Hallo,
ich habe in der Bucht einen ziemlich abgerockten Nordmende Rigoletto 59 3D gefischt.
Erstens stehe ich auf Nordmende und zweitens war der Preis mit 10 Euro recht ok.
Es hat wohl aufgrund der schlechten Beschreibung und des echt abschreckenden Fotos keiner außer mir angebissen.
Das Radio kam wie schon auf dem Foto zu erkennen, in einer veritablen Dreckschicht umhüllt bei mir an. Verkauft wurde es als defekt.
Mit Staubpinsel und Druckluft bewaffnet, habe ich dann mal vorsichtig den gröbsten Dreck entfernt und zum Vorschein kam ein recht gut erhaltenes Holzgehäuse und ein Skalenglas ohne Lackschäden oder Kratzer, zumindest soweit ich das bisher beurteilen kann.
Der UKW Skalenzeiger bewegt sich einwandfrei, der für die restlichen Bänder hängt in eine Richtung.
Die Tasten funktionieren zumindest mechanisch.
Nächster Schritt, Rückwand runter und auch da die 3mm dicke Staubschicht vorsichtig entfernt.
Danach setzte ich mich mit einer Taschenlampe bewaffnet hinter das. Gerät und suchte nach erkennbaren Fehlern, losen Drähten, verschmorten Teilen, Elektrolyt an Stellen wo es nichts zu suchen hat, defekte Sicherungen etc. Es sah alles gut aus. Zumindest so gut, dass ich das gute Stück mal an den Trenntrafo hing und einen sanften Start wagte.
Die Skalenlämpchen leuchteten auf und kurz darauf war in allen Röhren die Heizung zu sehen.
Ton war allerdings keiner zu hören. Einzig beim Drehen am Lautstärkeregler war ein recht kräftiges Krachen zu hören. Gut, das heißt wohl zumindest ein Teil des NF. Bereichs funktioniert

Beim weiteren Abklopfen der Röhren, kamen ebenfalls Geräusche, also habe ich die Röhren alle mal einer Kontaktpflege unterzogen und auch die Sockel mit ein wenig Tunerspray gereinigt und siehe da, auf KW, MW und LW waren plötzlich Sender hörbar, wobei sich beim Durchstimmen der Dreck im Kondensator lautstark zu Wort meldete.
Auf UKW sieht die Sache allerdings anders aus. Es ist absolut kein Ton zu hören, nicht mal Bandrauschen wenn Lautstärke auf Maximum steht.
Ich habe mit einem zweiten Radio rangeschnuppert. Da ist absolut nichts zu hören.
Wenn ich mich richtig erinnere sollte doch der ZF Oszillator für UKW um 10,7MHz über der Empfangsfrequenz zumindest soweit abstrahlen, dass ich ihn 'höre' wenn ich die Antenne neben die Röhre halte.
Was wäre der nächste Schritt um das Problem weiter einzugrenzen?
Mein Equipment:
Fluke 45 Tischmultimeter
Billigsdorfer-Digitaloszi (10MHz)
Ersa Lötstation
Labornetzteil
Trenntrafo
Lg. Nudnik