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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Mi Mär 05, 2014 18:58 
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...wenn das "Kästchen" über Koaxkabel angeschlossen wird, sollten diese (also die beiden HF-Kabel) auch mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen werden, um störende Reflexionen zu vermeiden. Die Kabel zum Y-Kanal des Sichtgerätes sollten abgeschirmt sein, müssen aber nicht mit Wellenwiderstand abgeschlossen werden, weil die Frequenzen im NF-Bereich liegen.

Motto: Wir probieren solange, bis es geht. So macht es der Praktiker. Er weiß aber nicht, warum es geht.
Der Theoretiker rechnet 1000 mal neu, doch es geht nicht, und er weiß auch nicht, warum.
Grüße
-charlie-


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Mi Mär 05, 2014 22:07 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Der SMT hat einen BNC Ausgang, den wollte ich über einen T-Abzeig auf Radio und Schaltung verteilen.
Die Eingänge der Schaltung werden 2 SMA Buchsen die über RG174 an SMT und AFGU angeschlossen werden. Den Eingang vom Ratiofilter wollte ich als BNC Buchse einbauen, so kann ich einen Tastkopf vom Oszi als Anschluss nehmen.

Rosel


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 8:06 
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Hallo Charlie,

weiser_uhu hat geschrieben:
...Ich will die kleine Schaltung mit der Diode nochmal für alle hier erklären...

vielen lieben Dank! Inzwischen habe ich auch die Fotos gefunden. Das ganze sah dazumal so aus und ich denke, ich habe mit einem Eigenbau-Diodenmischer experimentiert, denn einen industriell aufgebauten Markenmischer hatte ich nicht zur Hand.

Die Experimente führte ich an einem Sachsenwerk Olympia 551 WU durch, den ich zuerst abgeglichen hatte, damit er als Referenz zum Probieren zur Verfügung stand.

Erstes Foto: Ratiokurve
Zweites Foto: Kurve eines Bandfilters
Drittes Foto: mit Marke - ja - ging und muss also gehen! :)

Noch eines dazu:

Beim Wobbeln eines Rundfunk-ZF-Verstärkers ist es - mal flapsig ausgedrückt - egal, ob man mit Marken arbeitet oder nicht, da die Genauigkeit zumindest bei einem Standard-Sechskreiser mit seinen beiden ZF-Bandfiltern allemal gut einstellbar ist. Man bekommt - sofern keine Fehler im ZF-Verstärker vorliegen - stets eine gute Bandfilterkurve bzw. eine hinreichend gute, irgendwie rechteckige, Kurve des Verstärkers eingestellt. Das entspricht auch den reproduzierbaren Angaben im "Pabst" und ich habe das 'zigmal so gemacht.

Anders wirklich beim Fernseher. Paralleltöner geht noch. Aber wehe, man begibt sich ins Reich der Intercarrierglotzen mit seinen "versetzt einstellbaren Bandfiltern". Hier ist es völlig richtig, was Du - Charlie - schreibst, angesichts der gefühlten 30 einzustellenden Bandfilter und Nyquist-Flanke bzw. Tontreppe... Ohne Marken geht hier gar nichts und das ist auch nach wie vor für mich der Grund, hier nicht wirklich was ausrichten zu können. Denn wenn man nicht weiss, ob der ZF-Verstärker überhaupt richtig funktioniert (noch Bauelementefehler drin usw. usf.), er also keine Referenz zum Testen und Überprüfen der Meßeinrichtung darstellt (!), so ist das echt schwierig, den Meßvorgang mit reproduzierbaren Ergebnissen durchzuführen.

Schwierig waren auch zumindest in der damaligen RFT-Meßpraxis bei den Glotzen die Siebglieder zum Prüfling und zum Oszi, die man verwenden musste. Deren Werte waren oft nur in den Service-Anleitungen angegeben und mussten exakt eingehalten werden, weil sonst reproduzierbare Anzeigen / Kurven oftmals unmöglich waren.

