Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 13:50 
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Registriert: Sa Jan 11, 2014 12:17
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo,

hier möchte ich meine ersten Erfahrungen über die Restauration eines Nordmende Fidelio 56 3D dokumentieren.

Ich bin Neuling - hier und in Sachen Dampfradio Restauration. Daher kann dieser Bericht als Hilfe für andere Neulinge und als Anregungshilfe durch die "alten Hasen" nützlich sein.

Hier ein Paar erste Eindrücke:

Es war einmal ein Fidelio, dass war ganz schön schmuddelig...
Bild Bild Bild Bild Bild

Doch dann kam eine gute Fee...ähem oder eher ein Putzteufel:
Bild Bild Bild Bild

Soweit so gut. Dann der erste erfolgreiche Test:
Bild

Ein paar Schalter klemmen noch, die Potis kratzen leicht und bisher habe ich nur Mittelwelle empfangen.
Naja ich mach mich mal weiter ran für nen kurzen Test und die Vorbeteitung der zu tauschenden Kondensatoren.

Ziel ist es, das Gerät optisch so schön wie möglich herzurichten und es technisch zur bestmöglichen Klang- und Empfangsqualität zu bringen die möglich ist.
Außerdem soll es alltagstauglich werden und auch schonmal ein paar Stunden laufen, falls da nichts gegen spricht bzw. das nicht unrealistisch ist.

Über Feedback und Unterstützung würde ich mich sehr freuen.

Gruß Christian


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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 15:19 
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Hi,

sieht doch schon ganz gut aus :super: . Jetzt solltest du dir die Schaltungsunterlagen besorgen und evtl. ein Foto der Chassisunterseite einstellen.

Es gibt hier einen schönen Fred wo die überprüfungswürdigen Kondensatoren benannt sind. Findet man hier:

http://www.dampfradioforum.de/viewforum.php?f=24


Zum Thema Kondensatoren tauschen:
Es gibt da durchaus verschiedene Ansichten. Einige tauschen radikal alles aus inkl. der Elkos und teilweise auch Widerstände. Dann gibt es welche die tauschen nur Teile aus, die im Fehlerfall Schäden verursachen und dann gibt es die, die lieber alles Orginal haben wollen und dabei teilweise auf de Funktion der Geräte verzichten.

Meiner Erfahrung nach zumindest ändern sich die Ansichten im Laufe der Sammeltätigkeit. Anfangs ist man mit der Röhrentechnik noch nicht so auf Du und Du und sammelt die eine oder andere Erfahrung. Hier wird auf das gehört, was die 'Erfahrenen' so sagen. Später bildet man sich seine eigene Meinung und handelt danach.
Letztlich macht man anfangs Dinge worüber man später die Hände über dem Kopf zusammen schlägt :wink:

Also - bevor du los lgst und das komplette Innenleben erneuerst, solltest du dir die Meinungen anhören die noch kommen und danach erst handeln.

Unabhängig davon gibt es wenige Bauteile, die wirklcih einen schaden verursachen können wenn sie defekt sind. Diese sollte man identifizieren und tauschen bzw. entfernen.

Sofern vorhanden stelle bitte den Schaltplan hier ein. Dann wird man dir auf die Sprünge helfen.

Bei den Kondensatoren sind es meist folgende:
- Koppelkondensator von der Anode der EABC80 (sofern bei diesem Gerät vorhanden) zum Gitter 1 der Endröhre (meist EL84). Der ist meist Leck (Isolationswiderstand schlecht) und sorgt für eine Überlastung der Endröhre. Merken tut man das meist erst sehr spät.
- Entstörkondenstoren hängen manchmal Netzseitig zwischen Chassis und dem Stromnetz. Diese kann man zunächst entfernen und später durch Y2 Kondensatoren ersetzen
- Mansche Endstufen haben einen Kondensator von Anode Endröhre nach Masse. Schlägt der durch, ist der AÜ in Gefahr -> schwer beschaffbar.

Wenn diese überprüft und getauscht sind, kann erstmal nicht mehr allzu viel passieren. Dann sollte man erstmal die Spannungen an den Röhrenpins mit denen im Schaltplan vergleichen. Da kann man meist sehen, wie gut die restlichen Bauteile sind.

Ich denke dir Warnhinweise zu hohen Spannungen und geräten ohne Netztrennung hast du schon gelesen und verinnerlicht :mrgreen: :
In der Grundlagenrubrik die ersten Freds - da stehen die wichtigen Dinge drin. Bitte lesen und verstehen :mrgreen:

Gruß
Oliver

_________________
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 17:15 
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Den vom Olliver erwähnten Koppel C findest Du hier:

http://www.schmiereck.de/jawiki/user/Hi ... io%2056-3D

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Matthias Claudius
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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 17:23 
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Registriert: Sa Jan 11, 2014 12:17
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hi Oliver,


ja mit der Thematik Teile/Kondensatoren tauschen hab ich mich schon etwas befasst.

Für mich sind am wichtigsten (chronologische Reihenfolge):

1. Sicherheit (brauche weder Stromschlag noch Hausbrand)
2. Vermeiden von Schäden am Gerät
3. Alltagstaugliches Gerät, dass auch mal länger laufen kann

Ich muss nicht(!) um jeden Preis den Originalzustand erhalten (auch von Tarnen würde ich wohl absehen).
Tausch von Bauteilen die Schäden hervorrufen können und Bauteilen die auf Dauer wahrscheinlich eh gewechselt werden müssen find ich aber sinnvoll. Alle Teile rausrupfen wiederum nicht.

