der Phonosuper 59 bereits Leiterplatine besitzt.
Zu meinem Gerät:Es ist aus Familienersthandbesitz und optisch wirklich sehr gut erhalten, insbesondere die Oberseite ist ja oft durch Vorbesitzer versaut worden. Ich bekam es von einem Arbeitskollegen geschenkt, allerdings gleich mit dem Hinweis, dass "Opa" den Plattenspieler vor vielen Jahren mal ausgebaut hätte und dieser nicht mehr vorhanden sei (also der Plattenspieler, bei Opa weiß ich's nicht

).
Dabei handelt es sich um einen Perpetuum Ebner PE 4230:
https://www.radiomuseum.org/r/perpetuum ... _mono.htmlIch hatte Glück, und unser Forenkollege Matthias konnte mir ein Schlachtchassis überlassen, das zwar viel Hinwendung benötigt (u.a. war auf Grund schlechter Lagerung des zugehörigen Phonosupers durch die Erstbesitzer sogar der Tonarm festgerostet), aber mittlerweile zu 80 % wieder gerichtet ist. Über diese Forumshilfe hatte ich mich sehr gefreut !
Ansonsten hat mein Gerät technisch-mechanisch mehr Fehler, als ein Hund Flöhe, und hier rede ich nicht von tauschbedürftigen Standardkondensatoren.
- So hatte es am Trafo die Köpfe alle 4 Nieten, die das Blechpaket halten, abgeschert. Das Gerät reagierte mit markerschütterndem Trafobrumm. Die im Paket verbliebenen Niethülsen ließen sich überdies nicht austreiben (ausbohren verwarf ich), immerhin passten M3 Gewindestangenstücke geradeso durch die Niethülsen, so dass der Brumm exorziert werden konnte. Überdies ist der Trafo mittels Blechlaschen am Chassis verschränkt, und um die zu öffnen und anschließend wieder zu verschränken muss der UKW-Tuner ausgebaut werden.
- Da passte es gut, dass der auch kaputt war. Ein Röhrchenkondensator im Inneren, und zwar ganz tief verborgen und praktisch unzugänglich, hatte einen temporär auftretenden Durchschlag.
- Damit nicht genug, widersetzte sich auch der kaum noch drehbare Bassregler allen bekannten Versuchen der Wiedergangbarmachung. Nur Zerlegen und Aushonen der Achsdurchführung am Potigehäuse schaffte wieder einen leichtgängigen Regler.
- Der Bespannstoff sah gut aus, besaß jedoch kleine Flecken und einen hässlichen schwarzen Rand entlang des Lautsprecherausschnitts. Das findet man öfter, mitunter ist es reiner "Verschleiß" des Stoffs auf Grund langjährigen Schallaustritts mit Schwächung des Stoffs. Hier lag der Fall etwas anders: der Stoff ist sehr dick und die Randung verschwand mit keiner Waschmethode der Schallwand (inkl. Bleichversuch mit verdünntem JAVEL). Der Stoff musste ab, und der Grund für die Hartnäckigkeit der schwarzen Randfärbung war gefunden: Die Schallwand ist stoffseitig mit schwarzem Lack überzogen, was im Laufe der Jahre den "Randeffekt" verstärkt hat. Der Stoff wurde dann ohne Schallwand massiv gebleicht und wieder aufgezogen.
Mittlerweile ist das Radiochassis überholt und es geht in Richtung Einbau.
Der Plattenspieler hat bislang sehr viel Arbeitszeit verschlungen und harrt noch eines neuen Plattentellerbelags sowie eines neuen Tonkopfs. Das Original PE-Teil ist verrottet. Hier wollte ich ein DDR-System vom
Typ RFT KS 22 einsetzen.
Gruß
k.