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BeitragVerfasst: Fr Sep 05, 2008 22:41 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,

ich konnte es mir nicht verkneifen, nun doch eine Radioinstandsetzung all meinen anderen, weniger interessanten Reparaturprojekten vorzuziehen. :wink:

Das kleine Radio habe ich etwa letzten Februar/März erstanden. Schon von Anfang an war klar, daß da einiges an Arbeit auf mich zu kommt. Alles was ich bislang darüber weiß ist, daß es anscheinend nicht spielt und daß die arme Sabine irgendwann von irgendwem mit so pseudo-türkisener Farbe lackiert worden ist. Die Grundfarbe scheint mal Braun gewesen zu sein.

Die genaue Identifizierung war nun der erste Schritt. Schließlich gibt es sehr viele Modelle. Alsooo, - ich habe hier eine Sabine ohne zusätzlichen Buchstaben. Mit U-Röhren und in Allstromtechnik. Die Ur-Sabine hatte meines Wissens nach kein UKW, - diese hier hat es. Ich meine auch, daß es ein Bakelitgehäuse wäre. Laut RMorg hatte die Sabine der dritten Generation bereits ein Polystyrolgehäuse.

So. Ich zeige euch zunächst mal ein paar Bilder des "Vorher" Zustandes.
Auf das "Nachher" werdet ihr noch etwas warten müssen. Das geht bei mir alles nicht so schnell wie vielleicht bei vielen anderen Leuten. Aber ich bin schließlich bei der Arbeit und nicht auf der Flucht. Außerdem kümmern mich keine "Arbeitswerte", da es mein eigenes Radio ist. Und last not least habe ich natürlich ständig auch noch andere Arbeit. Kleinkram und "Business as usual", wie der Engländer zu sagen pflegt.

Farbe blättert schon ab. Verschiedene Schrauben am Plastikgitter. Das Schildchen über der Skala fehlt. Hierfür habe ich noch keine Problemlösung parat.

Bild

Hier von schräg oben. Da die Rückwand keine Schrauben mehr hat, wurde diese anscheinend mit Klebeband fixiert. Die Reste sind noch zu sehen. Na, wenigstens sind die Knöpfe noch da, - die Tasten rasten, - und alles was sich drehen lassen sollte, dreht sich auch. Sogar die Skalenzeiger bewegen sich.

Bild

Die Rückwand hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Rechts ist ein Riß, der sich von oben nach unten durch eine ganze Lochreihe zieht. Da werde ich mir was einfallen lassen müssen um das wenigstens einigermaßen zu reparieren.

Bild

So. Nun nehmen wir mal die Rückwand ab. Der Lack an der Ferritantenne ist im Begriff sich aufzulösen. Die Lüsterklemme stammt mit Sicherheit nicht vom Hersteller. Lautsprecherchassis hat Flugrost.

Bild

Links haben es sich mal irgendwelche Spinnen gemütlich gemacht gehabt. Die UABC80 schillert auch schon fast in allen Regenbogenfarben. Mal sehen ob ihr das gut getan hat.

Bild

Unter dem Chassis ist ebenfalls alles nicht mehr so ganz neu. Die allseits bekannten EROs trifft man da, - und auch einige WIMA-Bonbons. Da werde ich wohl ein neues Verfahren entwickeln müssen, um für die gelben Axialen eine entsprechende Tarnung in WIMA-Größe zu erreichen.

Bild

So. Das war's erstmal in der "Programmvorschau".
Weitere Berichte folgen. Allerdings werden sich wohl nicht täglich spektakuläre Fortschritte ereignen.
Anregungen und Vorschläge greife ich allerdings sehr gerne auf.
Da bin ich stets offen dafür.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Fr Sep 05, 2008 23:32 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
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Hallo Rocco11,

ich würde alles ausbauen aus dem Gehäuse inkl. der Polystyrolblende vorne und dann das Gehäuse nicht schleifen, sondern mit Aceton vom Lack befreien, d.h. Papiertücher drauflegen und diese mit Aceton tränken, mit etwas Schwerem abdecken (damit das Aceton nicht gleich verdunstet, am besten auch draußen bei nicht zu warmer Witterung machen) und dann 5 bis 10 Minuten einwirken lassen. Dann mit einem stumpfen Spachtel abschieben, der Lack geht dann wie Butter runter. Etwas schwieriger wird es in den Ecken, wo sich die acetongetränkten Lappen nicht so gut auflegen lassen, da muß man gegebenenfalls etwas kratzen. Bei Bakelitgehäusen geht die Acetonmethode ohne Probleme, da diese nicht angelöst werden können.