Hier die Bilder der Chassisunterseite und der Schaltplan:
Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Ich habe eben etwas rumprobiert. UKW ist komplett ohne Funktion. Auf den anderen Frequenzbändern bekomme ich Sender empfangen (am besten WDR2 auf M).
Das magische Auge :mauge: leuchtet übrigens überhaupt nicht :(

Die Klangleiste (?) funktioniert. Die Klaviatur unten ist etwas hakelig, insbesondere der UKW Schalter stellt sich bei Anwahl eines anderen Senders oder bei AUS nicht zurück.


Ach ja...noch mal was WICHTIGES! (hier ein paar echte Anfänger unsicherheiten!!!)
Das original Netzkabel war ja noch dran. Ohne Schuko Aussparungen. Ich habe dies gegen ein anderes getauscht (mit Lüsterklemmen aktuell). Das Netzkabel zu tauschen macht ja eh Sinn, da es stellenweise vielleicht porös ist obwohl man noch nichts sieht. Also wollt ich es gegen ein stinknormales Netzkabel tauschen oder spricht da was gegen?

Wie schliesse ich das dann an? Sollte ich dann den Schutzleiter an das Chassis anschliessen? Ist es egal wie ich Phase bzw. Nullleiter an den Trafo anlöte (beim Originalkabel gibts die Unterscheidung ja gar nicht)?


Hm soviel zum aktuellen Stand.

Gruß und vielen Dank für die Unterstützung
Christian


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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 17:32 
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Christian,
:idea: Wenn Du den von mir verlinkten Plan nimmst, hast Du eine Super vergrösserungsmöglichkeit vom Plan.

"Wie schliesse ich das dann an? Sollte ich dann den Schutzleiter an das Chassis anschliessen? Ist es egal wie ich Phase bzw. Nullleiter an den Trafo anlöte (beim Originalkabel gibts die Unterscheidung ja gar nicht)?

NUR so Bitte:

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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 17:44 
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Hi Georg,

danke, aber den Schaltplan habe ich bereits. Daher kommt ja das Bild das ich hochgeladen habe.

Allerdings wäre es eine wirkliche Hilfe, wenn Du mir eine Antwort geben könntest, statt nur auf den Schaltplan zu verweisen. Denn wenn ich den lesen kann brauche ich keine Hilfe und wenn nicht hilft er mir nicht ;-)

Gruß Christian


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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 17:46 
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Dampfross hat geschrieben:
Hi Georg,

danke, aber den Schaltplan habe ich bereits. Daher kommt ja das Bild das ich hochgeladen habe.

Allerdings wäre es eine wirkliche Hilfe, wenn Du mir eine Antwort geben könntest, statt nur auf den Schaltplan zu verweisen. Denn wenn ich den lesen kann brauche ich keine Hilfe und wenn nicht hilft er mir nicht ;-)

Gruß Christian



Will damit sagen ich bin damit nicht so geübt und brauche den Schubs eines Profis.

Für mich sagt der Plan:
Eine Leitung an den Anschluss zur Glassockelsicherung, die Andere an den Spannungs-Wahlschalter.

Damit ist meine Frage bzgl. Phase, Nulleiter und Schutzleiter noch offen.

Gruß


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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 17:51 
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Ist das Netzkabel ganz ab (Wech?)

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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 17:54 
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Dieses Radio hat im Originalzustand nur ein zweipoliges Netzkabel, so wie heutige schutzisolierte Geräte auch. Also ohne Schutzleiter.

Wie rum Phase und Nullleiter angeschlossen werden, spielt keine Rolle, weil die Polung des Netzsteckers ja auch zufällig ist.

Wichtig ist, dass Du die Enden des neuen Netzkabels vor dem Verlöten in den lötösen durch Umbiegen verankerst. Das verhindert, dass sie beim Versagen einer Lötstelle unkontrolliert irgendwo gegenfallen. Und natürlich auf ordnungsgemäße Isolation und Zugentlastung achten.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 17:59 
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Der Lutz war schneller.

Ist der Trafo gut zugänglich? Um die vom Lutz angesagten Stellen am Trafo auch mal mit Foto für Dich zur Sicherheit zu Markieren.

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BeitragVerfasst: Sa Jan 11, 2014 18:38 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Dieses Radio hat im Originalzustand nur ein zweipoliges Netzkabel, so wie heutige schutzisolierte Geräte auch. Also ohne Schutzleiter.

Wie rum Phase und Nullleiter angeschlossen werden, spielt keine Rolle, weil die Polung des Netzsteckers ja auch zufällig ist.

Wichtig ist, dass Du die Enden des neuen Netzkabels vor dem Verlöten in den lötösen durch Umbiegen verankerst. Das verhindert, dass sie beim Versagen einer Lötstelle unkontrolliert irgendwo gegenfallen. Und natürlich auf ordnungsgemäße Isolation und Zugentlastung achten.

Lutz

Ach man, ich Depp. Danke, dass hatt es jetzt gebracht. Manchmal steht man echt auf dem Schlauch.
Irgendwie hat mich der runde "Pseudo-Schuko-Stecker" des Original Netzkabels so verwirrt, dass ich die Verwendung eines 2-poligen Kabel völlig ausser Acht gelassen hab. :lol:

Danke auch für den Tipp mit der Verankerung.

Der Trafo ist recht gut zugänglich - siehe Fotos. Aktuell ist ja noch das Ende vom Original Kabel dran, also kein Problem.

OK, ich danke Euch allen und wünsch nen schönen Abend. Bis nächstes Wochenende muss Fidelinchen jetzt eh in die Heia.

Gruß
Christian


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