LG Michael


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 10:14 
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...völlig richtig, Michael, was Du da schreibst. Ein Radio ist immer hinzukriegen, auch ohne Wobbler und ohne Marken, das ist nicht kritisch. Beim Fernseher sieht man am Wobbler gleich - wenn man sinnlos dranrumdreht - was für einen "Schaden" man angerichtet hat. Das Fernsehbild ist sofort mies, keine Schärfe, "Fahnen" an größeren Flächen, Verziehen, Synchronisation wird schlecht.... NIcht umsonst ist die ZF-Durchlasskurve in den Serviceunterlagen abgebildet und einigermaßen beschrieben, welche Kerne wofür da sind.

Danke für Deine Bestätigung, was die Markenerzeugung anbetrifft. Ich will Euch noch was Lustiges erzählen, das müßt Ihr nicht ernst nehmen, nur darüber lachen:

Der Theoretiker sagt:
Die Frequenzmodulation eines HF-Trägers erzeugt immer ein unendlich breites Spektrum. Man kann mathematisch zeigen, dass das Spektrum in den Amplituden sich nach einer Besselfunktion verteilt und nach unten und oben immer unbegrenzt ist. Deshalb ist auf UKW keine verzerrungsfreie Übertragung möglich, weil die Bandbreite der ZF das Signal beschneidet. Wenn man aus einem unendlich breiten Signal nur etwas begrenztes herausnimmt und nutzt, hat man unendlich viele Frequenzen weggelassen, und die fehlen später bei der Reproduktion des Signals im Ratiodetektor. Deshalb wird es auf UKW immer ein unsauberes Signal sein und sich in erhöhtem Klirrfaktor niederschlagen.

Der Praktiker sagt:
Es stimmt, es gibt ein unendlich breies Spektrum, doch es genügt, die dominanten Frequenzen in der Umgebung des Trägers zur Reproduktion zu nutzen, weil die Frequenzanteile, die die restlichen weggelassenen Frequenzen am Signal bewirken würden, unmaßgeblich sind. Natürlich wird sich ein Klirrfaktor einstellen, der jedoch von praktisch allen Radiohörern nicht als störend empfunden werden wird. Deshalb bleibt UKW mit Frequenzmodulation das geeignete Übertragungsmedium insbesondere auch für Musik.

Das Interessante daran ist (so ähnlich ist es in der Politik), alle beide haben Recht! Ergänzung: Obwohl beide etwas genau gegensätzliches behaupten!!!! Ende Ergänzung.

Warum erzähle ich das? Wenn Ihr wobbelt, lasst die Frequenz möglichst langsam hoch und runter laufen (so, dass noch ein stabiles Schirmbild zu sehen ist, 50 Hz oder weniger), weil das Spektrum sonst nicht nur aus einer "wandernden Frequenz" besteht, sondern sich Seitenbänder ausbreiten, die bei der Messung stören. Man will ja nur die Übertragungseigenschaften von einer Frequenz, nicht von einem ganzen Bündel.

@Rosel: Es wird funktionieren. Mach alles in Ruhe!

Grüße vom
-charlie-


Zuletzt geändert von weiser_uhu am Do Mär 06, 2014 10:24, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 10:15 
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Um mal das Ganze vom Prinzip her aufzuzeigen, hatte ich mir damals eine Gegenüberstellung gezeichnet, damit ich das alles auch verstehe... Und zwar ging es um den Selektografen SO82 vs. eines Selbstbau-Wobblers, der im damaligen "Funkamateur" veröffentlicht wurde. Die Selbstbau-Schaltung lehnte sich angeblich an den SO82 an (irgendwo in den Unterlagen sogar noch vorhanden...).

Beide Geräte verfügen über einen eingebauten Markengeber nebst Markenmischer. Im SO82 ist der Sichtteil eingebaut, hingegen musste man am Selbstbau-Wobbler einen Oszi anschliessen, er verfügte nicht über ein eigenes Sichtgerät (logo, denn wer hatte schon so etwas daheim...). Die Veröffentlichung arbeitete mit dem damaligen EO 1/7 "Picoskop". :)

Und es brauchte einer unterschiedlichen Anzahl von Meßabeln, um zu arbeiten.

