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BeitragVerfasst: Sa Mai 25, 2013 18:45 
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Moin zusammen,

ich habe ein kleines oder auch größeres Problem :hello:

Ich habe gestern angefangen den Emud Record zu restaurieren. Dabei verwirrt erstmal die Type auf der Front und dem Typenschild. Vorne steht 89WKE und auf dem Chassis 89 NEWK.

Diese Type ist zumindest nicht unter dem Buchstabensalat irgendwo gelistet, außer dem WKE.

Das dazu, die Probleme sind aber anderer Natur. Bauteile weisen ein Herstellungsjahr 1947/48 auf.
Also ein Nachkriegsradio. Der Witz an der Sache auf der Rückwand sind verschiedene Röhrentypen gedruckt. Zum einen AZ11/AF7/AL4 und dann zusätzlich EF9 und EL11.

Jetzt wirds spannend. Verbaut waren eine AZ11 und AF7. Die AL4 entpuppte sich als CY2 wie auch immer jemand auf die Idee kam die dort zu stecken. Als ich das Skalenbirnchen tauscht weil defekt fand sich nur eine mit 6,3V/300mA. Gefordert waren 4V und 300mA.

Als ich das Radio mit einer nachbstückten AL4 einschaltete wunderte ich mich das die Skalenlampe doch recht hell leuchtete. Gemessen habe ich 6,3V wo eingendlich 4V sein sollten.

Daraufhin habe ich mir die AL4 angesehen und dabei festgestellt das zuviel Heizleistung vorhanden war.

Also müssen dort E Röhren rein. Der Witz nun dabei ist das eine EF9 kein Problem darstellt aber durch die Topfsockel bekomme ich da bestenwillen keine EL11 rein.

Muss nun eine EL3 rein oder gabs da noch andere Endstufenröhren?

Steh da nun auf dem Schlauch, verbastelt wurde soweit nichts. Es wurden die Elkos um 1956 gewechselt. Dabei waren der Siebelko der nun 2x8µF statt 2x4µF hat und der Kathodenelko der Endstufe (10µF) und ein 0,5 und 1µF Elko an der AF7.

Ich habe diese alle ausgewechselt und auch die Eros mit neuem Inhalt verpasst.

Was meint ihr dazu, welche Röhre gehört da nun rein?

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--->lg Basti

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BeitragVerfasst: Sa Mai 25, 2013 22:36 
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hier sind die Schaltungen der diversen Versionen:

Emud_Rekord_89.zip

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: So Mai 26, 2013 7:04 
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Hallo Jupp,

das ist leider nicht die Schaltung dabei, ich werde mal die Schaltung versuchen heraus zu zeichnen.

Trotzdem Danke für die Pläne :hello: :super:

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BeitragVerfasst: So Mai 26, 2013 9:28 
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Moin Basti,

schon lustig... :D Dem Baujahr nach würde ich dieses Gerät unter die so genannten "Notradios" einordnen. Man nahm halt das, was "irgendwie" aufzutreiben ging und stellte daraus Radios her. Gingen Teile aus, konnte es durchaus mitten in der sowieso schon bescheidenen Serienproduktion passieren, dass es kurzerhand zu einer Änderung kam und man auf andere, "irgendwie" verfügbare Teile umstieg. Diese Änderungen wurden nicht immer sauber dokumentiert. Es gibt Konstrukte, für die man heute nicht einen Fitzen Papier findet - waren halt schwere Zeiten.

E- Endröhren mit Aussenkontaktsockel gab es mehrere:
> EL2 (Au20)
> EL3 (Au19), System entspricht EL11
> EL5 (Au19), System entspricht AL5 bis auf Heizung
> EL6 (Au19), System entspricht EL12
> EL8 (Au19)
Der Unterschied zwischen den Sockelbeschaltungen ist der Steuergitteranschluss:
> Bei Au19 im Sockel
> Bei Au20 als Kappenanschluß

(Quelle: Röhren-Taschen-Tabelle, 14.Aufl. 1994, Franzis ' Verlag)


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BeitragVerfasst: So Mai 26, 2013 9:38 
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Hi Herby,

tja so ein wenig zusammengeschustert wirkt er schon. Am Trafo sind Wicklungen von außen augewickelt worden und irgendwie angebraten an die Schaltung.

