Schnellreparatur - ein Kurzbericht
Seit Jahren stand hier ein unbrauchbarer "Nora Luxussuper Bolero" herum, und der Sohn und ich haben uns das Gerät jetzt mal genauer angeschaut:
Fehler: Das Radio war so tot wie ein Friedhof, das heißt, es "zog" keinerlei "Strom". Die Vorschaltlampe blieb ebenso finster und kalt wie das ganze Gerät.
Erster Check - alles wieder vom Netz trennen und die Netzsicherung prüfen. Diese war laut Ohmmeter in Ordnung.
Während ich die Sicherung wieder einsetzte und zum Grübeln überging, kam der Sohn auf die Idee, das Ohmmeter jetzt doch mal an die Sicherungs-Klemmfedern des Geräts zu halten. Siehe da - nix.
Mit einem Dremel-Bürstchen bearbeiteten wir nun die Klemmfedern. Zum Glück sind diese Federn nur einseitig befestigt, so dass man mit etwas Geschick und Kraft das rotierende Bürstchen unter die Federn bekommt.
Neuer Test: Immer noch kein Durchgang, offenbar waren die Federn innen stärker korrodiert als gedacht. Warum, verdammt, gibt es im ganzen Haus nirgendwo so etwas wie einen Zahnarztspiegel?
Also dann Mut, Gewalt und eine Schleifscheibe. Die Sicherung hatte nun tatsächlich Kontakt - aber das brachte immer noch nichts, das Gerät schwieg beharrlich wie der Exkanzler Kohl auf die Frage nach seinen Parteispendern.
Der nächste Verdacht war dann des Vorbesitzers selbstentworfene Netzkabelverlängerung:
Geöffnet habe ich das nicht, ich wollte gar nicht wissen, was mich da drin erwartet. Dieses Paradestück deutschen Könnens erwies sich jedenfalls tatsächlich als hervorragender, allpolig wirkender Schutz gegen jedwede Inbetriebnahme des Radios. Wir haben dann das Netzkabel kurz vor dieser - wenn schon nicht elektrischen, so doch immerhin optischen - Verlängerung abgeschnitten und den Stecker da befestigt - und die Vorschaltlampe begann sacht zu glühen, wir bekamen sogar einen Sender auf UKW.
Ohne die Vorschaltlampe kam dann eine ganze Reihe von Sendern, das Radio klingt ganz gut und macht ordentlich Pegel. Und das war's erstmal mit der Reparatur. Eine genaue Prüfung - also ob die Sender "stimmen", und ob auch der AM-Teil geht - kommt dann beim nächsten Mal. Ohne Schaltplan/Abgleichanleitung kann man da sowieso nicht allzuviel machen.
Gruß Ben und Sohn
EDIT 14.30 Uhr:
Der Sohn ist 15 Jahre alt, Hauptschüler, in elektronischen Dingen sehr interessiert und handwerklich-praktisch begabt. Er kommt gewissermaßen "vom Lötkolben her" (während ich selber leider nur "vom Schreibtisch" herkomme). Der Sohn hat sogar eine Lehrstelle in Aussicht (bei der Computerfirma, wo er zeitweise jobbt), die Lehre würde er auch sehr gern machen, allerdings müssten die Schulnoten, vor allem in Mathe, besser sein, sonst - so der Meister dort - wird's nix mit der Lehrstelle.
Die schlechten Noten sind - ich muss es leider sagen - rein faulheitsbedingt (sorry, Sohnemann, wenn Du das zufällig liest).
Was tun? Jede Art Nachhilfe in Mathe, wenn ich sie mache, lehnt der Sohn rundheraus ab. "Mit dem Trichter" geht es also nicht, man müsste es über die Motivation versuchen, so dass es von selber anspringt.
Aber wie? Hat jemand eine Idee?
Danke im voraus, Gruß Ben