Anbei die Zeichnung als .pdf. Ich hoffe, alles ist verständlich und - richtig.

LG Michael


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Zuletzt geändert von MichaelM am Do Mär 06, 2014 10:21, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 10:19 
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Danke, Michael für die Infos. So kann man das Wobbeln immer besser verstehen! :D
Grüße vom
-charlie-


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 10:24 
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...dennoch habe ich es immer noch nicht wirklich verstanden, wieso man beim SO82 die HF hinter die OA685 einspeist. :?:

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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 10:46 
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@ Michael
auch von mir vielen Dank für das PDF. Ich habe auch einen AS4 ohne Markengenerator. Bisher habe ich mir so beholfen
das ich am Y- Eingang vom Oszi einen HF Generator mit der gewünschten Marken HF induktiv eingekoppelt habe.
Dafür habe ich einfach ein Stück Koaxkabel genommen und auf den Schirm den Generator gelegt, der Innenleiter
führt das Signal vom Ratio. Das ergab dann auch so einen kleinen Zappel auf der Kurve. Ich werde aber die Variante mit
der Diode auch noch ausprobieren. Schöner wäre es als Marke eine Linie oder einen Punkt zu erzeugen.

Gruß
Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 12:27 
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MichaelM hat geschrieben:
...dennoch habe ich es immer noch nicht wirklich verstanden, wieso man beim SO82 die HF hinter die OA685 einspeist. :?:

tubefan hat geschrieben:
... einfach ein Stück Koaxkabel genommen und auf den Schirm den Generator gelegt, der Innenleiter führt das Signal vom Ratio. Das ergab dann auch so einen kleinen Zappel auf der Kurve...

Naja, das bestätigt eben wieder den allseits getätigten Ausspruch, dass die Wege des Herrn und der HF unerforschlich sind... :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 15:33 
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Hallo Michael,
man kann es vermutlich "vorn oder hinten" an der Diode einspeisen, die HF liegt ja an der Diode auf jeden Fall an. Zum NF Zweig hin ist ja ein großer Widerstand geschaltet. Mir fällt auf, dass die Koppelkondensatoren von den Generatoren relativ groß sind, ich hab sie kleiner in Erinnerung. Wir hatten sie nur so groß gemacht, dass die Marken gerade gut zu sehen waren. Hängt wahrscheinlich auch von der Amplitude der Ausgangsspannung ab. Da kann man ja etwas experimentieren. Das Meßsignal "verheiratet" man mit dem Markensignal am Besten mit 2 Potis, da kann man beide Spannungen getrennt einstellen, so wie man sie braucht.

Die beiden HF-Generatoren würde ich nicht einfach parallel schalten wie in den beiden rechten Bildern gezeigt, da "kämpfen" die doch gegeneinander.... :(

Grüße vom
-charlie-


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 Betreff des Beitrags: Re: Frage zu ZF-Abgleich
BeitragVerfasst: Do Mär 06, 2014 16:17 
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weiser_uhu hat geschrieben:
...Die beiden HF-Generatoren würde ich nicht einfach parallel schalten wie in den beiden rechten Bildern gezeigt, da "kämpfen" die doch gegeneinander...

...vorausgesetzt, man weiss, dass sie voneinander entkoppelt, wie man das eigenlich immer mit wenigen "Pief" tut, zusammenschaltet sind. Es geht hier ja lediglich ums Prinzip!

Steht ja auch sogar z.B. in der Bedienungsanleitung des PG1 drin: Auf gar keinen Fall an Punkte anschalten, die auch nur irgendwelche Spannungen führen...

Bzgl. der 10nF-Klamotten: Ja, die sind wirklich recht groß. Ich kann hier aber gern noch einmal ins Schaltbild schauen; möchte aber sagen, die wären komischerweise so groß.

LG Michael

Edit:

angepasstes, verständlicheres (und aufgehübschtes) Dokument angehängt.


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