Das Lötzinn ist eh absolut grauselig, wieviel kalte Lötstellen da schon zu sehen waren, oder welche die bereits gebrochen waren.

Die Lötleiste wird nur durch die Bauteile im Lot gehalten, sehr abenteuerlich :mrgreen:

Ich werde gleich ein paar Bilder hochladen die ich wärend und nach dem Tausch der Kondensatoren gemacht habe :wink:

Die neuen Elkos habe ich auch getarnt in alten Teeris die ich noch hatte. Aufdruck passte nicht deshalb etwas "umgekritzel".

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BeitragVerfasst: So Mai 26, 2013 16:46 
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Da ich heute leider nicht die körperliche Verfassung habe um das Radio weiter zu "inspizieren" habe ich die Fotos mal genauer angesehen.

Die Stoffummantelte Wicklung ist doch nicht original ? Darunter befindet sich die originale Wicklung zum Heizen der AZ11.

Die obere Wicklung ist für die Heizung der anderen beiden Röhren. Die Wicklung schein irgentwie zur Heizspannungserhöhung gemacht worden zu sein. Würde erklären warum ich 6,3V habe anstatt 4V.

Die Bilder zeigen auch den umbau der Kondensatoren und eine Tarnaktion um die fehlenden originalen Teile zu ersetzen.

Der Becherelko ist nun ein 2x16µF der gerade frisch "formiert" wurde und einen Leckstrom unter 0,3mA bei 450V aufweist.

Eigendlich gehört da ein 2x 4µF rein, hatte aber nichts anderes zur Zeit da :hello:

Den Dre-Ko musste ich ausbauen um ihn zu reinigen. Genauso der Netzschalter am Quetscher der Lautstärke. Skalenseitl war scheinbar Paketband was gerissen war. Ersetzt durch richtiges Skalenseil.

BildBildBildBildBild


Alten Kondensator leer machen und neuen Inhalt reinstopfen:

Bild

Mit den originalen Teer wieder verschlossen:

Bild

Hier sieht man perfekt die Trafowicklung aus Stoff ummantelten Draht. Darunter befindet sich die originale 4V Heizwicklung der AZ11.
Nach dem austauschen der Kondensatoren:

Bild

Hier im Detail:

Bild

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BeitragVerfasst: So Mai 26, 2013 17:18 
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Tja, die stoffummantelte Heizwicklung würde ich auch als nachträglich aufgebracht werten.
Ohne diese Wicklung hättest Du, wenn ich das richtig verstanden habe, 2 Wicklungen à 4 Volt (?). Das würde dann ja mit AL4, AF7 passen.
Die Fassung der Endröhre sieht von oben "originalvernietet" aus, also kein späterer Ersatz einer möglichen EL11-Originalfassung.
Bleibt also die Frage, ob bereits im Werk "nachgewickelt" wurde, z.B. für den Einsatz einer EL3(N), oder ob dies einer späteren Reparatur zuzuordnen ist. Das müsste anhand der Lötpunkte festzustellen sein: wenn diese zu sehr von den Lötungen in restlichen Gerät abweichen, dürfte der Fall klar sein.

Wenden wir uns mal der Gerätebezeichnung zu:
WK = Wechselstrom, mit KW-Teil
WKN = " " , neu (Nachkrieg)
WKE = mit E-Röhren (?): nein, klänge zwar logisch, passt aber nicht zu den Schaltplänen

NEWK: könnte dann also tatsächlich ein Zwischenbaumuster sein.


k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: So Mai 26, 2013 17:28 
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Hallo Klaus,

ich denke auch das dass E für die E-Röhren steht. Würde erklären warum ich auch die 6,3V Heizspanung habe.

Auf dem Typenschild steht 89 NE WK. Wobei das NE eingestanzt ist und nicht als Druckbuchstabe.

Welche Endröhre nun passt werde ich morgen mal sehen. Ich versuche die Schaltung heraus zu Zeichnen. Dummerweise befindet sich die Fassung der Endstufe unterhalb des Schalterblocks, also kein herankommen.

:hello:

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