Die UABC80 mit dem Getter in Regenbogenfarben ist nichts ungewöhnliches, das findet man häufig bei Siemens-Röhren verschiedener Typen.

Wenn du was vernünftiges hinbekommst aus dem Radio, kann ich dir bei Gelegenheit eine besser erhaltene Rückwand anbieten. Ich habe noch Saba Sabines zum Verschrotten.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 5:50 
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Eine Ähnlichkeit mit der Philetta ist verblüffend! Unten drunter schaut es da genau so wüst aus,wobei ich bei sabas eigendlich nur *aufgeräumte* chassis kenne.

_________________
Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 15:35 
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Hallo,

@Funkschrotti:
Vielen Dank für das Angebot mit der Rückwand. Da werde ich sehr gerne darauf zurückkommen. Denn, mit Rückwandreparaturen ist es immer so eine Sache. Wellungen und Ausfransungen kriegt man noch so einigermaßen hin. Bei Rissen hingegen ist diese Presspappe nicht sonderlich kooperativ.

Eine andere Frage: Das Netzkabel muß natürlich ausgetauscht werden. Es ist weiß und vor allem, - es ist dreiadrig! Weißt Du zufällig, was da im Original mal dran war? Ich vermute ein braunes Zweiadriges ohne zusätzliche Ummantelung. Eine Zweiaderleitung eben.

Am Montag werde ich mal den Baumarkt unsicher machen. Aceton habe ich zwar noch da, aber ich weiß nicht ob die Menge reichen wird. Ich brauche aber auch noch andere Dinge. Bei der Gelegenheit könnte ich auch mal nach dem Kabel sehen. Die Wima-Kondensatoren stellen eine neue Herausforderung dar. Außerdem ist auch noch einer dieser 'vielgeliebten' Kondensatoren mit Abschirmung vertreten. Sogar mit dem Aufdruck "mit Abschirmung an Draht 0,4d".
Nun baue ich erstmal alles aus. Die Pressluft wartet schon. :lol:

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 17:13 
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Dieses Modell wurde von ca. 1955 bis 1960 praktisch unverändert gebaut. Näheren Aufschluss auf das Baujahr müssten die Aufschriften auf diversen Kondensatoren geben.

Bist Du sicher, dass die Originalfarbe des Gehäuses braun ist? Die hellen Knöpfe gab es meines Wissens nur bei den elfenbeinfabenen Gehäusen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 17:27 
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Hallo Lutz,

auf den ersten beiden Bildern sieht man, daß da wo der Türkislack schon abblättert, - daß da Braun drunter vorkommt. Es könnte natürlich sein, daß auch das Braun nur eine selbstgemachte Tünchung ist. Das wird das Aceton dann zutage bringen. Ehrlich gesagt, käme mir das gar nicht mal so ungelegen. Ein elfenbeinfarbenes Gehäuse fände ich schöner. Wie sich ein möglicherweise originales Braun dann mit den hellen Knöpfen vereinbaren läßt, - das kann ich nicht sagen.

Gruß

Rocco11


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 Betreff des Beitrags: Sabine 1956 bis 1958
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 18:20 
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Hallo Rocco 11

Was bisher gesagt wurde, oder gefragt wurde.

Diese Sabine gab es nur von 1956 bis 1958 dann hies sie SABINE L
Mit einem extra Mischteil links auf dem Chassis.

Die Farben waren braun, elfenbein und gold.
Das Kabel ein " dreipoliges Flachkabel" der mittlere Draht ist die UKW Wurf oder Netzantenne.
Zufaellig ist diese Sabine ein Lieblingstyp von mir.

Allstrom mit U- Röhren oder Koffer mit D- Röhren in Serie, da bekomme ich helle Augen.
Anbei 3 Ausschnitte mit dem Sabinen Schild unterhalb der Tasten
braun, elfenbein und gold (im Bild ein Schreibfehler)

Beachte, die Schrift ist logischerweise lesbar!

