Hallo,
ich will mal meine Vermutung äußern, wie es vielleicht zu dem Heulen kommen könnte.
Eventuell kommen mehrere Faktoren zusammen, die das begünstigen.
1) Du hast die Gleichrichterröhre durch eine Si-Diode ersetzt. Das heißt, die Anodenspannung ist nun gleich nach dem Einschalten in voller Höhe vorhanden. Da ist nun nix mehr mit 'langsam Anheizen', und so.
Die VCL11 hingegen fährt langsam "nach Vorschrift" hoch.
Sobald die Kathode auch nur ansatzweise emittiert, zieht die Anodenspannung schon voll durch. Nicht auszuschließen, daß dadurch so einiges 'außer Tritt' gerät.
2) Du hast zwar von der Si-Diode geschrieben, - aber nichts darüber ob auch ein zusätzlicher Vorwiderstand eingebaut wurde. Das hieße dann, daß die Anodenspannung ca. 20-30 Volt höher sein dürfte als ursprünglich.
3) Inwiefern die teilweise abgeblätterte Beschichtung des Glaskolbens das Heulen begünstigt, vermag ich nicht zu sagen. Sicher ist nur, daß dieser Umstand sich nicht hemmend auswirkt.
4) Die Zeitspanne, bis das Heulen verschwindet, wird mit 3-5 Minuten angegeben. Vermutlich ist das die Zeit die die Röhre benötigt um wenigstens so einigermaßen in die Gänge zu kommen. Das wiederum heißt, daß ihre Emissionswerte sich wohl im Grenzbereich bewegen.
Was kann man tun als Abhilfe?
Zu 1) Eigentlich gar nichts. Heutzutage würde man eine Einschaltverzögerung der Anodenspannung einbauen. Aber das hieße das Radio gnadenlos zu verbasteln. Kommt also nicht in Frage.
Zu 2) Vorwiderstand einbauen. Wert und Belastbarkeit muß man errechnen und/oder experimentell ermitteln bzw. optimieren.
Der Wert dürfte (geschätzt) so zwischen 150 und 500 Ohm liegen, - die Belastbarkeit so zwischen 2 und 5 Watt.
Zu 3) Röhre neu beschichten (fachmännisch natürlich) und auch die Bestempelung erneuern. Ist aber beides nicht so ganz einfach.
Zu 4) Röhre zu regenerieren versuchen oder besser noch, - gegen ein Exemplar mit weniger Betriebsstunden austauschen. In diesem Fall erübrigt sich (hoffentlich) Punkt 3.
Gruß
Rocco11