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 Betreff des Beitrags: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: So Feb 02, 2014 22:22 
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Hallo zusammen,

irgendwo hatte ich schon einmal gelesen, daß in einem Siemens aus der Zeit ein Neutralisationstrimmer kapazitätslos geworden war und somit das Anschwingen des UKW-Oszillators verhinderte, ich weiß aber nicht mehr, wo das war.

Heute hat es mich erwischt - oder eher einen gestern gekauften Siemens G51. Keine Funktion auf UKW, kein Anschwingen des Oszillators. Da ich den Trimmer für verdächtig hielt und sich beim Durchdrehen auch nichts änderte, habe ich kurzerhand mal einen 4,7pF drübergelötet und schon kam der Empfang.

Bild

Nun kann ich damit ja die Neutralisation nicht einstellen. Gesetzt den Fall, ich finde einen passenden Trimmer, wie stelle ich den so ein, daß die Störstrahlung minimal wird. Ein Hf-Voltmeter an den Anteneneingang ? Oder ein Oszilloskop mit großer Bandbreite ?

Nebenbei: wir hatten doch neulich bei den Rheingolds das Thema Störstrahlung. Daß diese völlig offene Siemens-Konstruktion mit den beiden EC92 da gute Werte erreicht, kann ich irgendwie nicht glauben.

H.

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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: So Feb 02, 2014 23:20 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
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Hallo, Holger,

Ich würde wie folgt vorgehen, davon ausgehend, das keine professionellen Messmittel zur Verfügung stehen...

Das Siemens Gerät mit angeschlossenem Dipol auf eine Frequenz von ca 93 - 95 Mhz einstellen, dort, wo kein Empfang ist, und auch auf einer 10,7 Mhz höheren Frequenz kein Sender sein sollte.

Mit einem anderen Radio die Oszillatorfrequenz des Siemens einstellen ( in diesem Beispiel 103,7 - 105,7 Mhz )

Dann den Neutralisationstrimmer auf minimale Feldstärke am anderen Radio einstellen.
Es kann sein, das das nicht auf Anhieb gelingt, dann die Entfernung zum Abhörempfänger vergrößern. Es kann sein, das das mehrere 10 meter sein muss, dann braucht man ggf. eine weitere Person.
Ich hoffe, das hilft weiter.

VG Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 8:03 
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Hallo Henning,

OK, danke, die Richtung ist klar. Was wären für Dich "professionelle Meßmittel" ?

Hast Du so einen Siemens aus der Zeit schon einmal geöffnet ? Wenn ja, was denkst Du zum Aufbau der UKW-Abteilung ?

Gruß
Holger

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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 10:23 
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holger66 hat geschrieben:
Was wären für Dich "professionelle Meßmittel" ?


Ich bin zwar nicht Henning, aber die professionelle Lösung wäre ein Spectrum Analyzer, eventuell ein selektives HF-Voltmeter. Der Analyzer hätte den Vorteil, dass auch die Oberwellen der Oszillatorfrequenz sichtbar werden. Wenn wir aber davon ausgehen, dass sich die per Neutralisation zu unterdrückende Störstrahlung vornehmlich auf die Grundfrequenz beschränkt, sollte die Variante mit dem zweiten Radio für Deine Zwecke durchaus reichen.

Ralf

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Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.


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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 10:37 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Zitat:
... aber die professionelle Lösung wäre ein Spectrum Analyzer, eventuell ein selektives HF-Voltmeter. Der Analyzer hätte den Vorteil, dass auch die Oberwellen der Oszillatorfrequenz sichtbar werden.

Je nach Geräteeigenschaften ließen sich die Oberwellen auch mit einem selektiven HF-Voltmeter bestimmen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 10:40 
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Schon richtig. Ist aber sowieso akademisch, denn für Holger wäre das alles der totale Overkill.

Ralf

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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 11:09 
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Wie meinst Du das denn ?

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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 13:00 
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Registriert: Mo Aug 27, 2012 13:47
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Der Einsatz (lies: die Beschaffung) eines Spectrum Analyzers oder eines selektiven HF-Voltmeters wäre für Dich in diesem Fall Overkill. Jetzt klar?

Ralf

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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 15:32 
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Hallo Holger,
das scheint ja der Standardfehler bei den Siemens dieser Baujahre zu sein. Hatte ich auch schon. Siehe:

viewtopic.php?f=32&t=14706

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Viele Grüße

Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 15:35 
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holger66 hat geschrieben:
Nebenbei: wir hatten doch neulich bei den Rheingolds das Thema Störstrahlung. Daß diese völlig offene Siemens-Konstruktion mit den beiden EC92 da gute Werte erreicht, kann ich irgendwie nicht glauben.

H.


Hallo Holger, ich zitiere mal hier aus dem entsprechenden Forumsthread im drf (anonymisiert):

"....Das ab 1953 mit dem Fernsehen alle Konzepte die eine EF42 oder ECH als Mixer hatten, ab sosfort Müll waren, (...)
Dass ab da, nur noch EC92 mit und ohne Vorstufe oder (nicht im text dort) 2x EF42 und 2xEF80 (SABA) und ECC81 (Telefunken und Andere) Postzulassung bekamen ist wohl Makulatur?