Aus RMorg geholt!

johann


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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 19:20 
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Ich kenne das Gerät nur in Braun. Auch die Knöpfe waren Braun. Nur die UKW-Skala hatte keine Wellenlinien für das Kanalraster.

MfG Volkmar

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MfG Volkmar

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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 19:27 
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Das ist dann eben die Ausf. L
Gab es in braun und elfenbein

Skala siehe Anlagen aus RMorg.

johann


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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 21:20 
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Hallo Rocco11,

laß das Netzkabel dran, das ist original (siehe Beitrag von Radiowerkstatt).
Zu den weißen Knöpfen gehört ein elfenbeinfarbig lackiertes Gehäuse. Nach dem Abbeizen erscheint eine braune Farbe des Bakelits.

Die große Ähnlichkeit mit der Philetta ist kein Wunder, was Saba da gemacht hat, würde man heute als Plagiat bezeichnen. Es ist alles kopiert von der Philetta, nur eigene Gehäuse haben sie für die Zf-Filter verwendet.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 22:23 
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Hallo Johann!

Ich habe mein Bild jetzt auch gefunden und etwas kleiner gemacht. Es stimmt mit Deiner Abbildung überein.

MfG Volkmar


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MfG Volkmar

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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 22:27 
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Wohnort: Dortmund
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Auf dem Tastensatz
steht ein Datum <1957> ?

gruss alf

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Gruss, alf


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BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2008 23:49 
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Hallo Radiowerkstatt, Funkschrotti, und die anderen.

Das mit dem Netzkabel ist nun klar. Vielen Dank für den Hinweis. Wieder was gelernt. Ich hatte zunächst nur den Netzstecker kontrolliert. Und dort waren ein paar feine Drähtchen des Mittelleiters nur noch 2mm vom Schutzleiterkontakt entfernt. Wer käme auch spontan auf die Idee, daß dieser Mittelleiter eine Wurfantenne darstellt. Nachdem ich das andere Ende des Mittelleiters untersucht hatte, war der Fall klar.

Die Ferritantenne habe ich nun mal abmontiert, damit sie nicht beschädigt wird. Da sind die Drahtwindungen in so Zeugs eingebettet. Das löst sich schon ab wie Blätterteig. Mal sehen was man da tun kann. Gummiringe verhärtet. Kabel zum Lautsprecher verhärtet. Naja, 50 Jahre heiße Umgebung fordern eben ihren Tribut bei Kunststoffen.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Mo Sep 08, 2008 2:23 
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Hallo,

parallel zu noch anderen Arbeiten sind natürlich auch die Kondensatoren dran. Die EROs halten sich zahlenmäßig in Grenzen. Die dunkelbraunen WIMAs sind deutlich in der Überzahl. Hier hat sich nun das bereits zu Beginn erwähnte Problem der angemessenen Tarnung verdichtet. Bis jetzt hatte ich noch keine Idee zur vollständigen Lösung. Keinesfalls werde ich diese gelben Cs so wie sie sind einbauen. Notfalls tarne ich sie als EROs wie schon früher. Lieber wäre mir jedoch eine WIMA-Tarnung. Das Problem der Ummantelung glaube ich zumindest auf dem Papier evtll. gelöst zu haben. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Es bleibt aber noch das Problem der Beschriftung. Anders als bei den EROs ist ja bei den WIMAs keine Banderole angebracht, die man beschriften könnte. Dort ist die Schrift direkt auf den Kondensatorkörper aufgedruckt. Oft ist die Schrift weiß. So auch hier. Hierzu steht die Lösung noch aus.

Hätte da vielleicht jemand eine Idee?
Zur Erinnerung hier noch ein Foto.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Mo Sep 08, 2008 11:26 
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Ja diese *lakritz* kondensatoren sind zu 95% hinüber. Sind meist rissig und/oder ausgelaufen wie der auf dem bild. In einer großen version davon hatte ich schonmal nen satten Kurzen,der ließ im Röhrenamp einen dicken 5W Anodenwiederstad aufdampfen.

_________________
Mfg.
Mario


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