Zitat:
Das Fernsehen ab Dez. 1952 machte es notwendig, UKW- Eingsteile so zu konstruieren,
dass der Fernsehempfang nicht durch die Oberwellen des UKW- Oszillators gestört wurde.
Die zum Teil sehr offene Bauweise un die Verwendung der multiplikativen Mischung mit einer Triode –Hexode (ECH42 usw) war damit tabu.
Die dort notwendigen Oszillatorpegel von 4 Volteff aufwärts, waren unbrauchbar.
Dass es doch noch Schaltungen mit einer ECH81, auch bei Grundig gab,hängt damit zusammen, dass deren Systeme ohne interne Verbindung von Triode zu Hexode waren.
Ausserdem wurden rauscharme Mischerstufen mit Trioden, wie EC92 oder der Triode aus der ECH81, entwickelt. Die Schaltungen kamen mit Oszillatorpegeln von 2,5Veff, der EC92 oder 4,5Veff der ECH81 zurecht. Dazu kamen abgleichbare Brückenschaltungen, die den Oszillator wirksam vom HF- Eingang trennten, dazu hatte man die Schaltungen in Blechdosen verschiedenster Ausführung versteckt. Dazu kamen die unterschiedlichsten HF- Filter und Fallen um die ZF aus der Antenne fernzuhalten und Reste von Oszillatorspannungen von der Antenne fernzuhalten.
Weil zu der Zeit, 1952 /53 der AM-teil noch kostenintensiv war, wurde beim UKW-Teil noch immer gespart, z.B. meist die Vorstufe mit einer EF80. Diese war nur in den oberen Preisklassen zu finden. Erst ab 1954 mit dem Erscheinen der Doppeltriode ECC85 hat sich als Standartlösung entwickelt. "...



Damit ist doch, bezogen auf den Siemens G51 von 1955/56, eigentlich alles gesagt, oder irre ich ? 8_)


Davon ab: ich prognostiziere mal, in puncto "Trimmerfehler" werden wir in den nächsten Jahren noch so manche Überraschung bei unseren Patienten erleben, nicht nur bei den Siemens-Geräten.

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 15:53 
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Hallo Ralf,

nö, gar nicht mal. Sammlerkollege Dr. R. hier um die Ecke hat alles nach Bedarf rumstehen, bräuchte ich nur hinfahren....

Hallo Klaus,

ich zielte auf genau eine Formulierung vom Johann: "dazu hatte man die Schaltungen in Blechdosen verschiedenster Ausführung versteckt." Genau das feht hier nämlich völlig und war auch nie da. Während Saba, Grundig, Loewe und all die anderen möglichst HF-dichte Blechdosen um das alles herumkonstruierten (letztens hatte ich noch die extrem dichte Box von Schaub auf dem Tisch), stehen hier beide Röhren nackt und bloß auf dem Chassis und auch unten sind alle Bauteile komplett offen zu sehen. Da wundert man sich dann schon, wenn man nach Johanns Text weiß, welch Buhei gemacht wurde, um die Dinger dicht zu bekommen.

Hallo Frank,

genau den Thread meinte ich.

H.

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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 17:28 
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Stichwort: Abstrahlung über Antenne.
Der Aufbau bei den Siemensgeräten dieser Generation wird schon "dicht" sein, sonst hätten die keine Zulassung bekommen.
Man hat das Chassis nach oben und unten sowie die hoffentlich originale Serviceluke (Abdeckung). Das hat dann wohl gepasst.
Viel wichtiger scheint mir dabei wie schon oben geschrieben die Antenne zu sein. Und da geht es logischerweise nicht um Bauform des Gehäuses sondern um die Entkopplung über die Vorstufe.
Zumindest ist das meine Sichtweise.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 18:49 
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Paul, Du stimmst mir aber zu, daß die Siemens-Variante im Vergleich zu den Keksdosen-Lösungen der anderen Hersteller billiger gewesen sein dürfte ? Du weißt doch, wie das ist: mit der offenen Lösung hat man die Vorgabewerte womöglich so gerade eben geschafft, sparte aber 79,3 Pfennige an den Materialkosten. So kenne ich das jedenfalls aus Kostenrechnersicht ! :wut:

H.

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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 21:20 
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Registriert: Mo Aug 27, 2012 13:47
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holger66 hat geschrieben:
Du weißt doch, wie das ist: mit der offenen Lösung hat man die Vorgabewerte womöglich so gerade eben geschafft, sparte aber 79,3 Pfennige an den Materialkosten. So kenne ich das jedenfalls aus Kostenrechnersicht !


Naja, für uns hat es nebenbei den Vorteil, dass Reparaturen am Tuner nicht in verschärfte Klempnerei ausarten.

Ralf

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 Betreff des Beitrags: Re: Siemens G51: irrer UKW-Fehler
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 21:31 
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Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, Holger.
Ich denke mal ein separat gebauter Tuner (eventuell ausgelagerte Arbeit) kann sogar preiswerter sein. Von Fremdbaugruppen ganz zu schweigen (nicht so bei Siemens dieser Jahre).
Ein in Großserie gebauter Universaltuner kann , da bin ich mir sogar sicher, preiswerter sein.
Ich denke mal eher, das war ein Versuch eventuell preiswerter und technisch stabiler zu sein, was dann allerdings nicht geklappt hat. Zumindest hat es aber ein paar Jahre funktioniert, sonst hätten sie es nicht gemacht.
Aber mal ganz ehrlich? Ich glaube eher das dies hier Kaffesatzleserei ist, da wir es nicht wissen :Schulterzuck:

paulchen


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